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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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Jetzt!“ Blind tastete sie nach dem Tisch neben ihrem Bett, packte den ersten Gegenstand, den sie fand, und warf ihn nach ihm.
    Ein Zinnbecher flog klappernd gegen die Wand.
    Die plötzliche Stille wirkte bedrückend. Mühsam unterdrückte Desirée ein Schluchzen. In der Dunkelheit konnte Jakob sie nicht sehen, daher stopfte sie ein Stück von dem Betttuch in ihren Mund. Sie wollte nicht zeigen, wie schlecht es ihr ging, indem sie vor ihm weinte.
    Eine ganze Weile lang rührte er sich nicht. Gern hätte sie ihn noch einmal angeschrien, aber sie fürchtete, ihre Stimme würde sie verraten.
    „Gute Nacht, Mylady“, sagte er schließlich. Sein Tonfall klang steif und förmlich. „Morgen früh werden wir darüber sprechen.“
    Sie hörte, wie er durch das Zimmer ging, leise die Tür öffnete und wieder schloss. Dann warf sie sich auf das Bett und zog sich die Decken über den Kopf.
    Eine ganze Weile versteckte sie sich da, versuchte, die Schluchzer zu ersticken, die sie sonst überwältigen würden. Nicht einmal Kilverdales Zurückweisung hatte sie in eine solche Verzweiflung gestürzt, sie so der Fähigkeit beraubt, ihr Leid zu beherrschen. Schließlich warf sie die Decken zurück und zwang sich, langsam und gleichmäßig zu atmen. Um Jakob wollte sie nicht weinen. Allerdings wurde sie sich immer wieder der Peinlichkeit dessen bewusst, was gerade zwischen ihnen vorgefallen war. Voller Verzweiflung biss sie sich auf die Lippen, bis sie Blut schmeckte. Morgen würde sie ihn fortschicken. Nun, da man Arscott gefasst hatte, gab es keinen Grund mehr für Jakob, in Godwin House zu bleiben. Seine Aufgabe war erfüllt. Wenn es nach ihr ginge, konnte er nach Schweden zurückkehren. Hoffentlich würde er dort bleiben. Oder unterwegs ertrinken…
    Nein, das wollte sie nicht. Sie konnte ihm nichts Schlechtes wünschen. Er war so wunderbar. Bloß hatte er ihr so entsetzlich wehgetan. Ihre gerade erweckten Hoffnungen waren zerstört, ehe ihnen Flügel wachsen und sie sich in den Himmel erheben konnten. Jedes Mal, wenn sie sich an eine weitere Demütigung erinnerte, drehte sie sich in eine andere Richtung. Sie schloss die Augen und wünschte sich, jeden Gedanken aus ihrem Gedächtnis zu vertreiben, jedes Gefühl aus ihrem Herzen. Nur für diese eine Nacht, nur bis sie die Kraft besaß, dem gegenüberzutreten, was ihr das Leben als Nächstes bringen würde. Sie zwang sich, still zu liegen, und suchte Frieden in dem vertrauten, dunklen Zimmer.
    Ein leises Geräusch neben dem Kamin erregte ihre Aufmerksamkeit. Als sie begriff, dass da eine Ratte hinter den Holzbrettern sein musste, erstarrte sie. Sie hasste Ungeziefer, aber wenigstens lenkte sie das von ihrem Kummer ab. Wenn alles wieder normal verlief, würde sie einen Rattenfänger holen. Vielleicht sollte sie ein paar Katzen halten. Auf dem Dach wollte sie keine haben, weil sie die Vögel jagten und manchmal töteten, im Innern des Hauses jedoch konnten die Tiere keinen Schaden anrichten und vielleicht sogar etwas nützen.
    Das leise Geräusch wiederholte sich. Aus unerklärlichen Gründen schlug ihr Herz schneller. Es schien näher zu sein als vorhin, aber bestimmt täuschte sie sich. In ihrem Zimmer gab es keine Rattenlöcher. Trotzdem stellte sie sich vor, wie eine Ratte über den Boden und dann an den Brokatvorhängen hinauf zu ihrem Bett lief.
    Dann hörte sie die Ratte atmen.
    Vor Angst war sie wie gelähmt. Keine Ratte atmete so laut. War das Wirklichkeit? Oder nur ein neuer Albtraum? Ein Schatten, der dunkler schien als die anderen, bewegte sich. Sie öffnete den Mund und holte tief Luft. Ehe sie allerdings schreien konnte, war der Schatten bei ihr. Schwer drückte sie jemand mit seinem Körper gegen die Matratze. Und dann wurde ihr ein Kissen auf das Gesicht gepresst.
    Sie wehrte sich. Kämpfte mit den zerwühlten Laken. Mit dem Angreifer. Doch ihre Arme steckten unter dem Laken fest. Ihr Herz schlug wie wild, ihre Lungen brannten. Das Kissen drohte sie zu ersticken.
    „Ein Schrei, und ich erschieße den Ersten, der durch diese Tür kommt.“
    Nach dieser Warnung bewegte Desirée sich nicht mehr.
    „Das Licht wird hinter ihm sein. Ihr wisst, dass ich ihn nicht verfehlen würde.“
    Arscott.
    Furcht und Entsetzen durchzuckten sie.
    „Ich werde jetzt das Kissen wegnehmen“, sagte er mit derselben gedämpften Stimme. „Ihr wisst, was passiert, wenn Ihr schreit.“
    Gleich darauf verschwand die erdrückende Last von ihrem Gesicht.
    „Wie …?“, krächzte sie.
    „Ihr

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