Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
du dir davon?“
Gavin sah sie ernst an, seine Nervosität war verschwunden. Mit seinen starken Händen umfasste er sanft ihre Finger. Sie spürte seine raue Haut und die Kraft, die von ihm ausging.
„Weil ich Zeit mit dir verbringen möchte. Ich will mehr über dich erfahren und dich umwerben.“
Umwerben. Dieses Wort gehörte nicht zu ihrem Wortschatz, den sie seit so vielen Jahren in der anderen Welt benutzt hatte. Es klang altertümlich für sie.
„Warum?“
Nola wusste nicht, warum sie nicht locker lassen konnte. Schon vor dem Tod ihrer Tochter hatte Gavin Interesse an ihr gezeigt. Doch sie wollte die Worte noch einmal hören. Nur die Götter wussten, was sie dann damit anfangen sollte.
„Weil du meine wahre Gefährtin bist. Du bist die zweite Hälfte meiner Seele, der Grund meiner Existenz, auch wenn das für dich wahrscheinlich melodramatisch klingt. Mein Leben lang war ich ein Krieger, ein Anführer, ein Vater und ein Großvater. Auch wenn meine Frau mir viel bedeutete, so konnte sie mir nie helfen, vollständig zu sein.“
Er schien einen Augenblick zu überlegen, ehe er fortfuhr: „Ich möchte dich nicht bedrängen. Verstehe mich nicht falsch. Natürlich würde ich gern so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen. Du kannst aber jederzeit sagen, wenn ich gehen soll. Ich habe nicht vor, dich einzuengen oder irgendetwas zu erzwingen.“
Ihm war bewusst, dass der Verlust ihrer Tochter schwer für Nola war. Dazu kam, dass der Kampf mit Tyrell noch bevorstand. Alle Drachen, die in der Lage waren zu kämpfen, würden Savannah beistehen. Auch wenn er wusste, dass sie das nicht gutheißen würde. Nola schwieg und schaute auf ihre Hand, die in seiner größeren fast verschwunden war.
Sie spürten beide, wie der Wind auffrischte und ein gackerndes Lachen an ihre Ohren trug. Gavin sprang auf und zog Nola dabei automatisch mit sich. Der Himmel verdunkelte sich. Wolken, die aus dem Nichts zu kommen schienen, verbreiteten eine bedrohliche Atmosphäre. Dann ging alles sehr schnell. Vor ihnen fing die Luft an zu flimmern. Sie spürten einen Sog, der sie nach vorne zog. Gavin wollte sich gerade verwandeln, als sein Körper erstarrte. Sein Schrei hallte nur in seinem Kopf wieder. Es war wie beim ersten Mal, als Alec ihn entführt hatte. Unaufhaltsam begannen ihre Füße, sie zu diesem Flimmern zu bringen. Auch Nola sagte nichts, ihr musste es genau wie ihm gehen. Dann wurden sie von einer knisternden Energie umschlossen. Das Schloss um sie herum verschwand. Als er in Ohnmacht fiel, schwor er sich, nicht zuzulassen, dass Nola etwas geschah. Auch wenn er dabei sterben würde.
Savannah stand gerade an die Wand gelehnt und beobachtete ein paar Drachen bei ihrem Trainingskampf, als sie Tyrells Anwesenheit spürte. Sie rannte ins Innere der Burg und begegnete Catori, die genauso beunruhigt wirkte wie sie.
„Tyrell“, rief sie der Drachin zu. Am Fuß der Treppe trafen sie auf auf Laylah.
„Etwas befindet sich oben auf der Terrasse“, rief sie ihnen zu.
„Gavin und Nola wollten dort frühstücken“, sagte Catori mit Furcht in der Stimme. Sie hatte von Gavins Plänen gewusst. Ohne lange nachzudenken, rannten sie die Treppen hinauf. Die Männer waren durch ihr Verhalten bereits alarmiert. Savannah hörte Conlan, der ihnen erst etwas zurief und dann hinter ihnen herrannte. Ihre Lunge brannte, als sie endlich das Ende der Treppe erreicht hatten und die Tür aufstießen. Durch Tyrells Energiefeld sahen sie zwei Gestalten, die langsam verschwanden.
„Nein“, schrie Savannah, als sie Energiebälle auf Tyrells Tor warf. Doch es war bereits zu spät. Ihre Großmutter und Gavin waren verschwunden. Conlan verwandelte sich hinter ihnen und erhob sich in die Luft. Die Energieströme, die solch ein Tor hinterließen, verursachten am Himmel eine flimmernde Spur. Savannah hatte Mühe, zu atmen. Conlan brüllte seine Wut hinaus. Ein Lachen, das ihr so vertraut war, drang an ihre Ohren. Und sie reagierte mit Donner und Blitzen darauf.
Erst als Aidan kam und einen Arm um ihre Taille schlang, beruhigte sie sich wieder. Sie hatte gehofft, noch ein wenig um ihre Mutter trauern zu könne, ehe sie sich Tyrell stellen musste. Doch nun war die Entscheidung gefallen.
„Ich muss ihm nach“, sagte sie in die Runde, und merkte, wie Aidan hinter ihr erstarrte.
„Weißt du denn, wo Tyrell ist?“, fragte Laylah „Nicht genau. Ich habe schon vor meinem Tod versucht herauszufinden, wo sich eines seiner Tore befindet. Sie
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