Feuermohn
stand in ihren Augen geschrieben.
Eine Amsel sang, Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch das Fenster ins Büro, zeichneten helle Linien in den flauschigen Teppich unter ihren Füßen.
Anna schwindelte, sie sehnte sich danach, seinem Wunsch nachzukommen. Doch da war auch noch die andere Seite in ihr. Die sich vorgenommen hatte, tausend Schleier über sich zu werfen – als Schutzbarriere, als Wall. Sie hasste ihre Widersprüchlichkeit. Versuchte die Anna, die eine hohe Mauer ziehen wollte, aufzurütteln, um ihn fern zu halten. Trotzig blickte sie weiterhin an ihm vorbei.
Aaron schien ein Lachen zu unterdrücken. „Du weigerst dich auch heute, meinen Befehlen Folge zu leisten?“ Grob umfasste er ihren Oberarm und drückte zu.
Anna vermied ein Seufzen, als seine andere Hand sich unter ihr Kinn legte. Ihren Blick stur an ihm vorbei gerichtet, vertiefte sie sich in den Anblick des Topfes mit Mohnblumen, der auf der Fensterbank stand. Die Vorhänge wehten leicht, leuchteten blutrot in der Mittagssonne.
„Ich wiederhole mich nicht gern“, zischte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. Der Griff in ihr Haar schmerzte. Er zog ihren Kopf hart und unerbittlich zurück. „Ein letztes Mal: Zieh dich aus.“
Aufgewühlt blickte sie ihn an. Seine steingrauen Augen wirkten wie kaltes Feuer. Flüssiges Eis. Brennend und doch kühl. „Entweder du tust, was ich dir sage, oder du bekommst dein Interview und kannst gehen. Für immer.“ Seine Worte schnitten in ihre Seele, quälten sie, streichelten gleichzeitig ihre Sinne. Es bestand die Chance zu bleiben?
Sie begann ihre Bluse aufzuknöpfen.
„Du willst bleiben?“
Sie hob den Kopf, hielt seinem Blick fast trotzig, aufmüpfig, aber gleichzeitig voller Hingabe stand. Dann nickte sie.
„Ich hoffe, du weißt, was du tust.“ Minutenlanges Schweigen. Er schritt um sie herum wie ein Raubtier. Mit langsamen Bewegungen, den unbarmherzigen Blick stets auf ihre Gestalt gerichtet. Die Stille hüllte Anna ein, verwischte die Grenzen, war unerträglich laut und doch erlösend sanft. Sie schloss die Augen, nickte wieder, zuckte leicht zusammen, als seine Stimme das Schweigen wie ein Kanonenschlag durchbrach. „Okay. Lass dir allerdings gesagt sein, dass ich mit dir machen werde, was mir gefällt! Du wirst meinen Wünschen zu jeder Zeit, und so lange es mir beliebt, Folge leisten. Also, Anna, noch hast du die Option zu gehen.“
„Ich bleibe.“
Er hob eine Augenbraue, kam nicht umhin, sie für ihre entschlossene Kühnheit zu bewundern. Diese Frau hatte es nicht nötig, sich zu zieren, stand zu dem, was in ihr vorging. Das imponierte ihm.
Sie schob den Rock über die Hüften und reckte ihr Kinn vor. Erneut glomm dieses amüsierte Glitzern in seinen Augen auf. Ihr wurde schummrig.
„Solltest du dich mir widersetzen, wirst du in der Hölle schmoren. Du wirst Höllenqualen leiden, die du nie wieder vergessen wirst. Du wirst im Bett liegen und dir wünschen, mir nie begegnet zu sein. Hast du verstanden?“
Anna nickte schweigend mit glühendem Blick und geröteten Wangen. Sie war schon längst nicht mehr Herrin ihrer Sehnsüchte, wollte ihm ganz gehören, bedingungslos tun, was er von ihr verlangte. Diesen Weg zu gehen, diese bisher fremde Seite kennenzulernen und immer ein Stückchen weiter zu gehen – sie begann es zu genießen. Nicht ahnend, was als Nächstes geschah, der Sinne beraubt, gleichzeitig aber aller Sinne geschärft. Berührungen, zufällig, gewollt, direkt, bestimmend, mal zärtlich, mal hart, mal beides. Zu wollen, aber nicht so zu können, wie sie es gerne wollte – sich zu gedulden, zu gehorchen. Die devote Seite auszuleben, die nun, da sie geweckt worden war, mit aller Gewalt nach oben drängte.
Nur zu gern wollte sie sich komplett fallen lassen, alles andere um sich herum vergessen, und sich dabei so intensiv spüren wie nie zuvor.
Nackt stand sie vor ihm. Ihre Brustspitzen standen steil ab, waren hart wie Diamanten und reif wie fruchtige Himbeeren. Aarons Blick auf ihrem Körper empfand sie als beunruhigend, aber auch erregend. Sanft wie ein Wimpernschlag streifte sein Zeigefinger die Linie ihres Halses, während sein Blick auf ihrem Mund ruhte. Ihr Atem ging stoßweise, was ihre üppigen Brüste einladend mitwippen ließ.
„Ich werde mit dir spielen und dich an deine Grenzen führen“, flüsterte er. Sein Lächeln war jungenhaft charmant, gleichzeitig aber auch kühl fordernd. Sie erbebte, als er sie am Arm packte und vor dem Schreibtisch zu
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