Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Alles geschah wie in ihrem Traum.
Als er die Flasche aus dem Fass nahm, überkam Savannah eine Gänsehaut. Als etwas um ihre Beine strich, unterdrückte sie einen Schrei. Ays stand neben ihr, die Augen unschuldig auf sie gerichtet. Laylah zischte: „Was machst du denn hier?“
Ays jedoch legte nur den Kopf schief und sagte: „Na na, meine Liebe. Kann man denn als männliches Wesen nicht einmal zwei Frauen in Not zur Hilfe kommen?“
Zur Antwort schnaubte Laylah abfällig. Doch dann mussten sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann richten. Mittlerweile hatte sich das unheimliche Wesen aus seiner dunklen Ecke gelöst, den Blick auf sein Opfer gerichtet. Doch bevor Laylah auch nur einen Schutzzauber denken konnte, bewegte sich die Krone eines Baumes, der nur ein paar Schritte von dem Wesen entfernt stand. Sprachlos starrten die Frauen auf einen Punkt unterhalb der Krone. Aus dem Baum tauchte tatsächlich ein Hundekopf auf.
„Alasar“, flüsterte Savannah erstaunt. Zu ihrem Unglück schien das Wesen ein ausgesprochen gutes Gehör zu haben, denn es drehte ruckartig seinen Kopf in ihre Richtung. Der betrunkene Mann hatte das Wesen nun auch bemerkt und hob triumphierend eine Hand in die Höhe. Dabei nuschelte er etwas Unverständliches vor sich hin. Ays stellte sich vor Savannah, einen Katzenbuckel zur Schau stellend. Sein Fauchen hätte vielleicht einer Maus Angst gemacht, doch das Wesen schien davon ungerührt, denn es bewegte sich nun in ihre Richtung. Laylah hob die Hand, um einen Schutzzauber zu wirken. In diesem Moment fletschte Alasar die Zähne. Sein nun riesiger Kopf schoss hervor. Seine scharfen Zähne bohrten sich in den Körper der Kreatur.
Ays sprang mit eingekniffenem Schwanz schnell davon. Von seinem Mut war nun nichts mehr zu sehen. Savannah konnte es ihm nicht verdenken, denn sie wäre am liebsten auch davongerannt. Es dauerte nur etwa zehn Sekunden, dann spuckte Alasar den zerfetzten Körper wieder aus. Laylah kniete sich neben das Wesen, um es sich genauer anzusehen. Doch dafür blieb ihr nicht viel Zeit, denn schon zerfiel das Ding zu Staub. Ein schwarzer Punkt tauchte über ihnen in der Dunkelheit auf. Aidan war die gesamte Zeit über bei ihnen gewesen. Nun gab er sich zu erkennen. Laylah zog aus ihrer Tasche ein kleines Glasgefäß hervor. Die Kräuter schüttete sie schnell aus, ehe sie dafür etwas von der Asche hinein tat. Savannah ging zu dem Baum hinüber. Alasar winselte glücklich, als sie ihm über den nun wieder kleineren Hals und Kopf strich. Er leckte ihr einmal über die Hand, dann war er verschwunden.
Als Savannah ein Schnarchen hörte, schaute sie sich verwundert um. Der Betrunkene war an Ort und Stelle einfach umgekippt und schlief den Schlaf der Ahnungslosen. Aysa, nun wieder in Feengestalt, schaute vorsichtig aus einer Tasche des Schlafenden. Zum Glück hörte sie Laylahs gemurmelte Worte nicht, denn sonst wäre bestimmt wieder ein Streit entbrannt. Mit vereinten Kräften zogen sie den Mann aus dem Dorf und blieben glücklicherweise unentdeckt Am Dorfrand übernahm Aidan dann den Mann, der noch immer nur laute Schnarchgeräusche von sich gab. Schnell berichteten die beiden Frauen, was vorgefallen war und Aidan aus der Luft nicht hatte sehen können. Bei dem Gedanken an dieses Monster überlief Savannah ein eiskalter Schauer.
Aidan und Laylah saßen noch lange am Feuer und unterhielten sich. Doch Savannah fielen nach kurzer Zeit einfach die Augen zu. Ihr Körper war erschöpft. Zum Glück hatte sie in dieser Nacht keine Vision. Sie träumte stattdessen von einem Besuch auf einem Markt. Die Sonne warf ihre heißen Strahlen auf die Menschen, die geschäftig von einem Stand zum anderen wanderten. Farben und Gerüche schlugen über ihr zusammen. Sie spürte die Hitze, den Staub und hörte den Lärm der Feilschenden, der Kinder und Tiere. Eine wunderschöne Rappstute wieherte ängstlich, als ihr Besitzer sie zu bändigen versuchte. Noch ehe sie zu ihnen hingehen konnte, stand bereits ein anderer Mann neben dem Pferd und griff nach dem Strick, der um den Hals des Tieres befestigt war. Die Haare des Mannes gingen ihm bis zum Hemdkragen. Die Muskeln waren durch das Hemd zu sehen, sodass sich einige Frauen nach ihm umschauten. Er sprach kurz zu dem Besitzer. Obwohl sie die Worte nicht verstehen konnte, sagte der ängstliche Gesichtsausdruck des anderen Mannes alles. Der Fremde musste seiner Ausstrahlung zufolge ein Drache sein. Leider musste sie den Blick abwenden, denn einige
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