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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ob er in einem so schicken Café wie dem Claire vorbeischauen würde, um sich einen zu genehmigen? Vermutlich nicht. Ein Café, in das Bullen gingen, war dies nun sicher nicht. Die meisten Gäste waren Frauen. Aber der Kaffee war gut und das Gebäck phänomenal, vielleicht könnte sie ihn ja überzeugen? Den ganzen Tag über hatte sie wild entschlossen alle Gedanken an ihn beiseitegeschoben, aber jetzt griff sie dankbar nach allem, um sich von den Geschehnissen soeben abzulenken – nach allem, was ihr helfen könnte, um sich zu beruhigen. Die gedankliche Beschäftigung mit Eric regte sie allerdings auch auf, wenn auch ganz anders.
    Sie bog von der belebten Straße auf einen kleinen Parkplatz ab und sah auch schon ihre Mutter an einem der Tische im Freien im Schatten sitzen; an allen standen ausladende Sonnenschirme zum Schutz der Gäste. Auf dem kleinen Tisch warteten bereits zwei Tassen Kaffee und einige Muffins. Madelyn hatte schon herzhaft in einen hineingebissen. Jaclyn stieg aus dem Auto und spazierte gemächlich durch das schmiedeeiserne Tor. Man hätte sagen können, sie schlenderte dahin – die Erinnerung an Eric hatte ihr einen leichten Hüftschwung verliehen.
    Heiliger Himmel. Jetzt wusste sie, was der Begriff »rollig« bedeutete – genau der Gedanke, dem sie momentan mit Sicherheit nicht nachhängen wollte. Vielleicht sollte sie an die schier umwerfenden Rosen denken, die in dem kleinen Gärtchen hier blühten. Oder heute Abend in den Pool des Viertels springen – etwas Beruhigendes und Entspannendes tun. An Eric zu denken war weder das eine noch das andere.
    Sie nahm mit einem dankbaren Seufzer Platz und lächelte, als sie sah, dass Madelyn sich schon über den glasierten Muffin hergemacht hatte. Madelyn bedachte sie mit einem scharfen Blick, setzte dann ihre Sonnenbrille ab und schaute Jaclyn prüfend ins Gesicht. »Was ist mit deiner Wange passiert?«, fragte sie knapp. Jaclyn war es so gut gelungen, sich abzulenken, dass sie ihre Mutter momentan nur verständnislos anstarren konnte.
    Dann wurde ihr klar, dass sie wohl noch eine rote Wange haben musste, und sagte: »Jetzt hab ich’s doch glatt vergessen. Dieses Luder hat mir eine geknallt, und ich bin so froh, dass ich sie endlich los bin, dass es mir einfach entfallen ist!«
    »Sie hat dir eine geknallt?« Madelyn wiederholte ihre Worte unheilvoll, ihr Gesichtsausdruck bekam etwas Wildes, als es sie fast vom Stuhl riss. Jaclyn legte beruhigend eine Hand auf den Arm ihrer Mutter. »Ich werde Hackfleisch aus ihr machen!«
    »Das wird aber ein ekliges, stinkiges, mieses Hackfleisch«, meinte Jaclyn lächelnd. »Natürlich freut es mich nicht, dass sie mich geschlagen hat; aber, verdammt, wenn man das dagegen aufwiegt, dass ich sie nie mehr wiedersehen muss, dann überwiegt das Glück doch den Ärger!«
    »Für dich vielleicht«, zischte Madelyn, die nun auf den Beinen stand. »Wir werden sie verklagen. Hast du die Polizei gerufen? Waren Zeugen dabei?«
    »Mom, ich wickle das ab. Ich habe die Polizei nicht gerufen, aber es waren fünf Zeugen dabei, und somit sind wir rechtlich abgesichert für den Fall, dass sie versucht, den Ruf von Premier zu schädigen.«
    »Premier ist mir egal!« Madelyns Augen hatten sich vor Wut zu Schlitzen verengt, und sie atmete schwer. »Diese miese Schlampe hat dich geschlagen, und mich soll der Teufel holen, wenn ich ihr das durchgehen lasse!«
    »Mom«, sagte Jaclyn wieder; in ihrer Stimme schwangen Ruhe und Geduld mit. »Ich wickle das ab. Ich habe zu ihr gesagt, ich würde ihr sämtliche Knochen brechen, wenn sie mich noch einmal anrührt. Unsere Selbstständigen habe ich alle herausgehalten, bevor sich einer mit ihr angelegt hat; bei Estefani hat allerdings nicht viel gefehlt. Vielleicht schmeißt sie hin. Ich würde es jedenfalls keinem verübeln, wenn er geht. Würdest du jetzt aufhören, wie ein Drache zu schniefen und zu schnauben, und dich wieder hinsetzen? Es gibt etwas zu feiern!«
    Madelyn nahm wieder Platz, weiterhin in Rage. »Ich kenne jemanden, der Fayre Dennison kennt«, sagte sie. »Ich werde schon dafür sorgen, dass sie mitkriegt, was für eine miese Scheißfluffer ihr Sohn da heiratet.«
    Jaclyn riss die Augen auf, so geschockt war sie über ihre Mutter – ihre Mutter wusste, was eine Fluffer war! Sie öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu, um ihn erneut zu öffnen. »Mom!«, sagte sie schwach, mehr brachte sie nicht heraus.
    »Was?«, grollte Madelyn.
    » Fluffer?«
    » Ach so.« Ihre Wangen

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