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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Bock vom Ufer weglief und sich in Sicherheit brachte, wahrscheinlich hatten die Leoparden, die ihrem Boot folgten, ihn aufgeschreckt.
    Drake suchte nach Orientierungspunkten, fand aber keine. »Du scheinst dich gut auszukennen, obwohl es nicht viele Landmarken gibt, die einem den Weg weisen könnten.«
    »Du solltest hier nie ohne Führer unterwegs sein«, warnte sie ihn. »Ich sage das nicht einfach nur, um im Geschäft zu bleiben. Der größte Teil der Gegend ist verpachtet, und die Pächter sind bereit zu schießen, um ihr Land zu verteidigen. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich mit Fallenstellen, Jagen und Fischen – ein hartes, zufriedenes Leben. Leider gibt es Wilderer und andere mit undurchsichtigen Geschäften, von denen niemand etwas wissen soll. Und das ist es, was die Art, wie wir hier leben, bedroht.«
    »Verstehe«, sagte Drake, um sie zu beruhigen. Es war Saria anzusehen, dass sie sich wirklich um seine Sicherheit sorgte – und normalerweise hätte sie ja auch Grund dazu gehabt. Doch er trug einen Leoparden in sich, der sich überall zurechtfand – sogar in ihrer Welt. Er konnte sich auf sich selbst verlassen.
    Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, fuhr Saria mit ihren Warnungen fort. »Weite Strecken des Landes sind löchrig wie ein Schwamm, ein falscher Schritt und du versinkst.«
    Drake entdeckte eine Raubkatze, die durch die Bäume am Ufer rannte, und musste heimlich grinsen. Leoparden setzten ihre Tatzen instinktiv richtig. Sie waren gute Schwimmer und Kletterer. Er würde sich im Sumpf genauso gut zurechtfinden wie ein Einheimischer.
    Die Gegend war wunderschön. Die halb versunkenen Bäume ragten nackt, schief und knochig aus dem Wasser und reckten die knorrigen Äste, die unter großen Moosschleiern verborgen waren. Drake beobachtete den Leoparden. Gestaltwandler konnten ihre Geschwindigkeit über längere Strecken halten als echte Leoparden, aber nicht über mehrere Meilen, nicht bei diesem Tempo. Deshalb kam gerade ein Leopard schlitternd zum Stehen und ein anderer, der ihn erwartet hatte, übernahm die Verfolgung. Das Rudel wusste also Bescheid und trommelte seine Leute zusammen.
    Drake musste sich abwenden, um sein Grinsen zu verbergen. Sie hätten Saria doch einfach fragen können, wohin sie ihn bringen würde, dann hätten sie sich die ganze Mühe erspart. Doch sie wären ihnen wohl trotzdem gefolgt – um auf das Weibchen zu achten. Er jedenfalls hätte es so gemacht. Wie auch immer, heute Nacht würde er Besuch bekommen. Die andern wussten genau, was er war; sie hatten das Tier in ihm gewittert, und die Tatsache, dass er sich nicht hatte einschüchtern lassen, würde ihnen nicht gefallen, nicht wenn ein Weibchen im Spiel war.
    Drake schaute auf seine Armbanduhr. Bald sollte er über sein Satellitentelefon Kontakt mit Jake Bannaconni aufnehmen. Er hatte es gerade noch auf das letzte Schiff geschafft, weil er auf einen Abschiedsbesuch bei seinem Chirurgen vorbeigeschaut hatte. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, wollte er sich verwandeln. Sein Leopard hatte sich lange genug geduldet. Sie gingen beide zugrunde, wenn sie ihre wilde Natur nicht ausleben konnten.
    Der Nebel sammelte sich, schob sich langsam durch die schemenhaften Bäume und verdichtete sich zu einem schweren grauen Vorhang. Je tiefer sie in den Sumpf eindrangen, desto stärker veränderten sich die Geräusche. Drake erhaschte einen Blick auf eine Jagdhütte, eine kleine, gemütliche Unterkunft, die beim Fischen und Fallenstellen benutzt wurde. Das Holzhaus stand für etwas, das im Verschwinden begriffen war: für die Art, wie jene unabhängigen und überaus stolzen Menschen hier von dem lebten, was das Land ihnen gab. In dieser Gegend hielten die Familien noch fest zusammen und die hart arbeitenden Menschen unterstützten einander im Kampf ums Überleben.
    Drakes Blick schweifte von der Hütte zu Saria, die das Boot mit leichter Hand lenkte. Das Haar wehte ihr ums Gesicht, trotzdem wirkte sie nobel, ja geradezu majestätisch, wie sie so dastand in ihren einfachen Bluejeans und ohne eine Spur von Make-up. Sie war wie die Natur selbst. Stark, aber empfindlich. Unabhängig und dennoch verletzlich. Schwer zu fassen und gleichzeitig sehr verlockend. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihre Augen glänzten. Der Wind hatte ihre Wangen leicht erröten lassen. Sie sah zu ihm herüber und lachte laut, offenbar genoss sie die Fahrt. Ihr Lachen hallte über das Wasser und vermischte sich, für ihn untrennbar, mit der

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