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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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heute Nacht nicht mehr hierher schaffe, bin ich vor dem ersten Sonnenstrahl zurück.«
    Drake konnte sie schlecht festhalten, so gern er es auch getan hätte. Stattdessen sah er ihr tief in die Augen, denn er wusste, dass in ihnen bereits jener faszinierende Katzenblick lag, mit dem er sie durch pure Willenskraft an sich binden konnte. Sie musste den Hunger darin, den drängenden Trieb, längst wahrgenommen haben, denn er konnte ihn nicht unterdrücken, obwohl er sich sagte, dass er sie richtig umwerben musste – sie hatte es verdient. Selbst ein Leopard näherte sich seiner Partnerin nicht ohne Vorbereitung. Der Blickkontakt wurde so intensiv, dass vor seinen Augen bunte Schatten zu tanzen begannen.
    Pauline räusperte sich. Saria blinzelte mehrmals und riss sich los. Ihre Wangen waren rot angelaufen.
    »Miss Pauline«, sagte sie, ohne einen weiteren Blick in seine Richtung zu riskieren, »ich bin so bald wie möglich zurück.« Dann wandte sie sich mit gesenktem Kopf ab, um ihn nicht mehr ansehen zu müssen.
    »Saria«, sagte Drake sanft, er schaffte es nicht, sie einfach so gehen zu lassen.
    Sie blieb stehen, sah sich aber nicht um.
    »Sei vorsichtig. Und komm zu mir zurück.« Er musste das loswerden, nahm dem klaren Befehl aber durch den samtweichen Tonfall die Schärfe.
    »Ich versprech’s.« Ihre Stimme war kaum lauter als ein Flüstern, und doch ging sie ihm durch und durch. Mit geballten Fäusten sah Drake zu, wie Saria sich zum Gehen wandte. Sein Leopard war ganz nah – zu nah. Schon spürte er, wie nadelspitze Krallen in seine Handflächen drangen. Er atmete gegen das Tier an.
    Pauline brachte Saria zur Tür und blieb eine Minute im Eingang stehen, um zuzusehen, wie ihre Freundin leichtfüßig zum Steg hinunterlief. »Sie ist ein sehr kluges Mädchen«, verkündete sie; offenbar hatte seine Wirtin bemerkt, dass ihm etwas an Saria lag. Drake kam zu dem Schluss, dass Pauline Lafont eine unverbesserliche Romantikerin sein musste und kaum, dass er sein Interesse an Saria hatte durchscheinen lassen, auch schon am Planen war. Wenigstens eine, die auf seiner Seite war. »Und sie ist sehr nett.«
    »Sie kennt sich gut aus im Sumpf«, sagte Drake. »Ich war überrascht von ihr. Sie weiß sehr viel, trotzdem ist sie hiergeblieben. Ich hätte gedacht, dass die meisten jungen Leute sich woanders Arbeit suchen.« Saria hatte sich nicht ein einziges Mal nach ihm umgesehen. Das wusste er, weil er ihr den ganzen Weg bis zum Boot nachgeschaut hatte. Sie hatte nicht einmal einen Blick über die Schulter geworfen.
    Pauline nickte. »In der Regel ist das auch so, obwohl die meisten von uns später wieder zurückkehren. Diese Landschaft hat etwas an sich, das einen nicht loslässt. Saria stammt aus einer der sieben alteingesessenen Familien. Die verlassen die Sümpfe so gut wie nie, selbst wenn sie außerhalb arbeiten. Remy, ihr ältester Bruder, ist bei der Kripo in New Orleans. All ihre Brüder haben in der Armee gedient und arbeiten heute größtenteils am Fluss, aber sie kommen immer wieder nach Hause.« Sie sah ihm direkt in die Augen und ließ den nächsten Satz wie eine Warnung klingen. »Sie hat fünf Brüder.«
    »Anscheinend nichts Besonderes in dieser Gegend«, erwiderte Drake ungerührt. »Ist es denn eher ungewöhnlich, dass die Kinder direkt nach ihrer Schulzeit in den Sumpf zurückkehren?«, fragte Drake, während er Pauline folgte und sich dabei den Grundriss des großen Hauses einprägte.
    »Ich glaube, die meisten jungen Leute denken, woanders ginge es ihnen besser. Sicher wollen sie mehr vom Leben«, sagte Pauline. »Hier im Sumpf kann es sehr hart sein. Sie ziehen alle nach der Schule weg, wie ich schon sagte.«
    »Es sei denn, sie stammen aus einer der Gründerfamilien?« Drake achtete darauf, nur beiläufig interessiert zu klingen.
    Pauline legte die Stirn in Falten und dachte nach. »Die sieben Familien, die am engsten zusammenleben, kommen immer wieder nach Hause«, gab sie zu. »Seit ich mich erinnern kann, geht das schon so – sie gehen zur Schule, kommen wieder und übernehmen das Geschäft und den Lebensstil der Eltern. Meine Schwester Iris hat in die Familie Mercier eingeheiratet. Ihre Kinder Armande und Charisse sind beide aufs College gegangen und danach zurückgekehrt. Ich habe nie eigene Kinder gehabt, deshalb sind mein Neffe und meine Nichte etwas Besonderes für mich – genau wie Saria. Charisse ist unglaublich begabt«, sagte Pauline voller Stolz. »Sie und ihr Bruder haben eine

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