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Feuer der Nacht

Feuer der Nacht

Titel: Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Abstand die schlimmste Kundin, die Premier je hatte, und zwar nicht einmal wegen ihrer unvernünftigen Forderungen. Viele Bräute stellen Forderungen, und viele sind unvernünftig, aber sie stehen unter Stress, und wenn sie ausflippen, dann ist das verständlich. Das Besondere an Carrie war ihre Gemeinheit. Es machte ihr Spaß, jedem jede Menge zusätzlichen Ärger zu bereiten. Es machte ihr Spaß, Leute zu beschimpfen und sie zu kränken.«
    »Was haben Sie getan, als Jaclyn Ihnen sagte, dass Carrie sie geschlagen hatte?«
    »Ich habe eigentlich nichts getan, weil Jaclyn das nämlich gar nicht zugelassen hätte. Sie ist sehr überlegt. Was ich gern getan hätte , war, diese miese, schikanöse Dir… Dame ausfindig zu machen und sie windelweich zu hauen.«
    »Aber das haben Sie nicht getan?«
    »Nein. Jaclyn erklärte mir, dass Premier im Recht sei, und – das Beste überhaupt – dass Carrie uns gefeuert hätte. Wir waren sie also los.«
    »Was ist mit dem Honorar, das sie bezahlt hatte?«, fragte er, obwohl er die Antwort bereits kannte. Der Trick war, dieselben Fragen immer wieder zu stellen, um zu sehen, ob auch immer dieselben Antworten kamen. Wenn nicht, war dies ein Hinweis, wo man weitersuchen, wo man nachhaken musste.
    »Sie hätte nicht viel Geld zurückbekommen. In unseren Verträgen steht, dass im Fall einer vorzeitigen Beendigung das Honorar sich durch die bereits geleistete Arbeit definiert. Bei Carries Hochzeit war der größte Teil der Planung und der Organisation bereits erledigt.«
    Das stimmte exakt mit dem überein, was Jaclyn ihm gesagt hatte, aber sie und ihre Mutter hatten sich ja offensichtlich unterhalten, es war also durchaus möglich, dass sie über dieses Detail geredet und sich dann abgesprochen hatten, was sie aussagen wollten. »Kann ich den Vertrag sehen?«, fragte er.
    »Sicher.«
    Madelyn zog ein Schubfach auf, schaute die Akten im Hängeregister durch und zog dann einen moosgrünen Hefter heraus. »Hier ist er.« Sie legte den Hefter auf den Schreibtisch und schob ihn dem Detective hinüber.
    Eric beugte sich vor und schlug ihn schließlich auf. Er blätterte den dicken Stapel Unterlagen durch, bis er den Vertrag fand. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann war die entsprechende Klausel auch schon eruiert, und sie beinhaltete genau, was die beiden gesagt hatten. Carrie Edwards hatte unterschrieben, und das Datum war über ein Jahr alt.
    »Verdammt«, sagte er, ohne nachzudenken. »So lange dauert die Planung einer Hochzeit?« Als er sich bewusst wurde, was er da von sich gegeben hatte, schaute er auf. »Entschuldigungen Sie, bitte.«
    Sie tat die Entschuldigung mit einer Geste ab. »Wünschen Sie eine Kopie von dem Vertrag?«
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht.« Er wusste nicht, ob er sie benötigen würde, aber es war professioneller, sie in der Tasche zu haben.
    Sie nahm den Vertrag, öffnete eine Schranktür, die einen kleinen Drucker sehen ließ, und kopierte jede einzelne Seite. Er wartete schweigend ab. Als sie fertig war, stapelte sie die Blätter ordentlich, heftete sie an einer Ecke zusammen und reichte sie ihm; dasselbe machte sie dann mit dem Original, das sie daraufhin wieder im Hefter ablegte, um ihn ins Schubfach zu schieben.
    Er würde auf seine Dienstmarke wetten, dass, wenn eine dieser vier Frauen jemals jemanden umbrächte, der Mord zuvor sorgsamst geplant und dann perfekt durchgezogen würde. Nicht ein Detail würde dem Zufall überlassen bleiben, nichts würde im Affekt geschehen, keine unschönen Spuren würden zurückbleiben. Sie würden vermutlich mit dem Verbrechen davonkommen, ging es ihm durch den Kopf, hin- und hergerissen zwischen Belustigung und Irritation, weil dem Polizisten in ihm die Vorstellung nicht gefiel, dass irgendjemand unter seinen gestrengen Augen mit irgendetwas ungestraft davonkommen könnte.
    »Um welche Uhrzeit haben Sie das Claire verlassen?«
    »Siebzehn Uhr fünfzehn.«
    »Exakt?«, fragte er, wenig erfreut, dass sie ihm eine derart genaue Antwort gegeben hatte. Seiner Erfahrung nach wussten die Leute so in etwa, wann sie etwas machten, aber nicht auf die Minute genau.
    »Exakt«, wiederholte Madelyn fest. »Ich lebe mit der Uhr. Das tun wir alle. Ich habe Ihnen gesagt, dass ich an dem Abend eine Hochzeit abzuwickeln hatte. Ich musste lange im Voraus dort sein.«
    »Wo fand diese Hochzeit statt?«
    Sie sagte es ihm, und er wusste aus Erfahrung, dass sie für die Fahrt mindestens eine Dreiviertelstunde gebraucht hatte. Und nicht nur

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