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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Pferd herumzog und wieder in dem Kiefernwäldchen verschwand. Der Mann hatte ein Talent, Feuer in ihrem Körper zu entfachen - und ihren Zorn anzustacheln -, daß es sie schier verrückt machte.
    Aber ich kriege dich schon noch, du störrischer Sohn eines Missouri-Maultiers, dachte Elyssa voller Zuversicht. Du steigst auf dein hohes Roß und willst mich im Staub sehen, oder ignorierst mich einfach, aber ich weiß es besser.
    Ich habe genau gefühlt, wie sehr du mich begehrst.
    Die Erinnerung daran, wie Hunter sich unter ihrer Hand angefühlt hatte, ließ Elyssas Herz schneller schlagen und Glut in ihre Wangen steigen.
    Wenige Augenblicke später zügelte Morgan sein Pferd neben Leopard.
    »Ist irgendwas nicht in Ordnung?« erkundigte sich Elyssa.
    »Es gibt nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müßten, Ma’am. Nur ein widerborstiges Geschöpf.«
    »Stimmt, das ist Hunter.«
    Ein Lächeln blitzte in Morgans kaffeebraunem Gesicht auf.
    Er lenkte sein Pferd vorwärts und nahm den leichteren Weg aus der Schlucht heraus, während Leopard hinter ihm hertrottete.
    »Hast du irgendwo Kühe entdeckt?« fragte Elyssa hoffnungsvoll.
    »Keine, die der Rede wert wären, Miss Elyssa.«
    »Aber diese Rinnen sind gewöhnlich voller Vieh.«
    »Ich kann überall um mich herum die Spuren sehen«, erwiderte Morgan ruhig. »Aber Spuren sind leider das einzige, was ich gefunden habe. Keine Mastbullen. Nur ein oder zwei alte, unfruchtbare Kühe.«
    Elyssa versuchte, sich nichts von der Kälte anmerken zu lassen, die sich bei Morgans Worten in ihrer Magengrube einnistete. Trotz des üppigen Grases und des sauberen Wassers, das sich in der Schlucht in kleinen Teichen sammelte, waren kaum Rinder in der Nähe. Und keines von den wenigen Tieren, die sowohl Morgan als auch sie und Hunter entdeckt hatten, waren >Mastbullen< gewesen, wie die Cowboys sie nannten - Ochsen, die mindestens vier Jahre alt waren.
    Es hätten mehr sein müssen. Sehr viel mehr.
    Unglücklich ließ Elyssa ihren Blick über die Landschaft schweifen und durchsuchte Schatten und Bodenfurchen nach ihren Wiederkäuern. Sie fand nichts außer dem Land selbst.
    Die Wiesen und Ebenen in der Nähe des Sumpfgebiets waren trocken und mit hohem Gras bewachsen, das in der Sonne welkte und dörrte. Rinder konnten sich trotzdem von dem trockenen Gras ernähren, aber sie bevorzugten die saftige grüne Vielfalt frischer Gräser.
    Wegen der kleinen Quellen und Teiche allerdings, die überall den Boden bewässerten, sprießte in den zerklüfteten Rinnen üppig wucherndes, grünes Gras. Rinder wurden von diesen Schluchten angezogen wie Eisenspäne von einem Magnet.
    Und die Tiere waren hier gewesen. Elyssa konnte Hufabdrücke und Dunghaufen sehen, die Trampelpfade durch das
    Gras und die schlammigen Ränder der Teiche, wo sich Hufe tief in den Boden gegraben hatten.
    Trotz der deutlichen Spuren war das Vieh jedoch unauffindbar.
    Es sah ganz danach aus, als wäre schon jemand hiergewesen, bevor die Ladder-S-Cowboys das Land abgesucht hatten. Jemand, der alle die Rinnen und grasigen Pfade kannte, wo Kühe im kühlen Schatten wiederkäuten.
    Jemand, der alles Vieh zusammen- und davongeführt hatte, bevor sein rechtmäßiger Eigentümer es tun konnte.

Die Kälte in Elyssas Magengrube verstärkte sich. Es war ein Gefühl, das ihr von Tag zu Tag vertrauter wurde ... eine ständig wachsende Furcht, wann immer sie über die Zukunft der Ladder S nachdachte.
    Grüble nicht die ganze Zeit, sagte sie sich. Es nützt gar nichts, wenn du dir Sorgen machst, bis du Magenschmerzen bekommst.
    Sie holte tief Luft und stieß den Atem langsam wieder aus. Dann noch einmal. Und noch einmal.
    Hunter unternimmt ja schon alles menschenmögliche, erinnerte sie sich.
    Erneut versank sie ins Grübeln, während sie an Hunter dachte. Er war tüchtig und geschickt, arbeitsam und intelligent, der geborene Anführer. Was immer die Ladder S retten konnte, Hunter würde es tun.
    Hunter muß ein ausgezeichneter Offizier gewesen sein. Die jüngeren Burschen verehren ihn förmlich, und die Männer respektieren ihn.
    Und die wenigen, die nichts und niemanden respektieren, sind clever genug, Hunter zu fürchten.
    Selbst Mickey.
    Ein sinnlicher Schauder überlief Elyssa, als sie daran dachte, wie sich ihr Kleid an dem Nagel verfangen und wie ihr Busen auf Hunters starkem Unterarm geruht hatte.
    Eine andere Erinnerung stieg in ihr auf und ließ ein warmes, köstliches Prickeln über ihre Haut rieseln. Hunters Gesicht im

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