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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Eigentum - im Falle eines Krieges auf ihrer Seite haben. Deshalb sind sie auch bereit, mir in der Sache mit Horrocks zu helfen. Ich kann nicht viel anfangen mit Lallybroch, solange ich geächtet bin, obwohl das Land nach wie vor mir gehört.«
    Ich rollte die Decken zusammen und schüttelte verwirrt den Kopf über die komplizierten und gefährlichen Umstände, durch die sich Jamie so lässig zu bewegen schien. Und dann dämmerte mir plötzlich, daß jetzt nicht nur er darin verwickelt war. Ich blickte auf.
    »Du hast gesagt, wenn du ledig stirbst, geht das Gut wieder an die Frasers«, begann ich. »Aber inzwischen bist du verheiratet. Wer also -«
    Jamie nickte mir mit schiefem Grinsen zu. »Das ist richtig«, sagte er. Die Morgensonne ließ seine Haare rotgolden aufflammen. »Wenn ich jetzt umkomme, Sassenach, gehört Lallybroch dir.«
     
    Nachdem sich der Nebel gelichtet hatte, wurde der Morgen schön und sonnig. Vögel tummelten sich in der Heide, und die Straße war hier zur Abwechslung einmal breit. Staubig erstreckte sie sich unter den Hufen der Pferde.
    Jamie ritt nahe an mich heran, als wir die Kuppe eines kleinen Hügels erreichten. Er nickte nach rechts.
    »Siehst du die Lichtung dort unten?«
    »Ja.« Sie lag in der Nähe der Straße, in einem kleinen Mischwald.
    »Es gibt dort eine Quelle und einen Teich unter Bäumen und weiches Gras. Ein sehr schöner Platz.«
    Ich schaute Jamie fragend an.
    »Noch ein bißchen früh fürs Mittagessen, oder?«
    »Daran hatte ich nicht gedacht.« Jamie, das hatte ich erst vor einigen Tagen entdeckt, hatte die Kunst, mit einem Auge zu zwinkern, nie gemeistert. Statt dessen blinzelte er würdevoll wie eine große Eule.
    »Und woran hattest du gedacht?« erkundigte ich mich. Mißtrauisch begegnete ich seinem unschuldigen, kindlich blauen Blick.
    »Ich habe mir gerade überlegt, wie du wohl aussähest… im Gras… unter Bäumen… am Wasser… mit den Röcken über den Ohren.«
    »Äh -«, begann ich.
    »Ich werde Dougal sagen, daß wir Wasser holen.« Jamie galoppierte
zur Spitze des Zuges und kehrte im Nu mit etlichen Feldflaschen zurück. Als wir den Hang hinuntersprengten, hörte ich, wie Rupert uns etwas auf gälisch nachrief, verstand die Worte jedoch nicht.
    Ich erreichte die Lichtung zuerst, glitt vom Pferd, legte mich ins Gras und entspannte mich. Einen Moment später schwang Jamie sich aus dem Sattel. Er versetzte seinem Pferd einen leichten Schlag und schickte es fort, damit es neben meinem graste, bevor er sich auf die Knie sinken ließ. Ich streckte die Hände aus und zog ihn zu mir herunter.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte ich. »Sie werden sich fragen, warum es so lange dauert, Wasser zu holen.«
    »Nein, das werden sie nicht«, erwiderte Jamie, und öffnete mit geübter Leichtigkeit mein Mieder. »Sie wissen Bescheid.«
    »Wie meinst du das?«
    »Hast du nicht gehört, was Rupert uns nachgerufen hat?«
    »Ich habe es nicht verstanden.« Mein Gälisch hatte sich soweit verbessert, daß ich die häufigeren Wörter begriff, doch ein Gespräch überschritt meine Fähigkeiten immer noch bei weitem.
    »Gut so. Es war auch nicht für die Ohren einer Dame geeignet.« Nachdem Jamie meine Brüste entblößt hatte, vergrub er sein Gesicht zwischen ihnen und saugte und knabberte behutsam daran, bis ich es nicht mehr aushielt, meine Röcke hochschlug und mich unter ihn gleiten ließ. Merkwürdig befangen nach jener wilden und primitiven Vereinigung auf dem Felsen, hatte ich mich gescheut, ihn in der Nähe des Lagers mit mir schlafen zu lassen. Wir spürten beide die leichte und nicht unangenehme Anspannung der Enthaltsamkeit, und nun, da wir neugierigen Augen und Ohren entzogen waren, kamen wir mit einem Ungestüm zusammen, daß meine Lippen und Finger zu kribbeln begannen.
    Wir näherten uns dem Höhepunkt, als Jamie plötzlich erstarrte. Ich öffnete die Augen und sah sein Gesicht, das einen unbeschreiblichen Ausdruck angenommen hatte. Etwas Schwarzes war gegen seinen Kopf gepreßt. Als sich meine Augen an die gleißende Helligkeit gewöhnt hatten, merkte ich, daß es der Lauf einer Muskete war.
    »Steh auf, du lüsterner Bock.« Der Lauf stieß gegen Jamies Schläfe. Sehr langsam erhob er sich. Ein Tropfen Blut quoll aus der Abschürfung.

    Es waren zwei; fahnenflüchtige Rotröcke, nach den zerlumpten Überresten der Uniform zu schließen. Beide waren mit Musketen und Pistolen bewaffnet und schienen sehr erheitert darüber, was ihnen der Zufall in die Hände

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