Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
ihm.
„Nun, möchtest du mir den Grund deines Besuches nicht langsam erklären?“, fragte Conlan.
Als sie gerade einen großen Festsaal hinter sich ließ, sah Laylah Ays, wie er auf dem Boden vor einer nur leicht angelehnten Tür saß. Sein Schwanz zuckte unruhig hin und her. Als sie hinter ihn trat und ihn am Nacken berührte, bekam er so einen Schreck, dass er sich sofort verwandelte. Laylah handelte schnell und schloss ihre Hand um die kleine Fee. Erst, als sie sich sicher war, dass Aysa still sein würde, öffnete sie ihre Hände.
„Wie kannst du nur immer so gemein zu sein?“, fragte die kleine Fee mit Tränen in den Augen.
Sehr eindrucksvoll
, dachte Laylah.
„Ich bin nicht gemein. Ich wollte nur wissen, was du hier machst.“ Laylah achtete darauf, sehr leise zu sprechen, denn hinter der Tür vernahm sie die Stimmen von Aidan und Conlan. Zugeben wollte sie es nicht, doch auch sie war neugierig.
„Ich bin gerade hier vorbeigekommen, da habe ich Stimmen gehört und wollte nachsehen, wer da ist.“
Als sich das kleine Wesen in die Lüfte erhob und beleidigt davonflog, zuckte Laylah nur mit den Schultern. Vorsichtig lehnte sie sich an die schwere Holztür, die einen Spaltbreit offen war. Sie konnte sogar etwas sehen.
Aidan schaute in sein Glas und staunte im Stillen, dass es bereits leer war, obwohl er es eben erst gefüllt hatte. Dann sah er Conlan an. Die Anspannung im Raum war fast greifbar.
„Du weißt, weshalb ich hier bin. Ohne ein Bündnis haben wir nur eine geringe Chance, uns gegen Alecs Machenschaften zur Wehr zu setzen. Nicht, wenn wir uns weiterhin bekämpfen und somit noch mehr Feinde haben. Der Krieg befriedigt zwar den Blutdurst, doch er führt zu nichts.“
Conlan lachte.
„Und du hast bis jetzt gebraucht, um das herauszufinden?“ Aidans Blick ignorierend, stand Conlan auf, um seinem Besucher Auge in Auge gegenüberzutreten.
„Conlan, du weißt wie ich, dass sich die Zeiten geändert haben.“
„Die Zeiten vielleicht schon, aber wir beide nicht. Die alte Fehde steht noch immer zwischen uns. Der Drache in dir kann mir nicht verzeihen.“
Als ob eine große Last auf ihm liegen würde, straffte Aidan bewusst die Schultern.
„Hast du sie dir angesehen. Ich meine richtig?“
Conlan nickte.
„Ja.“
„Weißt du, was das für ein Gefühl ist? Kannst du verstehen, was in mir vorgeht?“ Conlan dachte erst nach, ehe er antwortete.
„Ich muss zugeben, dass das wohl niemand kann. So etwas wie dir geschehen ist, ist in unserer gesamten Geschichte noch niemandem passiert. Also nein, ich kann es wohl nicht wirklich verstehen.“
Dazu war nichts weiter zu sagen.
„Ich weiß nicht, ob ich heute genauso reagieren würde. Doch du warst einst mein Freund und ich tat, was ich tun musste, um dein Leben zu retten“, sagte Conlan.
„Ich wäre nicht hier, würde ich das Leben aller nicht über meine eigenen Gefühle stellen. Auch ich habe mich verändert. Ich lasse dir bis morgen Zeit, dann verlange ich eine Reaktion.“
Conlan nickte.
Laylah verschwand schnell um die Ecke, als die beiden Männer das Zimmer verließen. Sie waren einst Freunde gewesen? Davon hatte sie nichts gewusst. Noch immer irritiert folgte sie ihnen und betrat als Letzte einen Raum, in dem Savannah bereits mit ihrer Familie an einem Kamin saß. Das Feuer verströmte eine angenehme Atmosphäre. Ihr Großvater saß weiter hinten und las in einem Buch. Als Laylah die Tür hinter sich schloss, nahmen gerade Aidan und Conlan am Kamin Platz. Laylah setzte sich neben Aidan, damit sie Conlan ins Gesicht schauen konnte. Gavin wiederum setzte sich neben Laylah. Als Savannah ein Kratzen an der geschlossenen Tür hörte, stand sie auf, um Ays hineinzulassen. Während sie sich wieder auf ihren Platz setzte, sprang der Kater auf ihren Schoß.
„Ist das der Kater, von dem du vorhin gesprochen hast?“, fragte Sophie ihre Tochter.
„Ja, das ist Ays.“ Fasziniert schaute ihre Mutter das Tier an und suchte nach Auffälligkeiten. Da fiel Savannah wieder ein, was ihr die gesamte Zeit während des Essens durch den Kopf gegangen war.
„Conlan, woher wusstest du, wo meine Mutter und Nola zu finden waren?“
Sophie hatte zuvor ihrer Tochter erzählt, dass sie von dem Drachen gerettet wurden und dass Nola ihn aus ihrer Jugend kannte.
„Eine Göttin bat mich, zwei Frauen zu befreien. Dass da ein Mantikor auftauchen würde, davon sagte sie allerdings nichts.“
„Was ist ein Mantikor?“, fragte Savannah
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