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Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02

Titel: Fetjaine, Jean-Louis - Die Elfen 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der Elfen
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Elfen! Aelfwine! AelfwineJ «
    Das kleine Mädchen in seinen Armen schlug wild um sich, malträtierte ihn mit Fußtritten und Faustschlägen, wütend wie eine Wildkatze. Die Elfen ringsum kamen unvermindert näher. Blätterrascheln, kurze Zischlaute. Die Bewegung von Schatten, ohne dass dabei auch nur ein Ast geknackt hätte ... Plötzlich hörte die kleine Elfe auf, um sich zu schlagen. Mit verblüffender Leichtigkeit drehte sie sich in seinen Armen herum und schaute ihm ins Gesicht. Sie hatte ganz hellgrüne, fast gelbe Augen und einen bohrenden Blick. Ihre Lippen bewegten sich nicht, und doch hörte er sie deutlich reden. Und er wiederholte, zunächst leise, dann immer lauter, was sie zu ihm sagte, und war selbst verzückt, dass er jedes ihrer Worte verstand.
    »Haegl mid ar dyre gebedda aelf aetheling!«
    »Grüßt den teuren Geliebten der Elfenkönigin mit Respekt!«
    »Ne yr wundian hine!«
    »Auf dass eure Bogen ihn nicht verletzen!«
    »Nethan for hine seon mid triwa aelfwine! «
    »Tretet ohne Furcht vor ihn hin, und begegnet dem Freund der Elfen mit Vertrauen!«  
     Sie schloss die Augen, und ihr kleiner Körper entspannte sich in seinen Armen. Einen Augenblick fürchtete Uther, sie könnte tot sein, doch sie begann wieder schwach zu strampeln und gab spitze kleine Zeterlaute von sich. Und erneut verstand er nicht, was sie sprach. Noch, was die erschreckten Elfen sagten, die sich vor ihm verneigten.
    In Uthers Augen war in diesem Augenblick ein fürchterlicher Ausdruck zu lesen. Unter der Flut von widersprüchlichen Emotionen, die ihn überschwemmten, war sein Blick unheimlich und verstört, und sein Atem ging stoßweise. Die ängstliche Beklommenheit, die nicht von ihm weichen wollte, Wut und panische Furcht, aber auch ein Gefühl des Triumphes, eine berauschende Empfindung von Macht und Ruhm. Und Llianes Stimme, deren Klang noch in seinem Herzen nachhallte. Er hob das Gesicht der kleinen Elfe, die halb bewusstlos war, doch ihr Blick war jetzt verschleiert und hatte den Glanz verloren, der in den Augen der Königin lag. Denn es war Lliane, die durch ihren Mund gesprochen hatte. Das war für ihn mehr als gewiss.
    Eine alte Elfe berührte ihn am Arm. Er reichte ihr das kleine Mädchen und bahnte sich behutsam einen Weg durch diese Menge verschämter Phantome, die ihn im Vorbeigehen mit der Hand streiften, als wollten sie ihn begrüßen.
    »Merlin! Merlin, wo steckst du, verflucht noch mal?«
    »Hier! Geh einfach geradeaus weiter!«
    Der Kindmann kniete neben Ulfin, und um ein Haar wäre er in der Finsternis über die beiden gestolpert.
    »Das wird schon wieder«, sagte Merlin, der seiner Frage zuvorkam. »Es sind nur Jagdpfeile, und der Großteil sitzt in seinem Kettenhemd fest...«
    Uther streckte tastend die Hand aus und spürte das Blut, das im Bart seines Freundes klebte.
    »Er hat einen Pfeil in der Backe stecken, und vielleicht ein oder zwei Zähne ausgeschlagen ... Das ist nichts.«
    Ulfin, der in seinen Armen lag, ließ eine Art Protestknurren verlauten, dem der Kindmann aber keinerlei Beachtung schenkte.
    »Merlin«, sagte Uther leise. »Sie hat zu mir gesprochen ...« »Ich weiß, Kariad. Aber geh den Zwerg suchen, bevor sie ihm die Kehle durchschneiden.«

    Seite an Seite knieten sie in der Gebetsecke der Königin, die durch eine Tapisserie vom restlichen Raum abgetrennt war, vor einer Statue der Heiligen Jungfrau Maria, auf die durch ein hohes, mit einer steinernen Rosette verziertes Fenster ein schwacher Lichtschein fiel, und sprachen mit Gott. Im Ehrengemach der Königin, das vor ihrem privaten Gemach lag, war es angenehm kühl, und dank der Rosenblätter die jeden Morgen auf dem Boden verstreut wurden, hing ein angenehmer Duft in der Luft. Ja, es war wohltuend kühl, aber der Bischof Bedwin war schweißgebadet. Igraine hätte es nie gewagt, diesen so wenig christlichen Gedanken auszusprechen, vor allem nicht in Bezug auf einen Mann Gottes, aber er stank. Sein Schweiß roch säuerlich wie vergorener Wein, und er schnaufte wie ein Walross, denn er war so außer Atem vom Gebet, als habe er gerade zehn Meilen zurückgelegt. Die Königin unterdrückte ein Lächeln und versuchte sich auf ihr Ave Maria zu konzentrieren. Doch sie hatte bereits einen vollständigen Rosenkranz hergesagt, und es beschlich sie das verwirrende Gefühl, dass Bedwin, die Stirn auf die gefalteten Hände gestützt, die Augen geschlossen und die Ellbogen bequem auf den Betstuhl gebettet, schlicht dabei war, seinen Rausch

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