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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Regen peitschte ihr ins Gesicht und spülte die Tränen davon, die unbemerkt über ihre Wangen liefen. Über sich hörte sie ein seltsames Geräusch, doch durch die Dunkelheit und den Regen konnte sie nichts erkennen. Eigentlich war es ein Wunder, dass sie noch keinen Baum gerammt hatte, dachte Savannah mit einem Hauch Ironie.
    Was tust du da?
Aidans Stimme in ihrem Kopf hörte sich so an, als ob er sie nun für endgültig verrückt hielt. Vielleicht war sie das ja, denn traurigerweise musste sie zugeben, dass der Drache, der über ihr flog, ihr ein Gefühl der Sicherheit vermittelte. Wenn sie das nicht als Verrückte brandmarkte, was dann? Da sie keine Ahnung hatte, wie sie ihm mit Worten antworten sollte, versuchte sie ihm Bilder und Eindrücke zu übermitteln. Savannah musste die Energie verbrauchen, oder sie würde wie eine Atombombe hochgehen und alles mit sich reißen, was sich in ihrer Nähe befand. Aidan antwortete nicht mehr, doch er schien sie verstanden zu haben. Er hinderte sie weder an ihrem wahnwitzigen Lauf mitten in der Nacht durch einen Wald mit vielen Bäumen, noch überließ er sie ihrem Schicksal. Ganz im Gegenteil. Immer, wenn sie Gefahr lief, einen Zusammenprall zu erleiden, stieß er einen warnenden Laut aus. Anscheinend waren seine Augen besser dazu geeignet, im Dunkeln etwas zu sehen. Sie hoffte nur inständig, dass er ihr Straucheln, wenn sie gerade wieder über einen Ast oder eine Wurzel stolperte, nicht sah. Endlich, als sie die Seitenstiche kaum noch aushielt und ihre Lunge wahrscheinlich in wenigen Sekunden ihren Dienst versagen würde, bemerkte Savannah, dass sich die Energie soweit abgebaut hatte, dass sie keine Gefahr mehr darstellte. Sie schwitzte sehr stark, ihre Mutter wäre stolz auf sie gewesen. Zum Glück übernahm der Regen die Aufgabe einer Dusche, sodass sie sich darum zumindest keine Sorgen machen musste. Laut atmend, die Hände fest in die Seiten gekrallt, stand sie an einen Baum gelehnt da, als Aidan sich ein kleines Stück von ihr entfernt verwandelte. Schweigend machten sie sich auf den Weg zurück zum Lager. Als sie sich endlich zum Schlafen hinlegten, kam Ays langsam angeschlichen, strich einmal kurz um ihre Beine, um sich dann dicht an sie gekuschelt niederzulegen. Als Savannah eine Hand hob, um ihn zu kraulen, fing der Kater an zu schnurren.
    „Junge Savannah, wenn ihr möchtet, werde ich gern mein Leben lang bei euch bleiben und euch auf Pfoten tragen, wenn ihr mir nur oft genug diese Streicheleinheiten zukommen lasst.“
    Savannah grinste, hielt sich aber mit einer Antwort zurück. Instinktiv spürte sie, dass Aidan die Worte des Katers gehört hatte und ihm diese überhaupt nicht gefielen. Es war schon ein komischer Gedanke, dass dieser Mann, der sich in einen wahrhaftigen Drachen verwandeln konnte, eifersüchtig auf einen Kater war, der sich außerdem noch in eine weibliche Fee verwandeln konnte. Verrückte Welt. Wie gern würde sie sich mit Nola und ihrer Mutter unterhalten. Sie hoffte inständig, dass es den beiden gut ging und sie sie bald wiedersehen würde. Zumindest befand sie sich auf dem Weg zu ihnen, auch wenn sie nur sehr langsam vorankamen. Mit diesen Gedanken schlief sie endlich ein, ihr Köper war dankbar für diese Ruhepause. Aidan jedoch lag noch lange wach und hörte auf die Geräusche um sich herum, besonders auf die Atemzüge einer jungen Frau nicht weit von ihm entfernt.
     
    Alec stand in der Mitte eines Raumes, sein Körper in eine rituelle Robe gekleidet. Licht spendeten allein die Kerzen, die in Halterungen an den Wänden festgemacht waren. Die Fenster waren verdunkelt, die Tür verschlossen. Als er sich hinkniete, die Hände vor sich ausgestreckt, tanzten die Flammen im Zuge der Energie, die Alecs Körper verließ. Er hatte die Cailleach schon wieder verloren. Er wusste, dass sie sich in seinem Land befand und von den Drachen beschützt wurde, doch das würde ihn nicht daran hindern, sie in seine Gewalt zu bringen. Leise murmelte er seine Gebete, die Energie verursachte kleine Wirbelstürme, die um seinen Körper kreisten und an seiner Robe zerrten.
    Doch er ließ sich nicht ablenken.

5.
    Im Traum sah Savannah ein kleines Dorf. In einer Gasse stand eine Laterne, deren warmes Licht die Nacht erhellte. Aus einem Pub, zumindest dachte sie, dass es einer war, wurde ein Mann geworfen. Über der Tür befand sich ein Schild mit der Zeichnung eines Drachens, der mit dunkler Farbe durchgestrichen war. Laut fluchend landete der Mann kopfüber im

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