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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Stimmung noch anheizte, fürchtete sie sich. Aber sie hatte Wort gehalten, das musste man ihr lassen; sie stand zu ihm, hielt ihr Gewehr nach wie vor fest umklammert und war nicht zu ihren Brüdern übergelaufen – sie wollte sie nur besänftigen. Welche Schwester hätte das nicht versucht?
    »Glaubst du wirklich, Remy würde mir etwas tun?« Saria ließ den Blick bedeutungsvoll von Armande und Robert in ihren Blutlachen zu ihrem Bruder schweifen.
    »Nein, er würde sein Leben geben, um dich zu schützen«, erwiderte Drake und zwang sich beiseitezutreten. Das war der entscheidende Moment. Wenn Sarias Brüder sie davon überzeugen konnten, dass sie vorschnell gehandelt hatte, war er verloren.
    Remy streckte einen Arm aus und winkte seine Schwester mit einem Finger zu sich. Drake trat etwas näher an sie heran, um sie bei Bedarf verteidigen zu können, versuchte aber nicht mehr, sie zurückzuhalten.
    »Lasst mich den beiden helfen«, rief Elie und bewegte sich vorsichtig auf die zwei Verwundeten zu.
    »Natürlich.« Drake signalisierte seinem Team, Jeanmard zu den beiden Abgestraften gehen zu lassen, damit er sie verarzten konnte.
    Verlegen hob Saria die Hand, um sich den Schmutz vom Gesicht zu wischen, doch Drake fasste sie am Handgelenk und zog ihren Arm sanft wieder herunter. »Du bist wunderschön, Saria, und du hast nichts falsch gemacht. Du hast deinen Klienten beschützt, und wenn sie deinen Mut nicht honorieren oder meinen, du hättest nicht richtig gehandelt, sollen sie sich zum Teufel scheren.«
    Sie blinzelte, schluckte die Worte, die ihr auf der Zunge gelegen hatten, herunter und nickte. Dann ging sie über den sumpfigen Boden zu Remy. Ihr Bruder fasste sie bei den Achseln und suchte sie von Kopf bis Fuß nach Verletzungen ab.
    »Mir geht’s gut, Remy, ich habe bloß etwas Angst bekommen. Es war das erste Mal, dass jemand auf mich geschossen hat.« Sie hörte sich so an, als wäre sie ein wenig erschrocken darüber, dass ihre Brüder ihr gefolgt waren.
    Remy legte einen Arm um Saria, zog sie an sich und drückte sie fest. »Du hast uns eine Höllenangst eingejagt, cher . Als Elie uns berichtet hat, dass Armande und Robert dich im Sumpf mit Waffen jagen … « Er brach ab und sein hitziger blauer Blick heftete sich erneut mordlüstern auf Armande.
    Saria sah zu ihrem Bruder auf. »Es tut mir leid. Ich habe nicht geahnt, dass sie so etwas tun würden. Warum seid ihr alle so komisch?«
    Er holte tief Luft und roch eine Mischung aus Drake und Saria. Daraufhin kehrte sein durchdringender Blick zu dem Fremden zurück. »Ich glaube, ma soeur , das liegt an dem Mann, dessen Geruch an dir klebt.«
    Der anklagende Ton in seiner Stimme ließ sie erröten.
    »Hat der Kerl sich dir aufgedrängt?«, fragte Remy.
    Interessiert traten auch Sarias andere Brüder vor und verengten den Kreis. Sofort schlug ein Kugelhagel vor ihren Füßen ein. Erschrocken drehte Saria sich zu den Schützen um. Drake schüttelte den Kopf und hob die Hand, damit das Feuer eingestellt wurde, wich aber nicht von der Stelle. Sein Hemd war bereits aufgeknöpft und seine Schuhe war er, wie alle Gestaltwandler, schnell losgeworden, doch die Jeans konnte problematisch werden. Trotzdem … Er wartete, wie alle anderen. Jeder in der Runde starrte Saria an, nicht ihn, und er hätte es ihr nicht vorwerfen können, wenn sie dem Druck nicht gewachsen gewesen wäre.
    Dann schob Saria das Kinn vor, sah Remy direkt in die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn gebeten , mich zu markieren. Angegriffen hat mich jemand anders, er hat mir den Rücken zerkratzt und mich gebissen. Ich war zu Tode erschrocken, und es hat furchtbar wehgetan. Ich wollte, dass Drake mir erklärt, was es mit dem Han Vol Don und den Gestaltwandlern auf sich hat, sonst hat es ja keiner getan.« Diesmal war der Vorwurf unüberhörbar und traf ihre Brüder.
    Die beiden Jüngsten wechselten einen Blick und schauten dann betreten zu Boden.
    »Hat er dich in irgendeiner Weise bedrängt, Saria?« Remy ignorierte ihre spitze Bemerkung. »Eine Katze kurz vor dem Han Vol Don kann sehr liebebedürftig sein. Das dürfte ihm bekannt sein.«
    »Wenn du unbedingt die Wahrheit erfahren musst, Remy, ich habe ihn bedrängt. Er hat sich die ganze Zeit wie ein Gentleman verhalten, obwohl ich mein Bestes getan habe, ihn zu verführen. Ist es das, was du wissen wolltest?« Nun lag ein Hauch von Trotz und Tränen in ihrer Stimme.
    »Saria«, sagte Drake sanft. »Du brauchst nichts weiter zu sagen.

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