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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Verwirrung und Aufregung, weniger auf echtem Zorn.
    Er hatte sie gebeten, ihn zu heiraten. Erst vor ein oder zwei Tage hatte sie die Galerie in Godwin House abgeschritten und sich gefragt, ob er wohl einen passenden Gemahl abgeben würde. In genau diesem Zimmer hatte er am Tage ihrer Rückkehr aus Putney ihre Hand genommen, und sie hatte mit einem Heiratsantrag gerechnet. Stattdessen hatte er ihr Arscotts Betrug enthüllt. Vielleicht war das der Grund, warum sie heute nicht glaubte, dass er sie wirklich heiraten wollte.
    Nachdem sie in Putney die Nacht zusammen verbracht hatten, hätte Jakob sich verpflichtet fühlen können, ihren Ruf mit einem Heiratsantrag zu schützen. Es hätte sie nicht überrascht, wusste sie doch, dass Jakob von seinem Ehrgefühl und nicht von persönlicher Zuneigung zu ihr geleitet wurde.
    Nur wie sollte sie seinen Antrag jetzt deuten? Er begehrte sie nicht. Das hatte er in jener Nacht bewiesen, als er ihr Bett verließ. Einmal nur hatte er die Narbe berührt, die ihr Bein zeichnete, und schon hatte er sich von ihr zurückgezogen. Ein Schluchzer entfuhr ihren Lippen. Immer hatte sie geglaubt, die Entstellungen an ihrem Körper wären nicht wichtig, aber jetzt schienen sie bedeutsamer als die Narben in ihrem Gesicht. Sie legte ihre Hand auf den Schenkel, dorthin, wo das hässliche Mal unter ihren Kleidern verborgen war.
    Warum hatte Jakob um sie angehalten? Sie hätte ihn fragen sollen. Sie wünschte, sie wäre nicht mit Reisevorbereitungen beschäftigt gewesen, sondern hätte höflich und damenhaft zugehört, während er ihr unverständliche Worte entgegenschleuderte. Dezent hätte sie ihn darauf hinweisen sollen, dass er eine fremde Sprache sprach. Stattdessen hatte sie gelacht! Wie sollte sie jemals herausfinden, warum er nun um sie angehalten hatte? Er hatte seinen Antrag zurückgezogen. Als wäre es niemals geschehen. Und es würde nie mehr geschehen. Denn wie sollten sie jemals das Unbehagen dieser letzten Begegnung überwinden?
    Sie presste die Hände an ihre Wangen, als sie sich vorstellte, wie peinlich das Wiedersehen verlaufen würde. Und dann erkannte sie den wahren Grund, warum Jakob sie heiraten wollte. Nicht wegen ihres Geldes – jedenfalls nicht im eigentlichen Sinne. Sie hielt ihn nicht für einen kaltblütigen Mitgiftjäger. Aber Lord Swiftbourne würde eine Verbindung mit dem Namen Godwin und ihrem Besitz begrüßen. Sie erinnerte sich daran, wie interessiert Jakob ihren Beschreibungen über ihre Güter und ihre Einnahmen gelauscht hatte. Da hatte sie sich geschmeichelt gefühlt, denn sie hielt seine Aufmerksamkeit für Bewunderung. Was war sie doch für eine naive Närrin gewesen!
    Sie ließ sich auf den nächsten Stuhl sinken. Jetzt spürte sie ihren Verlust umso deutlicher. Erst kürzlich hatte sie begonnen, auf Liebe zu hoffen, doch jetzt waren ihre Hoffnungen zunichte gemacht worden. Eine Liebesehe würde es für sie nicht geben, nur eine praktische Verbindung von Ländereien und Einkünften. In ihren Augen brannten Tränen. Wild entschlossen, nicht zu weinen, presste sie die Hände an ihre Schläfen. Sie hatte viele wichtige Entscheidungen zu treffen und versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf die Zukunft von Godwin House zu richten, auf die Notwendigkeit, einen neuen Verwalter einzustellen, die Vorbereitungen für die Reise nach Kingston – aber sie konnte an nichts anderes mehr denken als an Jakob.
    Sie dachte daran, wie er mit ihr gelacht hatte, sie geneckt, sie getröstet und geküsst hatte. Ihre leise Hoffnung, dass er der Mann war, von dem sie nicht gewusst hatte, dass sie ihn suchte…
    Sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde, und sprang auf in der sicheren Erwartung, Jakob eintreten zu sehen.
    „Ich hoffe, ich störe nicht“, sagte Athena.
    „Oh. Nein.“ Enttäuscht ließ Desirée die Schultern sinken. „Nein, natürlich nicht.“ Sie zwang sich, zu lächeln und ihrer Stimme einen herzlichen Tonfall zu verleihen. „Ich plane gerade, nach Kingston zu gehen“, sagte sie.
    „Würde es Euch sehr viel ausmachen, die Reise zu verschieben?“, fragte Athena.
    „Verschieben?“ Desirée war verwirrt. „Gibt es einen Grund dafür?“
    „Eigentlich nicht. Ich würde mich nur freuen, wenn Ihr zu meiner Hochzeit kämt.“ Athena strahlte vor Glück dabei. „Wenn Ihr möchtet, natürlich“, fügte sie ein wenig zögernd hinzu, als fürchte sie, Desirée hätte etwas anderes vor.
    „Natürlich möchte ich das.“ Desirée nahm die Hand, die Athena ihr reichte.

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