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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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gehen.
    Als sie schnell ihre Morgentoilette erledigte und hastig die Kleider überstreifte, erblickte sie sich kurz im Spiegel. Es überraschte sie ein wenig, dass sie genauso aussah wie immer. Dabei fühlte sie sich wie ausgewechselt. Wunderschön. Geliebt. Jemandem zugehörig.
    »Beeil dich«, rief Drake.
    Sie lächelte ihrem Spiegelbild zu. Er hörte sich sehr herrisch an. Wie jemand, der, wenn Gefahr drohte, sofortigen Gehorsam erwartete – und wahrscheinlich auch bekam. Doch bei ihr war er ganz anders. Sie vertraute seinem Urteil, was es leichter machte, im Notfall seinen Anweisungen zu folgen. Und es gefiel ihr, dass er auf sie wartete.
    Saria lief aus dem Badezimmer und lachte, als sie sah, dass Drake sich gerade erst das Hemd überzog. »Ich bin viel schneller als du, obwohl ich ein Mädchen bin.«
    Drake grinste, dieses herausfordernde, arrogante Grinsen, das sie so liebte, und drückte ihre Hand, bevor er die Tür öffnete. Joshuas grimmige Miene ernüchterte ihn auf der Stelle.
    »Was ist passiert?«
    Joshua schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Chef. Aber wir hatten Besuch. Ist wohl erst ein paar Stunden her. Die Leichen auf dem Rasen sind noch frisch. Ein Hirsch und ein kleiner Hund. Buchstäblich zerfleischt. Nicht etwa weil der Mörder hungrig war, sondern weil es ihm Spaß gemacht hat.«
    »Ein Leopard?«
    »Beide Male die klassischen Spuren eines tödlichen Bisses.« Betreten sah Joshua zu Saria hinüber. »Und ein Messer ist auch benutzt worden. Er muss sich reingeschlichen haben, während wir auf der anderen Seite waren, und auf dem Rückweg hat er dann die Tiere getötet. Ich habe noch gesehen, wie der Hirsch ein paar Rosen gefressen hat.«
    »Willst du damit sagen, dass der Killer im Haus war?«, fragte Drake.
    Wieder sah Joshua kurz zu Saria hinüber, ehe er den Blick wieder auf Drake richtete. Sie spürte, wie ihr Bauch sich verkrampfte.
    »In ihrem Zimmer, Drake.«
    Drake stürmte los und machte Saria ein Zeichen, hinter ihm zu bleiben. Joshua bildete die Nachhut. Plötzlich wurde ihr bewusst, wie still es im Haus war. Die beiden Männer bewegten sich völlig geräuschlos. Sie hörte keinen Laut, nur ihr eigenes Atmen. Der Regen, der auf das Dach trommelte, verlieh dem Gang durch den dunklen Flur eine unheimliche Atmosphäre.
    Drake schob die Tür zu Sarias Zimmer auf, blieb auf der Schwelle stehen und betrachtete die Verwüstung. Saria, die unter seiner Achsel hindurchspähte, schnappte nach Luft. Mit klopfendem Herzen fasste sie nach seiner Hand. Irgendjemand – irgendetwas – hatte jedes einzelne Kleidungsstück, das sie mitgebracht hatte, in kleine Fetzen gerissen. Auch das Bettzeug und die Matratze waren aufgeschlitzt. Saria konnte ihr Herz pochen und das Blut rauschen hören.
    »Er hasst mich. Das ist mir noch nie passiert«, flüsterte sie.
    Drake zog sie an sich und wärmte sie. Bis zu dem Augenblick war ihr gar nicht aufgefallen, dass sie zitterte. »Er ist geistesgestört, Saria.«
    »Und auf sie fixiert«, fügte Joshua hinzu.
    Saria schluckte ihren Protest hinunter. Es wäre auch dumm gewesen, den beiden zu widersprechen. Der Beweis lag ja offen vor ihr. Und es gab keinen Zweifel, dass die Person, die ihre Opfer im Sumpf ablegte, dieselbe war, die hier alles, was ihr gehört hatte, zerfetzt hatte.
    »Es ist gruselig, darüber nachzudenken, dass da draußen irgendjemand ist, der mich beobachtet. Offenbar wusste er sogar, welches Zimmer ich bekommen habe.«
    »Dieser Jemand ist ein Gestaltwandler«, bemerkte Drake. »Er braucht nur deinem Geruch zu folgen.«
    Saria presste die Finger auf den bebenden Mund, denn sie wollte vor den beiden Männern keine Angst zeigen.
    »Hast du ihn gesehen?«, fragte Drake seinen Freund.
    »Ich habe gesehen, wo er wieder in den Sumpf gegangen ist, aber viel weiter konnte ich ihn nicht verfolgen. Er hat noch ungefähr eine Meile weit eine Fährte hinterlassen und sich dann einfach in Luft aufgelöst. Es gibt nicht einmal eine Duftspur. Nichts, Drake. Auch nicht hier im Zimmer. Dabei müsste sein Geruch überall sein. Die Türen waren geschlossen und er ist mehrere Minuten im Raum gewesen, es sollte also geradezu nach ihm stinken. Verdammt, er ist wie ein Gespenst.«
    »Er ist ihr zu nahe gekommen, Joshua«, sagte Drake.
    Saria sah den Blick, der zwischen den beiden Männer hin- und herging. Drake war verärgert, obwohl er äußerlich ruhig wirkte. Und Joshua war rot geworden und nickte, als gestünde er eine Schuld ein.
    »Drake, es ist nicht seine

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