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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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unterhalten», schlug er vor und zwinkerte mir zu. »Ich denke, sie ist höflich genug, dir zuzuhören, aber deklamiere um Himmels willen keine Gedichte von dir, sonst sitzt sie in der Kutsche nach London, bevor Jamie und ich zurück sind.«
    Jenny schnippte mit den Fingern unter seiner Nase, ohne sich viel aus den Hänseleien zu machen.
    »Ich würde mir keine zu großen Sorgen machen, Mann. Die nächste Kutsche fährt im April, und bis dahin wird sie sich an uns gewöhnt haben. Raus mit dir, Jamie wartet auf dich.«
    Während die Männer ihrer Arbeit nachgingen, saßen Jenny und ich im Salon, sie flickte und stopfte, und ich wickelte Garnrollen auf und sortierte die bunten Seidenröllchen.
    Nach außen hin waren wir beide, Jamies Schwester und Jamies Ehefrau, freundlich, aber wir waren auf der Hut. Ohne daß wir es aussprachen, war Jamie der Mittelpunkt, um den unsere Gedanken kreisten.
    Die gemeinsame Kindheit der beiden verband sie für immer wie Schuß und Kette ein und desselben Tuches, aber das Gewebe hatte sich durch Abwesenheit, Mißtrauen und Heirat gelockert. Ians Faden war von Anfang an mit dabeigewesen, meiner war neu. Wie würde sich das Muster verändern?
    Unsere Unterhaltung bewegte sich in konventionellen Bahnen, aber die ungesprochenen Gedanken dahinter waren deutlich zu hören.
    »Du bist allein für dieses Haus verantwortlich, seit deine Mutter gestorben ist?«
    »Aye, seit ich zehn bin.«
    Als er noch ein Junge war, habe ich ihn geliebt und mich um ihn gekümmert. Was wirst du mit dem Mann machen, den ich aufgezogen habe?
    »Jamie sagt, du wärst eine ausgezeichnete Heilerin.«
    »Ich habe seine Schulter in Ordnung gebracht, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind.«
    Ja, ich bin durchaus fähig, für ihn zu sorgen.
    »Ich habe gehört, ihr habt sehr schnell geheiratet.«

    Hast du meinen Bruder wegen seines Landbesitzes und seines Vermögens geheiratet?
    »Ja, es war schnell. Bis kurz vor der Trauung kannte ich nicht einmal seinen richtigen Nachnamen.«
    Ich wußte nicht, daß er der Herr von diesem Anwesen ist. Also kann ich ihn nur um seiner selbst willen geheiratet haben.
    Und so ging es weiter, bis in die Nachmittagsstunden hinein - wir plauderten über Unverfängliches, tauschten Neuigkeiten, Meinungen und kleine Witze aus, während wir einander einzuschätzen versuchten. Eine Frau, die von Kindesbeinen an einen großen Haushalt geführt hat, die nach dem Tod ihres Vaters das Familienvermögen verwaltet hat und mit dem Verschwinden ihres Bruders fertig werden mußte, war nicht zu unterschätzen. Ich fragte mich, was sie von mir hielt, aber sie konnte das, was sie wirklich dachte, ebenso gut wie ihr Bruder verbergen.
    Als die Uhr auf dem Kaminsims fünf schlug, gähnte Jenny und reckte sich, und das Kleidungsstück, an dem sie arbeitete, rutschte über die Rundung ihres Leibes auf den Boden.
    Mühsam angelte sie danach, aber ich kam ihr schnell zu Hilfe und bückte mich, um es aufzuheben.
    »Danke … Claire.« Zum ersten Mal sprach sie mich mit meinem Namen an, begleitet von einem zurückhaltenden Lächeln, das ich erwiderte.
    Bevor wir unsere Unterhaltung wiederaufnehmen konnten, wurden wir von Mrs. Crook, der Haushälterin, unterbrochen, die ihre lange Nase in die Tür streckte und besorgt fragte, ob wir den kleinen Herrn Jamie gesehen hätten.
    Jenny legte ihre Näharbeit mit einem Seufzer beiseite.
    »Ist er wieder entwischt? Kein Grund zur Sorge, Lizzie. Vermutlich ist er mit seinem Onkel oder seinem Vater unterwegs. Sollen wir ihn suchen, Claire? Ich könnte ein bißchen frische Luft vor dem Abendessen gebrauchen.«
    Sie erhob sich mühsam und drückte sich die Hände ins Kreuz. »Noch drei Wochen. Ich kann es kaum mehr erwarten.«
    Wir gingen langsam über das Anwesen. Jenny zeigte mir das Brauhaus und die Kapelle. Als wir zum Taubenschlag kamen, hörten wir Stimmen.
    »Da ist der kleine Schlingel!« rief Jenny. »Warte, bis ich ihn erwische!«

    Ich legte ihr die Hand auf den Arm und machte sie darauf aufmerksam, daß Jamie bei ihm war.
    »Mach dir nichts draus, junger Mann, du lernst es schon noch. Ist ein bißchen schwierig, wenn dein Piepel noch nicht über deinen Bauch raussteht.«
    Ich schaute um die Ecke und sah Jamie auf einem Holzstumpf sitzen, in eine Unterhaltung mit seinem Namensvetter vertieft, der sich mannhaft mit den Falten seines Kittels herumschlug.
    »Was tutst du mit dem Kind?« fragte ich vorsichtig.
    »Ich lehre Klein James die Kunst, nicht auf die Füße zu

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