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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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präsentierte sie das für Quinn und Hamill. »Ungeheuer widerstandsfähig. Sie können das Zeug in jedem Bürobedarfsladen kaufen. Der Bezirk kauft jeden Monat genug, um den Mond einzuwickeln. Unmöglich zu verfolgen.«
    »Tiefe Wunden in Doppel X Muster auf den Sohlen beider Füße.«
    Sie fuhr mit der Untersuchung fort, maß und katalogisierte jeden Schnitt, dann beschrieb sie, was scheinbar Zigarettenbrandmale waren, auf der Unterseite jeder Zehe.
    »Folter oder Verstümmelung, um ihre Identität zu kaschieren?« überlegte Hamill laut.
    »Oder beides«, sagte Liska.
    »Sieht so aus, als wäre das alles gemacht worden, während sie noch lebte«, sagte Stone.
    »Krankes Dreckschwein«, murmelte Kovác.
    »Wenn sie sich befreit hätte, hätte sie nicht laufen können«, sagte Quinn. »Vor ein paar Jahren gab es einen Fall in Kanada, wo dem Opfer aus demselben Grund die Achillessehnen durchtrennt wurden. Hatten die anderen Opfer ähnliche Wunden?«
    »Jede war auf verschiedene Arten gefoltert worden«, erwiderte Stone. »Keine auf die genau gleiche Art. Ich kann Ihnen Kopien von den Berichten besorgen.«
    »Das ist bereits in die Wege geleitet, danke.«
    Es bestand keine Hoffnung, die Kleidung des Opfers zu entfernen, ohne Haut abzunehmen. Stone und ihr Assistent schnipselten und schälten, zupften die geschmolzenen Fasern vorsichtig mit einer Pinzette weg. Stone fluchte alle paar Minuten leise vor sich hin.
    Erwartung verkrampfte Kovács Bauch, als die zerstörte Bluse und eine Schicht Fleisch von der linken Seite der Brust abgenommen wurden.
    Stone sah ihn über die Leiche an. »Da ist es.«
    »Was?« fragte Quinn und ging zum Kopf des Tisches.
    Sam trat näher und sah sich das Machwerk des Killers an. »Das Detail, bei dem es uns gelungen ist, es den stinkenden Reportern vorzuenthalten. Dieses Muster von Einstichen – sehen Sie?«
    Ein dichtes Muster von acht Malen, eineinhalb bis drei Zentimeter lang, perforierte die Brust der toten Frau etwa an der Stelle, wo das Herz liegt.
    »Die ersten beiden hatten das«, sagte Kovác mit einem Blick zu Quinn. »Beide wurden erwürgt, und die Einstiche wurden ihnen danach beigebracht.«
    »In genau diesem Muster?«
    »Ja. Wie ein Stern. Sehen Sie?«
    Er hielt seine Hand zehn Zentimeter über die Leiche und zeichnete das Muster mit dem Zeigefinger in der Luft nach. »Die längeren Male bilden ein X. Die kürzeren ein weiteres. Smokey Joe schlägt wieder zu.«
    »Es gibt da auch noch andere Ähnlichkeiten«, sagte Stone. »Schauen Sie: Amputation der Nippel und Aureola.«
    »Postmortem?« fragte Quinn.
    »Nein.«
    Stone sah zu ihrem Assistenten. »Lars, laß sie uns umdrehen. Schaun wir, was wir auf der anderen Seite finden.«
    Die Leiche war vor dem Anzünden auf den Rücken gelegt worden. Dadurch war der Brandschaden auf die Vorderseite beschränkt. Stone entfernte das unbeschädigte Stück Kleidung und tütete es für das Labor ein. Ein Stück roter Stretchrock. Ein Fetzen giftgrüne Bluse. Keine Unterwäsche.
    »Aha«, murmelte Stone vor sich hin, dann hob sie den Blick zu Sam. »Ein Stück Fleisch fehlt aus der rechten Gesäßbacke.«
    »Hat er das auch bei den anderen gemacht?« fragte Quinn.
    »Ja. Beim ersten Opfer hat er einen Brocken aus der rechten Brust genommen. Beim zweiten war es auch die rechte Gesäßbacke.«
    »Um einen Bißabdruck auszumerzen?« überlegte Hamill laut.
    »Könnte sein«, sagte Quinn. »Beißen ist bei dieser Art Mörder nicht ungewöhnlich. Irgendwelche Anzeichen von Blutergüssen im Gewebe? Wenn diese Typen ihre Zähne reinhauen, dann ist das kein Liebesbiß.«
    Stone nahm ein kleines Lineal, um die Wunden genau zu messen. »Wenn es irgendwelche Blutergüsse gab, hat er sie rausgeschnitten. Da fehlt ein beachtliches Stück Muskel.«
    »Mein Gott«, murmelte Kovác angewidert, angesichts des glänzenden dunkelroten Vierecks auf dem Körper des Opfers. Das Fleisch war ganz präzise mit einem kleinen, scharfen Messer herausgeschnitten worden. »Für wen hält sich denn dieser Kerl? Hannibal Scheiß Lecter?«
    Quinn warf ihm vom kopflosen Ende der Leiche einen Blick zu. »Jeder hat seinen Helden.«

    Fall Nummer 11-7280, Non nominata, kaukasisch, weiblich, hatte keinen organischen Grund zu sterben gehabt. Sie war in jeder Hinsicht gesund gewesen. Gut genährt, mit den überflüssigen zehn bis fünfzehn Pfund, die die meisten Leute herumtrugen. Trotzdem war es Dr. Stone nicht gelungen, festzustellen, was sie zuletzt gegessen hatte. Wenn das

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