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Feuereifer

Feuereifer

Titel: Feuereifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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wie?« »Seine was?«, fragte Julia.
    »DNA«, antwortete Josie. »Das war in Bio dran, was du auch wissen könntest, wenn du mal zur Schule gekommen wärst, damit kann man Leute identifizieren... oh.« Sie sah mich an. »Sie denken vielleicht, er ist Maria Ines' Vater oder so was.« »Oder so was«, erwiderte ich.
    Julia knurrte: »Er ist bloß ein Typ aus der Kirche, ich kenn den kaum und red bloß in der Kirche mit ihm.«
    »Und dieser entfernte Bekannte hat dir erzählt, dass er gehört hat, wie der alte Mr. Bysen in der Kirche anrief und dem Pastor mit Ausweisung drohte?« »Ich... er hat gedacht, wir müssen das wissen«, stotterte Julia.
    Josie war inzwischen dunkelrot angelaufen. »Billy singt in der Kirche seit August, und wir sind mal nach der Probe auf 'ne Cola zusammen ausgegangen, so im September, und Mr. Grobian, der vom Lagerhaus, der wo der Boss ist von Billy - der Billys Boss ist, der hat uns gesehen und uns verpetzt, als war das ein Verbrechen, wenn Billy mit mir 'ne Cola trinken geht, und dann hat Ma das gehört und gesagt, ich darf das nicht, muss immer Betto und Sammy mitnehmen. Also muss ich babysitten, wenn ich ihn sehen will, was grässlich ist, immer die kleinen Brüder dabei, wenn man sein Freund - seinen Freund sehen will, aber seine Ma, wissen Sie, seine Mam, die will nicht, dass er mit mir abhängt, äh, ausgeht, also waren wir auch nie zusammen. Nur gestern, da hat er mich gefahren, ins Krankenhaus, wegen April.«
    Billy hatte sich also in Josie verliebt und zwar offenbar heftig genug, um sie korrektes Englisch zu lehren. Und sie war auch in ihn verliebt, weshalb sie sich Mühe gab, korrekt zu sprechen. Und deshalb wollte Billy nicht nach Barrington zurückkehren. Vielleicht spielten seine Ideale auch eine Rolle, aber in erster Linie waren wieder einmal diese lästigen Himmelskörper schuld, die für unsternbedrohte Liebende sorgen. Ich dachte an meine eigenen Eifersüchteleien wegen Morrell und Marcena Love - man muss keine fünfzehn sein, um in eine Seifenoper zu geraten. »Sie sagen es Mam nicht, oder, Coach?«, fragte Josie.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Ma nicht schon längst Bescheid weiß«, erwiderte ich. »Man muss blind und taub sein, um nicht zu merken, wenn sich hier eine weitere Person aufhält. Sie ist vermutlich nur viel zu verstört wegen Fly the Flag, um sich jetzt mit dir und Billy herumzuschlagen. Und was den Brand betrifft - was hat es mit dieser Seifenschale auf sich? Wer von euch hat eine gekauft?« »Ich, bei By-Smart«, sagte Julia rasch. »Hat josie ja schon gesagt, ich hab letzte Weihnachten eine für Sancia gekauft. Die sind echt süß, die Frösche, und ganz billig. Aber die haben da Hunderte davon gehabt, woher wollen Sie wissen, ob das die ist von mir oder eine andere? Wo haben Sie die überhaupt gefunden?« »Auf dem Gelände von Fly the Flag. Nach dem Brand, im Schutt.« »Da, wo Ma arbeitet? Wie kam das da hin?« Julias Verwirrung wirkte echt. Die beiden Schwestern blickten sich an, als wollten sie prüfen, ob die andere etwas verschwieg. »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat es nichts zu bedeuten, aber es ist mein einziger Anhaltspunkt. Übrigens war Betto der Meinung, dass du das Ding für jemand anderen gekauft hast, Julia.«
    »Ja ja, aber der war letzte Weihnachten grade mal sechs, woher soll er da wohl wissen, für wen ich Geschenke kaufe?« Julia starrte mich überheblich an. »Dem war nur wichtig, ob er seinen neuen Power Ranger kriegt.«
    »Das klingt alles so plausibel, was ihr da erzählt, aber ich glaube euch trotzdem nicht. Ich werde das hier in ein Labor geben, wo man es auf Fingerabdrücke und Chemikalien unter sucht. Und dann sagt man mir, was dieses Ding in der Fabrik zu suchen hatte und wem es gehörte.«
    »Und?« Die beiden Schwestern blickten mich trotzig an, ausnahmsweise in schöner Einigkeit.
    »Und was?«, erwiderte ich. »Ihr wisst also, dass keine Fingerabdrücke drauf sind, oder es ist euch egal, wer sie hinterlassen hat oder was?«
    »Wenn Sancia das Ding weiterverschenkt hat, kann ich's auch nicht ändern«, sagte Julia.
    »Trainerin McFarlane sagte mir, dass du die beste Spielerin warst, die sie seit Jahrzehnten, vielleicht überhaupt jemals hatte«, sagte ich zu Julia. »Warum gehst du nicht wieder zur Schule und strengst dein Gehirn für deine Zukunft an, anstatt dir Lügen für Erwachsene wie mich auszudenken? Du könntest auch wieder mitspielen; Sancia mit ihren beiden Kleinen macht das auch.«
    »Ja, na

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