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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Schlussfolgerung, denn er reagierte auf die Frau. Ein Fremder im Rudel reizte die Männer immer. Das war noch eine natürliche Reaktion, den Fremden gleich auf diese Art herauszufordern allerdings nicht – es sei denn, ein Weibchen stand kurz vor der ersten Brunst.
    Das Han Vol Don, die Zeit, in der bei einer Gestaltwandlerin die Frau und die Leopardin gleichzeitig zur Paarung bereit waren, war die gefährlichste Zeit für alle im Umkreis. Dann waren die Männchen nervös und rastlos, äußerst kampflustig und schwer zu bändigen. Drake musterte Saria. Im Moment hatte sie nichts Katzenhaftes an sich, und es gab keinen Hinweis darauf, dass unter ihrer zarten Haut eine Leopardin schlummern könnte.
    Er brauchte eine ganze Weile, bis ihm aufging, dass alles in ihm, jede Zelle, jede Faser, sein innerstes Wesen, nach ihr verlangte. Saria Boudreaux gehörte zu ihm, und er würde sie allen männlichen Leoparden aus dem anscheinend recht großen Rudel vor der Nase wegschnappen müssen. Noch dazu mitten in einer Morduntersuchung. Keine leichte Aufgabe, trotzdem freute er sich schon darauf.
    »Was ist?« Wieder musterte Saria ihn über die Schulter hinweg.
    Drake grinste breit, er konnte nicht anders. Es fühlte sich verdammt gut an, am Leben zu sein.
    »Nichts, ich genieße bloß den Abend – und deine Gesellschaft. Diese Gegend ist wunderschön, Saria.«
    Sie warf ihm ein kleines, zufriedenes Lächeln zu. »Ja, nicht wahr? Nur wenige Menschen wissen das zu schätzen.«
    Zufrieden folgte Drake ihren Spuren. In der Abenddämmerung einen gefährlichen Spaziergang zu unternehmen war für ihn wie ein Nachhausekommen.

3
    B is in den Sumpf hinein wurden Saria und Drake verfolgt, und ihre Verfolger gaben sich auch gar keine Mühe, das zu verbergen. Drakes Leopard streckte sich lässig und schärfte die Krallen, er war bereit zum Kampf – ja geradezu versessen darauf. Einige Augenblicke musste Drake ganz still stehen bleiben und sich darauf konzentrieren, seinen eigenen Machtkampf im Innern zu gewinnen, denn der Geruch der Männchen, die ihrem Boot am Ufer folgten, machte seinen Leoparden wild. Innerhalb von Minuten war aus ihm ein kaum bezähmbares Raubtier geworden.
    Drake hob das Gesicht gen Himmel. In den Wolken brodelte eine explosive Mischung aus Hitze und Feuchtigkeit, die sich bald zu entladen drohte. Das stürmische, unberechenbare Wetter passte zu seiner Verfassung. Er durfte es seinem Leoparden nicht erlauben hervorzukommen, das war zu gefährlich in einem Boot, so nah bei Saria. Und angesichts der Leoparden am Ufer, die nur auf Streit warteten. Drake bezwang das Verlangen, sich zu verwandeln, indem er alle möglichen Formen von Disziplin und Kontrolle einsetzte, die er sich über die Jahre angeeignet hatte, um den aufgebrachten Kater in Schach zu halten.
    Der Schmerz in seinem Kiefer ließ nach, doch die Knochen schmerzten immer noch, insbesondere der im verletzten Bein. Er verlagerte das Gewicht, um es zu entlasten, und holte mehrmals tief Luft, um den wahnsinnigen Drang nach der Verwandlung zu unterbinden. Ein ums andere Mal drängte er den Leoparden zurück. Seine Handknöchel brannten und in den Fingerspitzen pulste ein stechender Schmerz. Als ihm ein leises Knurren entschlüpfte, merkte er, wie Saria erstarrte und ihm einen Blick zuwarf. Da tat er, als sei er in den Anblick der Landschaft versunken.
    Das Boot glitt über den weichen grünen Teppich aus Entengrütze und trug sie tiefer in den nebligen Sumpf. Schon waren die Bäume dabei, ihre Blätter zu verlieren, sodass die Äste sich wie riesige, knöcherne Finger über das dunkle Wasser streckten, als wollten sie jeden unvorsichtigen Besucher in die alligatorverseuchten Kanäle und Bayous zerren. Während der Mond aufging und sein silbernes Licht auf die schwarze Wasseroberfläche warf, fuhren sie an weiten Grasebenen vorüber. Zypressen und Weiden ragten über die Ufer und aus den verschlungenen Ranken und Pflanzen am Boden des Sumpfes wuchsen Tupelobäume. Schmale Silhouetten von Reihern, die ihr weißes Gefieder putzten, zeichneten sich vor dem dämmrigen Himmel ab.
    Riesige Gewitterwolken kündigten weiteren Regen an und machten den Himmel noch düsterer. Drake gebrauchte die Sehfähigkeit des Raubtiers, um alle Schleier zu durchdringen, und entdeckte eine Biberratte, die ihnen nachschaute. Ein Otter hockte auf einem Baumstamm, doch seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf einen Zypressenhain am Rande des Sumpfes. Es wunderte ihn nicht, als ein großer

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