Feuer in eisblauen Augen
für die wir verantwortlich sind, schon in zwei Wochen stattfindet.”
“Wow, ich bin sehr beeindruckt.”
“Das werde ich auch sein, nach der Konferenz, wenn alles glatt gegangen ist.” Sie schwiegen beide einen Moment.
“Geht das rote Licht immer an, wenn jemand das Haus betritt?” Wenn er ihr das rechtzeitig mitgeteilt hätte, wäre sie nicht so in Panik geraten.
“Ja, ich habe das extra so eingestellt, damit Sie jederzeit wissen, wenn jemand ins Haus kommt.
“Und wenn es ein Einbrecher ist?”
“Dann wird der Hauptalarm in der Polizeistation und in meiner Firma ausgelöst.”
“Gut, dass ich das weiß, damit ich nicht wieder einen Narren aus mir mache.”
“Es tut mir leid, dass ich Ihnen noch nicht das gesamte Sicherheitssystem erklärt habe”, sagte er. Aber er konnte sich das Lachen kaum verbeißen.
“Onkel Mark, wo wird Annie schlafen?”, fragte Emily plötzlich.
Plötzlich entstand eine knisternde Spannung zwischen Annie und Mark. Das Kind hatte sich nichts dabei gedacht. Annies Herz raste, und ihr Atem wurde schneller.
“Hm”, räusperte sich Mark.
Annie fasste sich zuerst. Sie musste etwas sagen, bevor Mark einen Vorschlag machen konnte, der nicht für Emilys Ohren geeignet war. “Ich hätte meine Sachen ja schon in eines der leeren Zimmer gestellt, aber ich wusste nicht, in welches.” Neben Emilys Zimmer war ein Raum, den das Kind anscheinend nur als Spielzimmer nutzte, er war spärlich möbliert. Das andere Zimmer war anscheinend das Gästezimmer. Es war perfekt eingerichtet und verfügte sogar über ein eigenes Bad. Aber es behagte Annie nicht, dass es direkt neben Marks Raum lag. Sie würde kaum in Ruhe schlafen können, wenn nur eine Wand sie von ihm trennte.
“Ich könnte doch ein Gästebett in Emilys Spielzimmer stellen, dann bin ich auch nahe bei ihr, wenn sie nachts etwas braucht.” Der Mann sollte von Anfang an wissen, wo die Grenzen waren.
“Warum nehmen Sie nicht das Gästezimmer?”, fragte er unschuldig. Seine funkelnden Augen verrieten ihn. Der Mann wusste ganz genau, was los war.
Annie gab sich betont lässig. Einer Mutprobe war sie noch niemals ausgewichen. “Also, gut, dann nehme ich das Gästezimmer.”
“Darf ich jetzt aufstehen, Onkel Mark? Ich muss noch meine Hausaufgaben machen.”
“Ja, selbstverständlich, Em.” Mark zog Emily neckend am Pferdeschwanz und stand auch auf. “Ich werde jetzt den Abwasch machen und die Küche aufräumen.”
Annie war ebenfalls sofort auf den Beinen. “Nein, lassen Sie mich das doch machen.”
“Die Köchin hat nach dem Essen dienstfrei. Das ist hier die Regel.”
“Darf ich Ihnen wenigstens helfen?”, fragte Annie leise.
“Wenn Sie möchten, gern, aber es ist Ihre Entscheidung.”
Annie trocknete das Geschirr ab, und schaute fasziniert zu, wie sorgfältig Mark das Porzellan seiner Nichte spülte.
“Dieses Porzellan gebe ich nie in die Spülmaschine”, erklärte er. Zu Annies Verwunderung säuberte er auch alle übrigen Sachen selbst. Ob er die Arbeit ein wenig hinauszögern wollte? Vielleicht mochte er es auch, dass Annie so nahe neben ihm stand und ihm half. Es gefiel ihr, wie methodisch er arbeitete und wie harmonisch seine Bewegungsabläufe waren. Ein sportlicher, starker Mann, der mit zarten Dingen umgehen konnte – was für eine faszinierende Kombination.
Annie musste ihn unbedingt etwas fragen, was sie seit der Geburtstagsparty beschäftigte, auch wenn es sie eigentlich nichts anging. Sie gab sich einen Ruck: “Wie kommt es, dass es keine Frau in Ihrem Leben gibt? Sie leben hier draußen in einem Wohnviertel, in dem überwiegend Familien wohnen. Sie übernehmen wie selbstverständlich einen Teil der Hausarbeit, und Sie haben Ihre eigene Firma.”
Mark warf ihr einen flüchtigen Blick zu. “So habe ich nicht immer gelebt. Bis vor einem Jahr wohnte ich in Kitsilano in einem geräumigen Apartment in der Nähe der Universität. Ich genoss mein Leben, war frei, hatte prima Kumpel und genug Geld, um mir alles zu leisten, wozu ich Lust hatte. Ich habe mit meinen Freunden manche aufregende Frau getroffen.”
Verflixt, das hätte ich wissen sollen, bevor ich hier einzog, dachte Annie.
Anscheinend konnte Mr Perfect sogar ihre Gedanken lesen. “Ich habe allerdings keine dieser Frauen näher kennengelernt. Mein Freund Brodie war mit einem Model befreundet. Sie war eine sehr nette Frau, und wir haben gemeinsam viel unternommen. Aber seit Emily zu mir gekommen ist, hat sich mein Leben ein wenig
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