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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Köder für Alligatoren benutzt habe, haben mich angeschwärzt. Dabei ist ihnen bloß ein Arm oder ein Bein abhandengekommen, mehr nicht, begreifst du das?«
    »Kaum zu glauben, dass man sich über solche Kleinigkeiten beschwert.«
    Das Boot schwenkte noch einmal jäh zur Seite und fuhr über eine Schmalstelle im Schilf zurück in den Hauptkanal. Dann glänzte die Wasseroberfläche mit einem Mal dunkelblau. Sie befanden sich auf einem See und die offene Wasserfläche schimmerte wunderschön in der Nacht.
    Saria deutete auf eine kleine, einladende Bucht. »Siehst du den kleinen Strand da drüben? Viele Ausflügler gehen zum Schwimmen dorthin. Einer der größten Alligatoren, die ich je gesehen habe, nutzt den Platz immer, um ein Sonnenbad zu nehmen. Sein Revier ist gleich drüben links. Die Leute sind verrückt, ihre Kinder hierherzubringen.«
    »Hat man schon mal versucht, ihn zu fangen?«
    »Ihn zu fangen?«, wiederholte Saria. »Hier werden Alligatoren nicht umgesiedelt, Drake. Wir leben von ihnen, doch die Antwort lautet Ja, wir haben versucht, ihn zu erwischen. Aber er ist schlau. Er nimmt den Köder, löst ihn vom Haken, stiehlt ihn und lässt uns nur das Nachsehen.« Ihr Ton verriet einen gewissen Respekt.
    Ein bläuliches Grau legte sich über das Ufer und hüllte die dortigen Bäume in seinen geheimnisvollen Schleier. Es war schwierig, den dichten Dunst zu durchdringen. Während das Boot einer Biegung folgte und die Zypressen von Eichen und Kiefern abgelöst wurden, beobachtete Drake aufmerksam das Gelände. Die Bäume gruppierten sich um ein langgestrecktes, viktorianisch angehauchtes Schlösschen. Das blassblaue Haus mit den weißen Einfassungen verschmolz mit dem blaugrauen Nebel, der vom Bayou hereinwehte. Die umlaufende Veranda wirkte sehr einladend und die großen Balkone im ersten Stock verlockten dazu, sich einfach hinzusetzen und dem Wasser beim Fließen zuzusehen. Ein paar Schritte vom Ufer entfernt hingen Hängematten im kühlen Schatten der Bäume. Ochsenfrösche und Grillen gaben ein Konzert zur Begrüßung.
    Saria strahlte ihn an. »Ist es nicht ein Juwel? Heutzutage wird es von Miss Pauline Lafont als Pension geführt. Ursprünglich war es das Zuhause ihrer Großmutter. Ihre Mutter hat daraus später eine Frühstückspension gemacht und Miss Pauline selbst hat das Ganze dann ausgebaut.«
    »Es ist genauso, wie du es mir beschrieben hast«, bestätigte Drake. Ihm war am wichtigsten, dass er ungestört blieb. Das Haus zeugte von der altertümlichen Eleganz einer längst vergangenen Ära. Es war ruhig, abgelegen und ein Schmuckstück, genau wie Saria es versprochen hatte, als er sie auf ihre Anzeige hin kontaktiert hatte. »Perfekt«, setzte er zufrieden hinzu.
    Er hatte Saria noch nicht verraten, dass er die gesamte Pension für zwei Wochen gemietet hatte, in der Absicht, sein Team nachzuholen, sobald er etwas entdeckte. Und dass er etwas finden würde, dessen war er sich nun sicher. Schließlich war er mitten in den Sümpfen von Louisiana auf ein Gestaltwandler-Rudel gestoßen, das keinen Deut weniger scheu war als jene in den Regenwäldern, dieselbe eingeschworene Gemeinschaft. Jetzt ergab alles einen Sinn.
    Drake hörte geduldig zu, als er der Frau vorgestellt wurde, deren Familie dieses wunderschöne viktorianische Haus schon seit hundert Jahren gehörte. Pauline Lafont war eine zierliche alte Dame mit Lachfältchen um die Augen und einem heiteren Gemüt. Er mochte sie auf Anhieb.
    »Hätten Sie gern die große Tour?«, fragte sie freundlich.
    »Sehr gerne, Ma’am«, erwiderte er ehrlich. »Dieses Haus ist wunderbar.« Es war wichtig zu wissen, wie der Grundriss aussah, wo die Ecken waren, die als Versteck dienen konnten. Und in welchem Teil Ms. Lafont wohnte, wo sie sich aufhielt, wenn sie sich nicht gerade um ihre Gäste kümmerte.
    »Ich überlasse dich jetzt Miss Pauline«, sagte Saria, »aber bei Tagesanbruch bin ich wieder da und hole dich ab.«
    Drake ließ sie nur ungern ziehen. Wenn der Anführer des Rudels wusste, dass ihr Han Vol Don direkt bevorstand und sich der Leopard in ihr bald zeigen würde, dann ließe er sie wohl kaum auch nur in Drakes Nähe. »Willst du nicht einfach bleiben, damit wir früh aufbrechen können? Das ist vielleicht unkomplizierter. Außerdem möchte ich heute Nacht noch in den Sumpf.«
    »Ich habe bereits mit Pauline abgemacht, dass ich in der Pension übernachten werde«, gestand Saria, »aber ich brauche noch ein paar Sachen von zu Hause. Falls ich es

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