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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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hatte sich von den Weibern übertölpeln lassen.
    »Wo ist sie?«, knurrte er die zweite Priesterin böse an.
    Jevana bedachte ihn mit einem zufriedenen Lächeln. »Fort … und jetzt kannst du zu deinem Herrn laufen und ihm sagen, dasses keine Gefährtenschaft zwischen der Königin von Engil und einem elenden Diener des Muruk geben wird … und dass sie nicht zurückkehren wird, ehe sie ihn aus Engil vertrieben hat.«
    Braam holte aus und schlug die Priesterin ins Gesicht. Sie taumelte rückwärts, fiel jedoch nicht. Die Tränen Salas funkelten an ihrem Hals. Braam spürte plötzlich einen brennend heißen Schmerz in seiner Hand und jaulte auf.
    »Salas Tränen schützen mich«, ließ Jevana ihn mit Genugtuung wissen, während der Schmerz in seiner Hand langsam nachließ.
    »Das werden wir noch sehen!«, schrie Braam, dann rannte er, so schnell er konnte, davon, um Elven zu unterrichten, dass seine Königin aus Engil geflohen war. Weit konnte sie noch nicht gekommen sein.

Flucht aus Engil
    Lin fiel es schwer, den Umhang mit dem Totengeruch nicht einfach herunterzureißen, doch sie wartete, bis sie die Unterstadt erreicht hatte. Sie durfte ihren waghalsigen Plan nicht im letzten Augenblick durch ihre Zimperlichkeit gefährden. Jevana hatte sie angefleht, zu warten, bis sich eine bessere Gelegenheit bot. Doch Lin ahnte, dass dies vielleicht die einzige Gelegenheit war, die sie bekam, aus Engil zu fliehen … und ihr Entschluss stand fest.
    Sie warf den grauen Umhang ihres Vaters in den Sandfluss, als sie die Brücke erreichte, welche die Unterstadt und den Tempelbezirk miteinander verband.
Belis nani, Vater …
Die Trauer um ihre Eltern drohte sie zu überwältigen, als der graue Stoff sich mit Wasser vollsaugte und schließlich unterging. Lin sprach ein stummes Gebet. Mochte der Umhang ihres Vaters fortan die Toten der vielen Schlachten wärmen, die in den Tiefen des schwarzen Wassers die Ewigkeit verbrachten. Dann atmete sie tief durch und wandte sich ab.
    Ihr Weg führte sie ins Schenkenviertel der Unterstadt. Sie durfte nicht gehetzt wirken, weil sie sonst zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätte, also schenkte sie jedem, der vorbeikam, ein Lächeln. Bedächtig strich Lin das Gewand der zweiten Priesterin glatt, das wichtig war, damit ihr Plan gelang. Der süßliche Geruch, der an ihr haftete, verflüchtigte sich nur langsam. Hoffentlich erkannte sie niemand oder sprach sie an. Linsuchte einige der Schenken in der Unterstadt auf. In einem heruntergekommenen Wirtshaus fand sie, wonach sie suchte. Sie gab dem Wirt ein Zeichen, der verstand und weiter hantierte, als hätte er sie nicht gesehen. Die Schenke war leer. Nur an einem der Tische saßen fünf Greife und tranken Wein – Jayamons Gefährten. Bald würden mehr von ihnen nach Engil kommen. Sicherlich machte der Wirt kein gutes Geschäft mehr, seit die Greife bei ihm ein und aus gingen. Kein Engilianer wollte mit Muruks Kreaturen im gleichen Raum sitzen und Wein trinken.
    Lin verbarg ihren Abscheu und ging zu ihnen. Wie sie erwartet hatte, blieben die Greife aufgrund ihres Priestergewandes zurückhaltend. Trotzdem starrten fünf blaue Augenpaare sie an. »Ich suche Jayamon.«
    »Jayamon ist bei den Falbrindbauern, um sich eine Menschin zu erhandeln«, antwortete einer von ihnen.
    Lin hätte am liebsten vor Empörung aufgeschrien. »Vielen Dank«, rang sie sich stattdessen ab und verließ die Schenke.
    Sie lief zurück in den nördlichen Stadtteil, wo die Falbrindbauern ihre Ställe und Wohnhäuser hatten. Vielleicht gelang es ihr, zumindest eine Frau vor einem grausamen Schicksal zu bewahren. Von weitem vernahm Lin die wütenden Rufe eines Mannes und die verängstigten Schreie einer Frau. Sie beeilte sich. Als sie um eine Ecke bog, sah sie Jayamon, der ein sich nach Leibeskräften wehrendes Mädchen in einem schmutzigen Kittelkleid am Arm packte und von einem älteren Mann fortzuzerren versuchte, der sie verzweifelt festhielt.
    Jayamon ließ sich von der Gegenwehr der beiden nicht beeindrucken. Ohne auf die Schreie des Mädchens zu achten, redete er auf den Mann ein. »Jayamon gibt gutes Silber für deine Tochter.«
    »Lass mein Kind los, du elende Kreatur«, schnauzte der Bauer zurück, während er todesmutig versuchte, seine Tochter zu befreien.
    Der Greif verstand den Zorn des Vaters nicht, denn Gefühlsbindungen waren ihm fremd. Jayamon war zudem fast zwei Köpfe größer als der Bauer. Außer einem Schurz trug er silberne, aufwändig verzierte

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