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Feuerfrau

Feuerfrau

Titel: Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Federica de Cesco
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Lüfte, den Kreis der Manege, wir kreisen wie die Erde, mehr vermögen wir nicht.
    Der Kreis ist zeitlos, steht nie still. Wir ziehen einen Kreis in Gedanken, die wirkliche Freiheit erleben wir im Traum.«
    »Erträgst du es, daß ich euch beide liebe?« fragte ich. »Raubt dir dieser Gedanke nicht den Schlaf?«
    »Du bist wie Xochiquetal, die Vogelblume, die Göttin der Liebe. Es heißt in der Legende, einst habe sie das Paradies verlassen, um die Erde der Menschen zu besuchen. Sie richtet Verderben an, doch ihr Lächeln ist unschuldig. Und die Menschen können nicht anders: Sie müssen sie lieben, auch wenn sie ihnen Schmerzen bringt.«
    »Bringe ich dir Schmerzen?«
    »Nein. Wer nicht lieben kann, hat Angst vor sich selbst. Und wer sich scheut, zuviel zu geben, ist ein Geizhals seines eigenen Lebens. Ich bin ein Töpfer, wenigstens gebe ich mir Mühe, einer zu sein. Töpfer erschaffen ihre eigene Welt, mit ihren Händen. Darin liegt eine Geisteshaltung.
    Konventionen mißtraue ich. In meiner Vorstellung sind sie mit Scheinheiligkeit und aufgezwungenen Dogmen verbunden, mit Zynismus.
    Ich leide an der Krankheit der Utopie, wie Cecilia, die auf Botschaftsempfängen ihr Haar wie die Indios auf dem Land trug, mit bunten Wollfäden geflochten.«
    Zwischen uns lag ein wesentlicher Unterschied. Ich dachte an die Vergangenheit wie an etwas, das vorbei war. Er bezog die Vergangenheit ein, machte sie lebendig. Sein Sinn für die Ordnung der Natur war verläßlicher: Er sah einen Kreis, wo ich Vierecke sah.
    Manchmal, wenn wir über die holprigen Wege der Insel fuhren, sagte er:
    »Halt einen Augenblick an.«
    Dann fuhr ich den Subaru an den Straßenrand und stellte den Motor ab.
    Vielleicht konnten Leute vorbeikommen, vielleicht auch nicht. Wir begannen uns zu küssen, zuerst zart, dann immer heftiger. Ich ließ die Hände über Manuels Schenkel wandern, öffnete den Reißverschluß seiner Jeans und streichelte ihn. Ich trug manchmal einen langen Rock und darunter eine Bikinihose, wenn wir baden wollten. Manuel hakte den Büstenhalter des Bikinis auf, streichelte sanft meine Brüste. Er streifte dann das Kleid bis zur Taille herab, und ich hob das Gesäß, damit er es ganz ausziehen konnte. Ich streifte mein Höschen herunter, setzte mich auf seine Knie und stieß ihn in mich hinein. Es war nicht sehr bequem im Wagen, aber wir genossen die Provokation; sie steigerte unsere Erregung. Wir erlebten diese Momente noch zügelloser und intensiver als im Bett. Dann fuhren wir hinunter zum Strand, warfen uns nackt in die Wellen. Wir waren beide gute Schwimmer, kraulten Seite an Seite mit kräftigen Stößen. Unter uns fiel der Boden steil ab. Der auf den Wellen tanzende Schaum warf bewegliche Schatten auf den Sand. Manchmal näherten wir uns, preßten uns aneinander. Wir tauchten und streichelten uns wie spielende Delphine.
    Das Schwingen der Wogen versetzte unsere Körper in sanftes Schaukeln.
    Grüne, flimmernde Helle umgab uns, ein smaragdenes Leuchten, von Luftblasen und goldenen Strahlen durchwoben. Im Reich des Wassers und der Sonne war es, als hätte die Natur bisher noch nie eine Spur, einen Geruch, einen Schatten kennengelernt, der vom Menschen stammte. Nichts schien seit dem Augenblick der Schöpfung verändert: Wir waren die ersten Liebenden, in den frühen Zeiten dieser Welt.
    Doch die Zeit läßt sich nur borgen, niemals besitzen. Sie erzeugt Unruhe und Veränderungen. Wenn wir auch gerne mit Vorstellungen spielen, die Wirklichkeit holt uns ein. Ich glaube auch nicht, daß überhaupt Aussicht besteht, zwischen beiden eine vernünftige Auswahl zu treffen. So gingen auch die zwei Wochen dahin; schnell, wie mir schien. Manuel hatte sich entschlossen, seine geplante Reise in die Türkei fortzusetzen. Von Thera aus ging ein Schiff nach Kreta. In Heraklion würde er weitersehen, entweder Rhodos besuchen oder gleich einen Direktflug nach Istanbul buchen. Ich fühlte sein uneingestandenes Bedürfnis nach Ruhe und Distanz.
    Er wollte sich und mir die Zeit geben, die wir nach allem, was geschehen war, brauchten, um, jeder für sich, nachzudenken über die gewandelte Wirklichkeit unserer Liebe.
    »Anfang September werde ich wieder in Paris sein. Da kommt mein Vater für zwei Tage aus Los Angeles. Er weiß noch nicht, daß ich mein Studium aufgegeben habe. Ich werde es ihm beibringen müssen.«
    »Schonend?«
    »Quién sábe? Vielleicht auch mit dem Holzhammer.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Dann habe ich nichts zu tun. Das ist

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