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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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versuchten, und c) ein sehr, sehr schönes Druckmittel für Eric, Albert und ganz und gar nicht zuletzt für die süße Mary. Und das machte ihm ganz bestimmt noch weniger aus.
    Montag, 20. September, 14.10 Uhr
    Phoebe Hunter lehnte im Türrahmen zur Küche von Davids Wohnung und sah zu, wie ihr Sohn das Fliesenmuster, das sein Nachbar angefangen hatte, beendete. Irgendwann hatte Glenn endlich zugegeben, dass er erschöpft war, und sie mit David allein gelassen. »Nicht schlecht«, sagte sie.
    David sah lächelnd auf. »Glenn hat ja das meiste gemacht.«
    »Und das sehr gut.«
    »Ja. Ich versuche immer, ihm klarzumachen, dass er sich ausruhen muss, aber er ist einfach gern beschäftigt.«
    »Das ist mir aufgefallen«, stellte sie trocken fest. »Er hat höchstens eine Minute mit mir am Tisch gesessen, bevor er aufsprang und etwas von einer Stelle gemurmelt hat, die du auf dem Küchenboden frei gelassen hast.«
    »Eine volle Minute? Für ihn ist das viel. Ich habe immer wieder gesagt, dass ich noch nicht weiß, was für ein Muster ich will, und er hat dauernd gemault, warum es auch so ›extravagante Fliesen‹ sein müssten. Und dabei wollte er selbst das Muster aussuchen. Dickschädel«, fügte er warmherzig hinzu.
    »Ja, auch das ist mir aufgefallen. Aber er mag dich.«
    »Ich ihn auch.« Er schenkte ihnen beiden Kaffee nach, und sie setzten sich an den Tisch. »Ich habe ihn an meinem ersten Tag auf der Feuerwache kennengelernt. Er ist einer der Rentner, die einfach nicht von ihrem Job lassen können.«
    »Ja, ich hab’s bemerkt. Er hat mehr über die Feuerwache gesprochen als alles andere. Aber er hat auch von dir erzählt. Von deinen Mietern und wie du dich um sie kümmerst. Dass du die Babys in 2 a nachts in den Schlaf wiegst, damit die Frauen und Mrs. Edwards sich ausruhen können. Wie du die Katze der Gorski-Schwestern jedes Mal rettest, wenn sie wieder auf einen Baum geklettert ist. Dass du dafür sorgst, dass Glenn immer alles hat, was er braucht, wenn er wieder zur Chemo muss.«
    David rutschte verlegen auf dem Stuhl herum. »Schon gut, Ma. Das würde jeder machen. Erzähl doch mal – wie läuft’s so zu Hause?«
    David wechselte immer das Thema, wenn sie über seine guten Taten reden wollte. Aber da sie der Grund waren, warum sie hergekommen war, würde sie ausnahmsweise nicht zulassen, dass er sich herauswand.
    »Ach, alles beim Alten.« Aber natürlich erzählte sie ihm doch detailliert, was es Neues von seinen Geschwistern, Nichten und Neffen gab. Während sie sprach, musterte er sie eingehend – im Grunde genommen so, wie er den Boden betrachtet hatte. Er war der praktisch veranlagte Sohn, der technische Spielzeuge und Gerätschaften liebte. Er hatte immer gern etwas auseinander- und wieder zusammengebaut, und oft waren die Dinge nachher besser in Schuss als zuvor. Es hätte ihm sicher gutgetan, dachte sie, wenn ihm Ähnliches mit seinem eigenen Leben gelungen wäre. »Warum siehst du mich so an? Habe ich eine neue Falte?«
    Er grinste, und sie erkannte einen Schimmer seines Vaters in seinen Augen. Ihr Mann war ein verdammt gutaussehender Mann gewesen, und ihre Söhne gerieten nach ihm, vor allem David. »Du siehst genauso aus wie immer«, sagte er. »Ich musste nur gerade daran denken, dass du den ganzen Weg von Chicago hierher gefahren bist. Das war ziemlich gewagt, Ma.«
    »Du tust geradezu, als sei ich alt«, schnaubte sie.
    »Nein, Ma’am, nur mit stark eingeschränktem Orientierungsvermögen gesegnet.«
    Da das der Wahrheit entsprach, ließ sie es durchgehen. »Hier sieht es langsam richtig hübsch aus. Ich hatte auf mehr Möbel gehofft, aber man sieht, dass du beschäftigt gewesen bist.«
    »Danke. Ich habe Fenster eingebaut, die Rahmen erneuert, neue Armaturen installiert. Die Böden in eins und zwei müssen noch gemacht werden, aber du kannst gern schon anfangen, nach Farb- und Teppichmustern zu sehen, wenn du magst.«
    Sie nickte und nippte an ihrem Kaffee. »Wo wir gerade von Böden sprechen – man munkelt, du hättest heute Morgen ein kleines Abenteuer bestanden.« Sie sagte es ruhig, doch ihr Puls war noch immer nicht wieder ganz auf normales Tempo zurückgekehrt. »Aber wie es aussieht, bist du unverletzt.«
    Er verdrehte die Augen. »Wer hat es Glenn erzählt?«
    »Jemand namens Raz, der es von einem gewissen Gabe hat, der es von einem gewissen Zell gehört hat.«
    »Dann gehe ich davon aus, dass die Geschichte nicht einmal mehr annähernd der Wahrheit entsprochen hat, als

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