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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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in der Sache mit drinsteckte. Er hätte es niemals riskiert, dass Gerald zu Schaden käme.
    „Die Tür hat mein Vater für eine Freundin gemacht“, sagte Gerald, obwohl es ihm schwerfiel. Er plauderte gerade Geheimnisse aus, die er sein Leben lang gewissenhaft gehütet hatte. Doch so, wie es aussah, musste er heute noch einmal zum Verräter werden. „Für Alabastra. Eine Spinnenfrau.“
    „Alabastra …“, wiederholte Grohann. „Ich erinnere mich. Sie wurde einige Male verhaftet, weil sie im Verdacht stand, einer Organisation im Untergrund anzugehören, die regelmäßig Straftaten begeht. Aber man konnte ihr nichts nachweisen und sie kam immer wieder frei.“
    „Sie hat meinen Vater mehr oder weniger aufgezogen. Sie ist wie eine Mutter für ihn. Und ich kenne sie! Ich glaube nicht, dass sie jemanden umbringen könnte oder etwas tun, was dazu führen könnte, dass Menschen sterben. Sie ist giftig, aber sie war immer sehr vorsichtig mit diesem Gift. Sie hat alles getan, um niemanden zu verletzen. Sie hat auch nach einem Gegengift gesucht, in den Wäldern von Hornfall. Deswegen die Tür. Sie hat ihr Leben lang nach einem Mittel gesucht, mit dem sie ihre Spezies erlösen könnte. Sie wissen ja … Spinnenmenschen sind geächtet, weil es kein Gegengift gibt.“
    „Hat sie etwas gefunden?“
    „Nein, nie. Aber sie gibt nicht auf, sie sucht weiter. Ich nehme an, dass mein Vater die Tür deswegen nicht schließen wollte.“
    „Aber genau durch diese Tür sind wir angegriffen worden! Von Hornfall aus und von Amuylett aus!“
    „Vielleicht wurde sie überfallen. Jemand hat herausgefunden, dass es diese Türen gibt, und sie erobert.“
    „Um das zu überprüfen, müsste ich wissen, wo diese Türen genau sind!“, sagte Grohann. „Ich erinnere mich, deinen Vater mehrmals danach gefragt zu haben, aber er ist wirklich ein Held darin, einen abzulenken und sich herauszureden.“
    „Ja, das kann er gut.“
    „Ich hätte ihn gründlicher in die Mangel nehmen sollen!“
    Gerald wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste einiges über diese Türen. Vor allem über die Tür in Amuylett. Wenn er Grohann alles sagte, was er jemals von seinem Vater über den Wohnort der Spinnenfrau erzählt bekommen hatte, würde Grohann die Tür finden. Aber zu welchem Preis? Alabastra würde ihr Zuhause verlieren. Sie würde nicht mehr unbehelligt im bösen Wald wohnen können, versteckt und friedlich.
    Andererseits musste an diesem Ort die Armee von Gorginster ihr Lager aufgeschlagen haben. Eine Streitmacht, wie sie gestern in die Spiegelwelt eingefallen war, hinterließ Spuren. An dem Ort, an dem sich die Tür befand, konnte nichts so sein, wie es vorher gewesen war. Und wenn es stimmte, dass Alabastra überwältigt worden war und das Heer von Gorginster die Tür gegen ihren Willen benutzt hatte, dann brauchte sie womöglich Hilfe.
    „Die Tür befindet sich im bösen Wald, nordöstlich von hier“, sagte Gerald. „Mein Vater brauchte mit Legionär zwei bis drei Stunden, um sie zu erreichen. Es ist dort sehr feucht und unwirtlich. Teichmelonen gedeihen in der Gegend prächtig und die einzige Straße, die in der Nähe vorbeiführt, bringt einen zur sogenannten Furche der Wut.“
    Grohann hörte genau zu und so, wie sich die Pupillen seiner Steinbockaugen jetzt bewegten, wusste er auch schon, wo er mit der Suche anfangen musste.
    „Es gibt dort keine größeren Tiere?“
    „Ich weiß nur von Fischen, die fast durchsichtig sind und einem innerhalb von Sekunden das Fleisch von den Knochen nagen, wenn man aus Versehen in einen Schwarm hineintritt. Das behauptet mein Vater. Aber er neigt manchmal zur Übertreibung.“
    Grohann stand auf.
    „Danke, das hilft mir sehr weiter.“
    Er war schon fast an der Tür, da drehte er sich noch mal um.
    „Du konntest die Wunde schließen?“
    „Sie hat sich mehr oder weniger von alleine geschlossen. Ich glaube, sie hat nur darauf gewartet, dass jemand kommt und ihr einen Grund gibt, es endlich zu tun. Der Himmel ist jetzt voller Sterne und alles hat seine Farbe zurückbekommen. Man kann wieder atmen.“
    „Endlich mal eine gute Nachricht! Und sie kommt uns sehr gelegen, denn so kann ich dich am besten vor Konsequenzen bewahren. Die Regierung tobt vor Wut.“
    Mit diesen aufmunternden Worten verließ Grohann die Krankenstation.
    Geralds Blick kehrte zu Maria zurück und er stellte überrascht fest, dass ihre Augen offen waren und sie ihn aufmerksam ansah. Ihre Haarfarbe hatte sich verändert und ihre

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