Feucht in Oel - Geheime Genuesse
angerichtet hatte, saß immer noch tief. Die Zeit war nicht reif für eine neue Bindung. Eine lesbische Partnerschaft entsprach nicht Linas eigentlicher Orientierung. Sex und Kuscheln mit Sandra war schön, aber zum wahren Glück fehlte ein starker Mann – zumindest hin und wieder. Eine Dreierbeziehung war nicht jenseits ihrer Vorstellungskraft, doch jetzt wollte sie einfach nur Zeit für sich haben. Lina schlief immer noch gemeinsam mit ihrer Freundin im großen Bett mit den schmiedeeisernen Stäben. Sie brauchte mehr Freiraum.
Am Abend des folgenden Tages saßen sie wieder zusammen.
»Sandy, lass uns reden.«
»Was hast du auf dem Herzen, Sweety?«
»Sandra, meinst du nicht, es ist vernünftiger, wenn ich doch mal für ein paar Tage in ein Hotel ziehe? Ich muss über alles, das mir in letzter Zeit widerfahren ist und über meine Zukunft nachdenken. Du musst doch auch dein Leben weiterführen. Das geht aber nicht, wenn wir zusammenleben, als wären wir verheiratet.«
Sandra schwieg. Ihre Mundwinkel senkten sich und ihre Wangen liefen rot an. Lina hätte nicht gedacht, dass man in ihrem Gesicht lesen konnte wie in einem offenen Buch.
»Du willst ... ganz weg?«, fragte Sandra, deren Augen feucht glänzten. »Bin ich dir zu nahe gekommen? Verdammt, ich hab dir doch deutlich gesagt, dass ich dich nicht mit scheiß Beziehungszeug verlieren will, oder?« Sie schniefte.
Lina nahm ihre Hand. »Nein, Sandy. Nicht ganz weg. Ich hab dich echt gern und genieße unsere gemeinsame Zeit. Gestern war ein irre schöner Tag. Die davor auch. Ich fühle mich wohl. Du bringst mich dazu, mein Leben zu genießen und das tut gut. Ich brauche nur mehr Freiraum für mich. Verstehst du?«
Trotzig zog Sandra ihre Hand zurück. »Warum fängst du dann schon wieder mit dem blöden Hotel an, fuck? Du hast hier alles, was du dir wünschen kannst. Komm und geh, wann du willst. Und wenn dir danach ist, bring einen Kerl mit und zieh ihn dir rein.«
»Wo?«
»Was meinst du?«
»Nun, wir schlafen im selben Bett, Sandy. Wo sollte ich ihn vernaschen?«
»Ach so, das.« Sandra verstand. »Lynn, warum ziehst du nicht ins Gästezimmer? Das ist dann einfach dein Reich. Fühl dich wie zu Hause.«
»Das wäre für dich O.K.?«
»Klaro. Was tu ich denn alleine in so einer riesigen Bude?«
»Zeigst du’s mir mal?«
Sie gingen ins voll möblierte, helle Zimmer gegenüber Sandras »Atelier«. Es wirkte wesentlich freundlicher als das dunkle, mit Bildern vollgestellte Gemach mit dem schweren Eisenbett in der Mitte. Es lag zwar auf der Straßenseite, doch der Verkehr war in dieser Gegend kein Problem. Das Gästezimmer hatte sogar ein eigenes Bad.
Lina gefiel ihr neues Refugium. ›Hier ließe es sich aushalten, ohne sich ständig auf die Füße zu treten‹, dachte sie.
»Also gut. Aber hör mal, Sandy. Ich möchte nicht für lau bei dir wohnen. Darf ich mich wenigstens an den Unkosten beteiligen?«
»Klar«, grinste Sandra, deren Züge sich wieder aufhellten. »Was hältst du davon, mir Modell zu stehen?«, fragte sie mit schelmischen Grinsen.
»Wie bitte?«
»Lynn, du hast einen geilen Body und bist hinter deiner verkappten aristokratischen Hülle mindestens so ein rattenscharfer Zahn wie ich. Ich brauche laufend Modelle, die mich zu neuen Bildern inspirieren. Es wird dir Spaß machen, versprochen.«
»Ich weiß nicht.«
»Lina, ich verspreche dir, es wird Spaß machen. Ich kenn dich doch und weiß, was dir gefällt. Na?«
»Sandy, ich glaube nicht, dass ich dazu bereit wäre. Kann ich mich auch anders für deine Gastfreundschaft revanchieren?«
»Na klar, du Schnecke. Wir werden schon was finden. So, jetzt richte dich mal häuslich ein«, sagte Sandra und verließ den Raum. Fünf Minuten später kam sie wieder und gab Lina einen Zimmerschlüssel.»Hier, der ist für dein Reich. Wenn du mal allein sein willst.«
»Danke, Sandy.«
***
In den folgenden Tagen liefen sich Sandra und Lina höchstens zufällig über den Weg. Sie wohnten gemeinsam in der Wohnung wie Studentinnen in einer WG. Lina unternahm ausgedehnte Spaziergänge, kaufte sich Sportsachen und entdeckte das Joggen für sich. An der Außenalster gab es eine vorzügliche Runde, wo sie nicht nur Landschaft, Parkanlagen und Boote bestaunen konnte, sondern auch knackige Jungs in engen Laufdressen. Besonderen Prachtexemplaren lief sie so lange hinterher, bis ihr die Puste ausging. Sie liebte es, ihnen ungeniert auf die Pobacken zu glotzen, während sie im Dienste ihres »geilen
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