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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Stadtmauern. Das sind wir. Aber weil Rodolphe so misstrauisch ist, dass er nie einem Fremden seinen Namen preisgeben würde, haben auch wir uns in die Stadt geschlichen. Wir dachten, dass wir Rodolphe am besten dann finden würden, wenn wir uns verhielten wie er."
    "Und ... was will euer Freund in der Stadt? Beantwortet mir endlich diese Frage! Warum seid ihr alle aus eurer Heimat fortgegangen, wenn sie so weit entfernt liegt, dass sie bei uns nicht bekannt ist!" Der König wird sichtlich ungeduldig.
    "Oh, König Maximum ... was soll ich nur sagen?" Baldwin zittert und schwitzt vor Anspannung. Der Boden schwimmt ihm unter den Füssen und er sieht sich auf verlorenem Posten. Allerdings wüsste wohl auch keiner seiner Leute Rat. Zeramov hat eben seinen Notizblock hervorgeholt und das Wort 'Kerker' auf ein neues Blatt geschrieben. Dass es damit enden wird, scheint auch den anderen als unvermeidlich.
    "Ich weiß nicht, was ihr sagen sollt ... ihr sollt es wissen!" der König ist so außer sich, dass die Königin sich jetzt erhebt und ihn zu beruhigen versucht.
    "Sie wollen es also wissen? Gut ... dann sollen Sie erfahren, warum wir hier sind." Baldwin hat sich eben dazu durch gerungen, aufs Ganze zu gehen. Im Hintergrund bangen seine Leute mit ihm. Sie ahnen, was er sagen will.
    "Ja, ich will!" der König hat sich von seiner Frau etwas beruhigen lassen. Er sitzt jetzt wieder auf seinem Thronsessel.
    "Wir sind in Europa Forscher ... Gelehrte. Unsere Studien beziehen sich auf Sagen aus dem Altertum. Rodolphe hat vor einiger Zeit eine Schrift entdeckt, die von einem Orden berichtet, wie wir noch nie einen kennengelernt haben. Der 'Feueraugen'-Orden nennt er sich. Aber die Ordensbrüder sind keine gottesfürchtigen Menschen, sondern grausame Räuber, die ihr Unwesen in einer entfernten Gegend treiben. Rodolphe hat errechnet, dass der Orden hier in dieser Gegend vor vielen Jahren zum letzten Mal gemordet hat. Und so brachen wir auf, das Schloss zu finden, auf dem der Orden seinen Sitz hat."
    Der König ist wieder aufgesprungen und diesmal kann ihn auch die Königin nicht beruhigen. Im Saal ist ein Tumult losgebrochen. All die schweigenden Herren links und rechts des blauen Teppichs diskutieren plötzlich miteinander, einige schreien und beschimpfen die Baldwinschen.
    Baldwin versteht die Situation jedoch falsch.
    "Nein, König Maximum ... das ist keine dumme Ausrede. Wir sind losgezogen, um Schloss Rachass zu finden und dort wollen wir ..."
    Weiter kommt Baldwin nicht. Als er Namen des Schlosses genannt hat, winkt der König den Wachen. Diese packen Baldwin und schleifen ihn davon.
    "Hinweg mit diesen Teufeln!" ruft der König aus. "Niemand kann den Namen des unseligen Ortes kennen, der nicht die alten Schriften in Destrusion eingesehen hat. Nur Eingeweihte wissen davon! Es sind Verräter! In den Kerker mit ihnen!"
    Zwei Dutzend Soldaten treiben die Baldwinschen aus dem Saal.
    "Ob das wirklich so 'ne gute Idee war, Chef?"
    Zeramov braucht nichts zu befürchten. Die Wachen lassen niemanden aus den Augen – auch Baldwin nicht.

-4-  Stärkung
     
     
    "Das kommt davon, wenn man geheimnisvollen Schriften nachforscht." brummelt Rodolphe vor sich hin. Mit seinem Dolch zerteilt er einen zusammen mit Michel gestohlenen Brotlaib. Emma sitzt da und schneidet Tomaten, Michel schält zwei Gurken. Der fette Schinken dazu hat eine gute Beute ergeben.
    "Was können s' denn dafür, dass man sie g'schnappt hat?" verteidigt Emma Baldwins Leute. "Die war'n net richtig ausg'rüstet. Unsre Waffen taug'n hier ja nix. Dös ha'm wir genauso raus g'fund'n!"
    "Stimmt schon. Aber jetzt können wir zusehen, wie wir sie da wieder raus bekommen! – Das nervt mich! Hab' mich doch auch nicht gleich dem König vorstellen lassen! - Immerhin war es ein Vorteil, dass wir diese beiden Typen in dem Laden belauschen konnten. Jetzt wissen wir wenigstens woran wir sind!"
    "Um ehrlich zu sein ... wohl ist mir bei dem Gedanken nicht, dass wir drei die ganze Stadt gegen uns haben. Wer immer uns zufällig entdeckt, wird die Soldaten des Königs alarmieren." sagt Michel.
    "Dir wird noch viel unwohler werden, wenn wir drei losziehen, um den Chef mit seinen Trotteln aus dem Kerker zu befreien, Michel!"
    "Zu dritt soll'n wir gegen die ganzen Wachen ...! Wie stellen s' sich denn das vor?" Emma ist entsetzt.
    "Weiß ich doch jetzt noch nicht. Wir warten erst mal die Nacht ab und kundschaften dann aus, wo sie überhaupt eingekerkert sind. Dieser alte Mann beim Bäcker hat

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