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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zugefügt. Es gibt eine Enkeltochter, ungefähr in meinem Alter, aber sie verlässt das Grundstück nicht. Zwei seiner Söhne leben immer noch dort, ihre Frauen sind schon vor langer Zeit weggegangen. Der Großvater hat ihnen nicht erlaubt, ihre Kinder mitzunehmen. Deshalb gibt es außer dem Mädchen noch mindestens zwei Jungen, die wir jedoch nicht sehr oft sehen, seit dem Tod des alten Mannes allerdings etwas häufiger. Ein Bruder wurde getötet. Auch was das betrifft halten sich unbestätigte Gerüchte, wonach er umkam, als er mit Frau und Sohn flüchten wollte, und dass der Alte ihn auf dem Gewissen hat.«
    Drake wusste genau, wie tief ein Gestaltwandler sinken konnte. Wenn er das Tier in sich nicht fest an der Kandare hatte, wurde sein Leben oft von seinen Launen und ungezähmter Lust bestimmt. Es hörte sich so an, als hätte der Rudelführer es dem Tregre-Clan gestattet, nach eigenen Regeln zu leben. Falls der Großvater wirklich so verdorben gewesen war, war es durchaus möglich, dass seine Nachkommen zu Mördern werden konnten. Joshua Tregres Mutter hatte den Jungen in den Regenwald mitgebracht und ihrer Familie nie erzählt, warum sie eigentlich zurückgekehrt war. Drake nahm an, dass es sich bei jenem Sohn, der gestorben war, als er seine Familie vor dem alten Mann in Sicherheit brachte, um Joshuas Vater handelte.
    Er musterte die wilden, verschlungenen Lianen und das dichte Gestrüpp zwischen den Bäumen. Zwei Männer – Brüder – , deren Vater sie geschlagen und ihre Frauen vertrieben hatte, lebten dort also mit zwei Söhnen und einer Tochter. In diesem wirren Dschungel aus Pflanzen und Bäumen waren sie quasi von der Außenwelt abgeschnitten. Wenn keine Klage eingereicht wurde, würde niemand sich in diesen Teil des Sumpfes wagen und die Familie mal näher in Augenschein nehmen.
    Das Rudel war wesentlich größer, als er zunächst gedacht hatte. Die Cajuns waren Familienmenschen, und die Gestaltwandler, die sich vor Jahrhunderten in ihrer Nähe niedergelassen hatten, hatten sich auch ihre Philosophie und Lebensweise zu eigen gemacht. Er würde definitiv sein Team brauchen und das bald. Sobald sich herumgesprochen hatte, dass er Ansprüche auf Saria erhob, würde das Louisiana-Rudel sich zum Kampf rüsten. Und falls es so undiszipliniert und außer Kontrolle war, wie es den Anschein hatte, würde es sicher größere Schwierigkeiten geben als ursprünglich angenommen.
    »Bring mich näher heran.«
    Saria sah sich langsam und misstrauisch um. »Wir dürfen ihr Land nicht betreten. Sonst könnten sie auf uns schießen«, sagte sie warnend, brachte das Boot aber so nah heran, wie es möglich war, ohne in dem Gewirr aus knorrigen Wurzeln steckenzubleiben.
    Drake betrachtete das Gebiet durch sein hochauflösendes Fernglas. Es gab mehrere unheilverkündende Schilder, die davor warnten, das Grundstück zu betreten. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass auf Eindringlinge geschossen werden würde, und das schützte zumindest vor den menschlichen Besuchern. Drake musterte die Bäume. An den meisten waren Kratzspuren zu sehen. Er holte tief Luft und roch die strengen Duftmarken, mit denen der männliche Leopard sein Revier gekennzeichnet hatte. Außerdem war alle paar Meter ein Blatthaufen aufgetürmt. Das Männchen war sehr fleißig und offenbar wild entschlossen, auf seinem Territorium niemanden zu dulden.
    »Welche Grundstücke grenzen an das der Tregres?«
    »Das der Merciers, und auch wir haben eine kleine Stelle, wo unser Land an ihres stößt. Remy hat uns allen verboten, auch nur in die Nähe zu gehen – insbesondere mir.«
    »Und, hast du auf ihn gehört?«
    »Alle hören auf Remy. Er ist dir sehr ähnlich, immer ganz ruhig, aber man spürt, dass er nicht mit sich spaßen lässt.« Saria zuckte die Achseln, steuerte das Boot um eine Biegung und manövrierte es dann wieder näher an die Zypressen heran, deren knorrige Wurzeln aus dem Wasser ragten.
    »Du bist dort gewesen«, stellte Drake sachlich fest und behielt dabei unauffällig ihr Profil im Auge. Ja, sie war tatsächlich an der Stelle gewesen, an der die beiden Grundstücke aneinandergrenzten. Er würde es nicht leicht mit ihr haben.
    Saria lachte. »Natürlich, aber ich habe es meinem Bruder nicht gesagt.« Ihre Augen blitzten vor Übermut.
    »Und?«, drängte Drake.
    Sie warf ihm einen Blick zu, der von ihren langen Wimpern halb verschleiert wurde. »Ich habe mich mit Evangeline angefreundet – der Tochter, wir treffen uns manchmal dort und

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