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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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angerufen?«
    »Weil Olivia aus dieser Horrorgrube Leichen ausbuddelte und Familien benachrichtigen musste. Evie hat mir erzählt, dass Olivia sich immer weiter zurückzog, also beobachtete ich sie ein paar Wochen. Ich wollte warten, bis es ihr wieder besserging. Ich wollte zu ihr gehen, an ihre Tür klopfen und …«, er holte tief Luft, »… da weitermachen, wo wir damals aufgehört hatten. Aber sie sah immer schlimmer aus, und irgendwie gab es nie den richtigen Zeitpunkt. Hör zu, Evie hat ihr erzählt, dass ich das Haus hier gekauft habe. Ich dachte, wenn sie sich nicht bei mir meldet, dann will sie wohl nicht dort weitermachen, wo wir damals aufgehört haben. Also habe ich gewartet. Im Warten habe ich Übung.«
    »Sieben Monate? Nicht einmal du wartest sieben Monate.« Paige schüttelte den Kopf. »Jetzt sag mir endlich die Wahrheit!«
    Er schloss die Augen. Er war sich nicht sicher, ob er mit der Wahrheit umgehen konnte. »Die Wahrheit ist, dass ich mich nicht besonders gut an diese eine Nacht erinnern kann.«
    »Na, sicher. Du erinnerst dich an alles, was du jemals gesehen oder gelesen hast. Du hast ein fotografisches Gedächtnis. Und da willst du dich an diese Nacht nicht erinnern können?«
    »Ich hatte zu viel getrunken auf dem Empfang. Ich betrinke mich nie. Niemals.« Eine Erinnerung durchfuhr ihn. Seit jener Nacht vor fast zwanzig Jahren war er nicht mehr betrunken gewesen. Seit jener Nacht, die so viele Leben ruiniert hatte. Eine Nacht, für die er seitdem büßte, doch auch gute Taten konnten die Toten nicht wieder zum Leben erwecken. »Ich habe keine Ahnung, warum Olivia am nächsten Morgen verschwunden ist. Ich habe keine Ahnung, was ich gemacht habe.«
    »Darf ich dir einen Rat geben?«, sagte sie leise.
    Er schlug die Augen wieder auf und sah, dass sie ihn anblickte. »Von mir aus.«
    »Olivia verkraftet, was immer es ist, was dich von innen auffrisst. Sag ihr die Wahrheit. Lass sie entscheiden, ob ihr da weitermachen könnt, wo ihr aufgehört habt. David, du kannst nicht für andere entscheiden. Weil du sie schützen wolltest, hast du das Gegenteil bewirkt. Du hast sie gekränkt.«
    »Das wollte ich nicht. Sie hat aber gesagt, dass sie mit mir reden will.«
    »Gut. Dann sieh zu, dass du es jetzt richtig machst.« Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. »Viel Glück, David. Und vertraue dir selbst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Kann ich nicht. Das ist zu wichtig.«
    »Dir bleibt nichts anderes übrig. Wir sehen uns morgen im Studio. Und keine Sorge.« Sie fuhr sich mit einer spöttischen Geste über den Mund. »Ich schweige wie ein Grab. Ich muss jetzt wieder los. Die Mittagspause ist vorbei.«

[home]
6. Kapitel
    Montag, 20. September, 12.15 Uhr
    D u bist total durchgeknallt!« Albert hielt die Hände hoch und wich zurück. »Nie und nimmer!«
    Mary saß vor der Bücherei im Gras, ihre Augen waren rotgerändert. »Eric, Joel ist tot. Wie kannst du so etwas auch nur andeuten?«
    Joels Tod hatte ihm tatsächlich das Argument geliefert, mit dem er die anderen überzeugen konnte.
Nur dieses eine Mal,
dachte er.
Morgen hauen wir ab.
    Und wann erzählst du ihnen von dem Video, damit sie wissen, dass wir abhauen müssen?
    Später. Wenn wir die Sache hier erledigt haben.
    Das Lager gehörte einem Kerl namens Tomlinson, der Sanitärartikel verkaufte. Er musste etwas Schlimmes getan haben, um Opfer eines Erpressers und Brandstifters zu sein.
    »Albert, hör auf, wie ein Tiger im Käfig herumzurennen. Die Leute gucken schon.« Eric setzte sich neben Mary und tätschelte ihre Hand. »Sieh mal, Tomlinsons Lager war das nächste auf Joels Liste.« Was gelogen war, aber zum Glück nicht mehr von Joel abgestritten werden konnte.
    »Er verkauft Armaturen und so ein Zeug. Was soll er denn mit dem Sumpfgebiet zu schaffen haben?«, fragte Mary. »Joel hat den Namen Tomlinson kein einziges Mal erwähnt.«
    »Mir gegenüber schon, sogar oft.« Die Lüge ging Eric geschmeidig über die Lippen. »Tomlinson ist ein Investor von KRB . Einer der größten sogar.« Auch das stimmte nicht, aber er ging nicht davon aus, dass Mary oder Albert auf die Idee kommen würden, diese Angabe zu überprüfen. »Wenn KRB mit dem Projekt weitermacht, geht das nur mit dem Geld dieses Kerls.«
    »Du bist total durchgeknallt«, wiederholte Albert murmelnd. »Nach gestern Nacht noch so eine Aktion?«
    »Es ist genau der richtige Zeitpunkt«, sagte Eric. »Seht es mal so: Wer weiß, was Joel seinen Eltern erzählt hat? Oder ob

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