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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Kinder rissen sie bei dem Versuch, einem Huhn hinterherzujagen, fast um. Als sie davon gerannt waren, wischte sie sich kurz den Staub von ihrem Kleid.
    Als sie ihren Blick erneut auf den Fremden richtete, stockte ihr der Atem. Er schaute sie an. Nicht nur ganz nebenbei, sondern sein Blick ruhte sehr beunruhigend auf ihrem Gesicht. Seinen Gesichtsausdruck konnte sie jedoch nicht deuten. Ihre Beine fingen an zu zittern, als er langsam auf sie zukam. Geschmeidig, wie ein Raubtier. Garantiert ein Drache. Eigentlich hätte sie jetzt gehen müssen. Sie hatte einen bestimmten Grund, weshalb sie sich auf dem Marktplatz aufhielt, doch ihre Beine bewegten sich nicht. Auf keinen Fall durfte sie Aufmerksamkeit auf sich lenken. Den Atem anhaltend, beobachtete sie den Mann, der immer näher kam. Nur einen Schritt von ihr entfernt blieb er stehen. Zuerst musterte er ihre Augen, dann überzog mit einem Mal ein strahlendes Lächeln sein Gesicht. Seine Stimme war dunkel und rau, als er sagte: „Da bist du ja endlich.“
     
    Als Savannah aufwachte, konnte sie den seltsamen Traum nur langsam von sich streifen. Müde rieb sie sich mit der Hand über die Augen. Als sie aufschaute, konnte sie einen Schrei gerade noch unterdrücken. Vor ihr kniete der betrunkene Mann. Er war im Moment nüchtern, denn seine Augen waren wieder klar.
    „Ich danke euch für mein Leben.“
    Er lallte auch nicht mehr. Savannah starrte ihn noch im Halbschlaf an und überlegte gerade, ob sie wirklich schon wach war, da stand auf einmal Gavin hinter dem Mann, ein Schwert in der Hand, dessen Spitze genau auf den Hals des Mannes zielte. Savannah kontrollierte, ob sie an einem der Männer Schatten erkennen konnte. Als dies nicht der Fall war, drehte sie sich gähnend um und schloss die Augen. Es gab Tage, da sollte man wohl einfach liegen bleiben, dachte sie. Sie hörte, wie Laylah ihrem Großvater das Schwert abnahm und die beiden Männer zum Feuerholz holen schickte. Als sie bemerkte, dass Aidan aus dem Wald kam, sah sie ihm unter halbgeschlossenen Augen zu, wie er einen Dolch aus seinem Schuhschaft nahm und ihn mit einem Tuch säuberte. Als er zu ihr hinüberschaute und kurz grinste, tat sie so, als ob sie gerade aufwachen würde. Sie beeilte sich aufzustehen und verließ ihr Lager, um ihre Morgentoilette zu verrichten. Sie hoffte inständig, dass er nicht gesehen hatte, wie sie rot wurde. Sie fühlte sich momentan wie eine Tomate.
    Der Traum ließ sie nicht mehr los. War das wirklich nur ein Produkt ihrer Fantasie gewesen oder war es eine Erinnerung? Bei ihrer Morgentoilette knackten ihr die Knochen, als sie sich streckte. Sie war zeitlebens ein Stadtmensch gewesen. Noch nie war sie mit ihrer Mutter zelten gegangen. Diese ganze Sache mit dem Übernachten in der Natur, auf einem harten Boden, daran hatte sie sich irgendwie auch noch nicht gewöhnt.
    Als sie endlich fertig war, setzte sie sich zu den anderen. Jeder aß sein Frühstück, keiner sprach dabei ein Wort. Es war, als ob sich Savannahs seltsame Laune auf die anderen übertragen würde. Der fremde Mann saß ihr gegenüber. Immer wieder schaute er sie direkt an. Als er sprach, klang seine Stimme ungewöhnlich hoch in ihren Ohren.
    „Ich danke euch für eure Gastfreundschaft. Doch ich denke, ich werde mich nun langsam wieder auf den Heimweg machen.“
    „Das verstehen wir.“ Gavins Stimme war weder freundlich noch unfreundlich, doch Savannah hatte irgendwie das Gefühl, dass er über den Abschied nicht sonderlich traurig war. Als der Mann sich erhob, fiel ihr auf, dass sie noch nicht einmal seinen Namen kannte. Neben ihr blieb er noch einmal stehen. Seine Stimme war leise, als er sagte: „ Die Drachin sagte mir, dass ich mein Leben Euch zu verdanken habe. Dafür werde ich für immer in Eurer Schuld stehen. Solltet Ihr einmal Hilfe benötigen, dann kommt in dieses Dorf zurück. Ihr werdet mich dort finden.“
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Niemand wird mir glauben, dass ich diese Ungeheuer gesehen habe. Niemand.“ Mit diesen Worten ging der Fremde.
    Savannah hatte fast ein wenig Mitleid mit ihm. Seine Todesangst würde er so bald nicht vergessen. Es herrschte noch immer Stille, nachdem er gegangen war, und so fragte sie: „Was machen wir jetzt?“
    „Heute Abend müssten wir Conlans Burg erreichen. Wir sollten uns also langsam auf den Weg machen.“
    Es dauerte nicht lange, ihr Lager abzubrechen. Da Laylah ihr nun freundlicher gesinnt zu sein schien, fragte Savannah sie: „Was meinst du,

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