Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust

Titel: Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
Vom Netzwerk:
über seine Schulter. Grace würgte ihr unschuldiges Unterkleid. Ihre Fingerknöchel waren vor Anstrengung schneeweiß.
    „Ich habe einen Fehler gemacht“, murmelte sie. „Und dann noch einen.“
    „Ich sehe nicht, wo du einen Fehler gemacht haben solltest, Grace.“
    Gedankenverloren drückte sie ihr Unterkleid zu einem Knäuel zusammen. „Du verstehst mich nicht.“
    „Das ist wohl wahr“, brummte er.
    Ein Hauch von Röte zog über ihre Wangen. „Ich wollte bereuen, was wir gemacht haben, doch das tue ich nicht. Du hast mich nach meiner Zukunft gefragt – ich weiß wirklich nicht, wie sie aussehen wird. Ich hatte schon Sex mit zwei Männern. Das war eine Sünde. Es wird immer ein Fehler bleiben. Aber ich will nicht für den Rest meines Lebens dafür zahlen müssen. Ist das falsch?“
    Er schlenderte zu ihr und befreite das Unterkleid aus ihren Händen. „Himmel, du bist wunderschön …“
    Das war es nicht, was er hatte sagen wollen, aber ihr Anblick – aufrichtig, verletzlich und ungekünstelt, umrahmt von den goldenen Strahlen der Sonne – ließ ihn die Kontrolle verlieren und legte ihm die Wahrheit in den Mund. „Das bist du.“ Verdammt, wie konnte er sie dazu bringen, den Sinn hinter dem Ganzen zu sehen, obwohl er wusste, wie unauslöschlich die Regeln der englischen Gesellschaft in ihr Gehirn eingebrannt waren?
    „Es gibt keine Sünden, für die du bezahlen müsstest, Liebste“, erklärte er. „Du hast dich hingegeben. Das ist niemals eine Sünde.“ Kopfschüttelnd wandte er sich der Tür zu. „Ich werde dir einen Morgenmantel holen. Und dann will ich dir zeigen, warum du es verdient hast, Vergnügen und Lust zu spüren.“
    Auf sein Fingerschnippen hin musste einer seiner Männer herbeigeeilt sein – draußen im Gang hörte Grace eine tiefe Stimme spotten und hänseln. Devlin hatte die Tür nur einen Spaltbreit geöffnet, um zu verhindern, dass man ins Zimmer blicken konnte, und Grace schlüpfte rasch in ihr zerknittertes Unterkleid. Im Vergleich zu ihrer vorherigen Nacktheit war sie nun weitaus anständiger gekleidet, aber immer noch war sie geradezu empörend entblößt.
    Mit zitternden Händen strich sie den Stoff glatt. Was hatte sie sich nur gedacht?
    Sie hatte sich vorgenommen, ihre sinnliche, wilde Natur unter Kontrolle zu halten – ein Plan, den sie nach wenigen Minuten in Devlin Sharpes Nähe über Bord geworfen hatte.
    Nun befand sie sich in einem Haus voller unmoralischer Männer und liederlicher Frauen. Konnte sie Devlin tatsächlich vertrauen, dass er sie beschützen würde, obwohl sie nichts über ihn wusste? Außer dass er stahl, einen Mann im Duell getötet und Schiffe geentert hatte.
    Außerdem wusste sie natürlich noch, dass er ein begnadeter Liebhaber war, der ihre Seele zum Schmelzen brachte und dafür sorgte, dass ihr Herz und ihr Körper Flügel bekamen.
    „Wie wär’s mit Dinner, Captain Dev, mein Liebster? Soll ich sie irgendwo für dich einsperren? Sie fesseln?“
    Die Frauenstimme, die gleichzeitig sanft und spöttisch, fest und wissend klang, erschreckte Grace. Als sie zur Tür sah, bemerkte Grace eine schmale weiße Hand, die sich durch den Spalt schob, um Devlin über die Wange zu streichen. Grace’ Herz zog sich schmerzlich zusammen, und sie schnappte nach Luft.
    Die Frau ging so vertraut mit ihm um.
    Wenigstens legte Devlin die Finger um ihr Handgelenk und drückte sanft ihre Hand nach unten.
    Es gab aber keinen Zweifel, dass er mit dieser Frau geschlafen hatte.
    „Nicht jetzt, Sally. Aber Dinner wäre nicht übel. Lass uns etwas hierherbringen. Ich werde mit meiner Gefangenen essen.“
    Die dreiste Dirne schob den Kopf durch den Türspalt, um Grace zuzuzwinkern. Dann warf sie Devlin zum Abschied einen schwülen Blick zu und verschwand. Sie aber war seine Gefangene, das war die schlichte Wahrheit, ganz gleich, wie sehr sie versuchte, sich etwas vorzumachen. Devlin schloss die Tür und schlenderte mit seinem Cognac in der Hand zum Kamin. Grace verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich auf das Kanapee. Im Zimmer wurde es deutlich kühler, als nun die Sonne zu sinken begann. Doch sie hatte nicht vor zu erschaudern.
    Devlin stocherte mit dem Schürhaken im Feuer, um es anzufachen. Sie beobachtete ihn insgeheim, bereit, jederzeit den Blick abzuwenden, falls er sie ertappte. Er war in seiner Nacktheit vollkommen entspannt; plötzlich schrie er jedoch leise auf, weil einer seiner Stöße einen Funkenregen ausgelöst hatte, der auf seinen nackten

Weitere Kostenlose Bücher