Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Unterwelt versteckt. Angus war die ganze Zeit dort.“
Catori legte ihren Kopf leicht schief, als sie sagte: „Ironie des Schicksals, würde ich sagen.“
Nola stand in der Küche und klapperte mit den Töpfen und Schüsseln. Conlans Koch hatte sie hinausgejagt. Der arme Mann hatte keine Chance gegen sie gehabt. Die Unruhe ließ sie nun schon seit Tagen nicht mehr los. Also tat sie etwas, um sich abzulenken. Zuerst hatte sie für alle einen großen Eintopf gekocht. Jetzt rührte sie einen Teig für Cookies zusammen. Die Gewürze, die Gerüche in dieser Küche erinnerte sie an ihre Kindheit. Ihre Haare hatte sie zu einem Zopf nach hinten gebunden. Zum einen fielen sie ihr so nicht in das Essen, zum anderen musste sie so die graue Farbe nicht sehen. Die bekannten Handgriffe beruhigten sie. Als die Küchentür aufging, sah sie erst gar nicht auf. Woran auch immer es lag, aber sie wusste genau, wer nun an der Arbeitsplatte stand und sie beobachtete.
„Kann ich dir irgendwie helfen?“, fragte sie betont gleichgültig.
Gavin schaute die Frau an, die sich seit Stunden in diesem Raum verschanzt hatte.
„Ich wollte etwas trinken.“ Mit diesen Worten ging er in die Vorratskammer und holte sich eine Flasche Wasser. Das stimmte sogar. Er hatte nach der Trainingseinheit mit Conlan wirklich riesigen Durst. Conlan hatte ihn hart üben lassen. Seine Laune war nicht gerade gut gewesen. Wofür er seiner Enkelin die Schuld gab. Was Gavin aber nur sehr, sehr stolz auf sie machte.
Aus den Augenwinkeln heraus sah er, wie Nola ihm hinterhersah. Zum Glück konnte sie sein Lächeln nicht sehen. Diese Frau besaß Biss und jetzt, da er wieder gesund war, wollte er sich langsam an sie herantasten.
„Wie geht es deiner Tochter?“
Bei seinen Worten wurde ihr Gesicht weicher. „Alles unverändert. Savannah ist bei ihr.“
Gavin nickte, denn das wusste er ja bereits. Als er einfach weiter herumstand und sie beobachtete, bemerkte er, wie sie immer nervöser wurde. Er war jedoch so schlau, ihr nichts von seiner Freude zu zeigen. Als ihr ein Löffel hinunterfiel, bückte er sich sogar, um ihn aufzuheben.
Nolas Nerven lagen blank. Was wollte der Mann hier? Und warum war er so verschwitzt? Und warum interessierte sie das überhaupt. Als sie immer kräftiger in ihrem Teig herumrührte und ihn dabei böse anschaute, hatte der Kerl doch tatsächlich die Frechheit, sie anzugrinsen. Und nicht freundlich, nein, sondern eher anzüglich. Als ihr der Geduldsfaden riss, knallte sie die Schüssel lautstark auf den Tisch und stemmte die Hände in die Seiten.
„Okay, was soll das?“
„Was soll was?“, fragte Gavin unschuldig. Er konnte fast hören, wie Nola mit den Zähnen knirschte.
„Warum stehst du mir hier im Weg herum? Und was soll dieser Blick? Wenn ich es nicht besser wüsste, dann würde ich denken, ich bin Beute für ein Raubtier.“
Autsch, sie hatte genau ins Schwarze getroffen. Doch Gavin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er stellte das Wasser ab und überwand den kleinen Abstand zwischen ihnen mit drei Schritten. Er sah, wie ihre Augen immer größer wurden, doch sie wich nicht zurück. Er hörte, wie sie seinen Geruch einatmete, als er direkt vor ihr stand. Sie war nur etwa einen halben Kopf kleiner als er, sodass ihr Blick unwillkürlich auf seinen Mund fiel. Als er sich vorbeugte, versteifte sie sich nur noch mehr. Nola unterdrückte den Schauer, der ihren Körper hinunterlief, als seine Lippen sich zu ihrem rechten Ohr bewegten. Ihr Stolz ließ es jedoch nicht zu, dass sie zurückwich.
„Okay, du willst die Wahrheit? Ich ergreife meine Chance. Denn ein Drache wäre wirklich dumm, wenn er seine Gefährtin nicht beachten würde.“
Nolas Kopf war leer. Was hatte er gerade gesagt? Nein, das war doch ein Witz. Das meinte er nicht ernst. Als Gavin mit seinen Lippen ihr Kinn entlang fuhr und kurz vor dem Mund aufhörte, zitterten ihre Hände so sehr, dass sie sie zu Fäusten ballte. Dann drehte er sich einfach um und ging. Dabei pfiff er auch noch leise vor sich hin.
Als Nola noch immer völlig perplex auf die Tür schaute, durch die Gavin verschwunden war, öffnete sich diese wieder und Laylah stürmte herein.
„Catori hat Angus gefunden!“, rief sie aufgeregt. Diese Worte brachten Nola dazu, aus ihrer Starre zu erwachen. Laylah ergriff sie am Arm und zerrte sie hinter sich her aus der Küche. In dem Zimmer, in dem Sophie schlief, war es mittlerweile voll. Savannah lief eine Kuhle in den Boden, während
Weitere Kostenlose Bücher