Feuer der Lust - Page, S: Feuer der Lust
auf dem Sofa und versuchte die Energie aufzubringen, sich zu bewegen. Sie hatte Devlin geritten, während sie mit ihm gemeinsam gefrühstückt hatte – ein echtes Kunststück, wenn man dabei heiße Schokolade trank.
Mit seinem Kaffee hatte er sich auf dem zerbrechlichen Stuhl im Salon zurückgelehnt und sich von ihr wild und ungezügelt reiten lassen. Dann hatte er ihre Klitoris mit seiner vom Kaffee warmen Zunge geleckt, bis sie wieder und wieder explodiert war.
Und nun musste sie ihn verlassen.
Devlin riss die Tür zum Salon auf. „Fertig, Süße?“
Sie nickte. Es war ihre Entscheidung – also musste sie auch bereit sein zu gehen, doch ihr Herz war schwer, als sie aufstand und neben Devlin trat.
Er ging mit ihr hinaus auf die mit Kies bestreute Auffahrt vor dem Haus. Nur ein einziger seiner Männer wartete dort auf sie, an der Kutsche lehnend und rauchend. Er hielt eine Pistole in der Hand, die er an seinem Schenkel ruhen ließ. Es war der Mann mit den rabenschwarzen Haaren, den zwei Frauen gleichzeitig verwöhnt hatten. Er war Devlins Lieutenant, Mr. St. Clair.
Ein Mann, dem ich mein Leben anvertrauen würde , hatte Devlin gesagt. Auf See hat er mir unzählige Male die Haut gerettet.
Grace warf dem Kutscher und dem Pferdeknecht ihres Schwagers, die hinten auf der Kutsche saßen, einen besorgten Blick zu. Was mochten sie denken?
Es war gut für Devlin, dass er den Dienstboten erklärt hatte, er habe seine Pläne bezüglich eines Lösegelds geändert und schicke sie zurück – und er hatte die Männer für ihr Schweigen bezahlt. Ihr Schwager war ein mächtiger Earl. Wenn er aus seinem Kutscher und seinem Knecht die Wahrheit herausbekommen wollte, würde ihm das gelingen.
Sie wunderte sich, warum Devlin ihretwegen dieses Risiko einging.
Dann hielt sie die Luft an. Ein gesatteltes Pferd – Devlins riesiges Reitpferd – stand neben der Kutsche. Ein junger Mann hielt seine Zügel.
„Was hast du vor?“, wollte sie von Devlin wissen.
Devlin wandte sich von ihren Dienern ab und grinste sie an. „Ich habe gesagt, du kannst gehen. Ich habe nichts davon gesagt, dass ich dich allein gehen lasse.“
Rogan St. Clair füllte seine Lungen mit dem aromatischen Rauch seiner Zigarre, während er beobachtete, wie der völlig vernarrte Captain Sharpe seiner kostbaren Dame in die Kutsche half. Mit geübtem Auge taxierte Rogan ihre extravagante Kleidung, ihre strahlend weißen Zähne und ihr kultiviertes Verhalten. Was würde sie wert sein? Mindestens zwanzigtausend Pfund. Möglicherweise fünfzigtausend. Und er fragte sich, ob sie die Tochter eines hochwohlgeborenen Earls oder sogar eines Dukes war, dann könnte er sogar hunderttausend Pfund für sie bekommen.
Allerdings würde es schwierig werden. So als wollte man für eine Königin Lösegeld erpressen. Trotzdem war er sich ziemlich sicher, dass es ihm gelingen würde.
Er war es verdammt leid, sein Leben nach Devlin Sharpes Launen zu richten.
Verdammt leid.
St. Clair hatte zur Mannschaft der Black Mistress gehört, lange bevor Sharpe das Schiff zum ersten Mal betreten hatte. Er hätte derjenige sein sollen, der Erster Offizier und schließlich Captain wurde. Himmel, wie es ihn gewurmt hatte zuzusehen, wie Sharpe den Reichtum, den Ruhm und den berüchtigten Ruf gewann, Dinge, die eigentlich ihm zustanden.
Rogan warf seine Zigarre auf den Boden und trat sie mit dem Stiefelabsatz aus, während er zusah, wie Sharpes Hand auf dem hübschen Fußgelenk der Dame ruhte, die soeben in die Kutsche stieg.
Er hätte Sharpe schon vor zehn Jahren in der Karibik die Kehle aufschlitzen und seine Leiche an die Haie verfüttern sollen. Aber er hatte gefürchtet, erwischt und bestraft zu werden, wenn er dem Liebling des Captains die Luftröhre aufschnitt. Zur Hölle, er hatte Captain Hawk treu gedient; er hatte ihm seinen Mut und seine Treue bewiesen, aber Rogan wusste dennoch, dass er für den Mord an einem Mitglied der Mannschaft über Bord geworfen werden würde.
Er hätte Sharpe im Gefecht töten können, wo niemand bemerkt hätte, dass er und nicht die britische Kriegsmarine eine Kugel oder ein Messer in Sharpes Herz befördert hatte. Oder er hätte es während einer der üblichen Sauforgien in einem Hafen tun können, wo sie so viele Frauen gevögelt hatten, wie sie nur konnten, und eine Langzeitwette laufen hatten, wer von ihnen während einer Saison die meisten Frauen zum Orgasmus bringen konnte.
St. Clair war sich verdammt sicher, dass Sharpe die Frauen gut für
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