Feuerschwingen
Milotschka?«, fragte er noch einmal.
»Weil ich mich in dich verliebt habe«, sagte sie.
Der Blick, mit dem er sie betrachtete, wurde weich, und Lucian ließ die Hand sinken. »Ich bin niemand, den man lieben darf, Milotschka.« Dabei sah er aus, als würde er sich genau dies sehnlichst wünschen.
Etwas in ihr schmolz und ließ dem Sehnen, das sie so lange in sich gespürt hatte, freien Lauf. Mit einem kleinen Lächeln beugte sie sich vor und streifte seinen Mund mit ihren Lippen.
Er hielt ganz still.
»Meinst du nicht, diese Entscheidung solltest du mir überlassen?«, hauchte sie und wartete seine Antwort nicht ab, sondern küsste ihn sanft. Ihre Zärtlichkeiten waren behutsam, als fürchtete sie, es könnte etwas zerbrechen, wenn sie der wachsenden Leidenschaft zu leichtfertig nachgäben. Als sich Lucian schließlich zurücklehnte, senkte sich ein Gefühl von Verlust wie ein Schatten über Milas Herz.
»Du vertraust mir?«, fragte er, und seine Stimme verriet die Verwunderung darüber.
Mila erkannte, wie wichtig ihre nächsten Worte für ihn und für ihre Zukunft waren. Dabei fühlte sie sich verletzlicher als ein vom Himmel schwebender Eiskristall, doch schließlich nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. »Ja, das tue ich.« Danach versank sie in den sich immer schneller drehenden Lichtern, die seine Augen zu unwiderstehlichen Fixpunkten in ihrem Universum werden ließen, bis er sie an sich zog.
»Du bist das überraschendste, wunderbarste Geschöpf, das mir jemals begegnet ist«, sagte er kaum hörbar, und sein Atem streifte ihren Hals. Er nahm sich Zeit dafür, ihre Lippen genüsslich zu verkosten, bevor er unmissverständlich mehr verlangte.
Sie öffnete sich ihm bereitwillig, erlaubte es seiner Zunge auf einer Weise, in sie einzudringen, die nicht intimer sein konnte. Was hatte Lucian nur an sich, dass sie jede seiner Berührungen mehr erregte als alles, was sie je zuvor erlebt hatte? Ein anderer hätte längst …
Lucian griff nach Milas Handgelenken. Beinahe schmerzhaft drehte er ihr die Arme hinter den Rücken, bis sie zwischen seinem Körper und der kräftigen Hand gefangen war, mit der er die Gelenke zusammenpresste. Der Schmerz erschien ihr süß und unwiderstehlich.
»Vergleichst du mich mit anderen?«, fragt er drohend.
Die tiefe Stimme, sein Atem an ihrem Hals – beides jagte heiße Schauer über Milas Körper.
»Nein, Lucian!«, flüsterte sie und gab einen enttäuschten, ja geradewegs ärgerlichen Laut von sich, als er den Griff daraufhin ein wenig lockerte.
Er antwortete mit einem wilden Lachen, wie sie es noch nie zuvor gehört hatte. Ein fremdartiges Ziehen tief in ihrem Körper ließ sie die kurz zurückgekehrte Angst vergessen. Sie bog sich ihm entgegen und wurde dafür mit Küssen belohnt, die einer geheimnisvollen Spur über ihren Hals folgten. Er verweilte köstliche Minuten an dieser besonders empfindlichen Stelle hinter dem Ohr. Länger, als es dem Seelenfrieden einer Frau zuträglich sein kann. Ist es Erlösung oder Folter? Mila wusste es nicht mehr, als sein Mund quälend langsam bis zum Brustansatz hinabglitt.
Während der Griff wieder fester wurde und kleine Wellen der Lust ihre Wirbelsäule hinaufschießen ließ, blieb die andere Hand nicht untätig. Sie hatte ihr T-Shirt hochgeschoben, das schon vorher verrutscht war und Schenkel und das hauchzarte Höschen freilegte. Sie trug die kostbare Wäsche heute nur für ihn.
Lucians halb geschlossene Lider flatterten, für einen Augenblick war sie abgelenkt. Die dichten Wimpern warfen kleine Schatten auf sein Gesicht. Begehrlich sah er zu ihr auf. Die Nasenflügel bebten. Mit leicht geöffnetem Mund schien er ihren Duft zu schmecken.
Zufrieden lächelnd leckte er sich über die Lippen.
Witterte er ihre wachsende Lust?
Verwunderlich wäre es nicht. Mila glaubte, zerfließen zu müssen.
Wann ist es endlich so weit?
Sie wollte, dass er sie nahm. Jetzt, hier, gleich auf der Couch.
»O Mila, Milotschka. Ist es das, was du dir wünschst? Eine schnelle Nummer«, knurrte er gegen ihre linke Brust, die sich erwartungsvoll spannte. Gleich darauf spürte sie seine Zähne über die harte Spitze kratzen. Zuerst zärtlich, dann grober. Der leise Schmerz war köstlicher als alles, was sie bisher gespürt hatte. Mila forderte mehr davon, und er beugte sich bereitwillig ihrem Willen.
Sie bog sich ihm entgegen, verlangte nach Erlösung.
»Ich glaube nicht, dass ich schon mit dir fertig bin.«
Es klang wie eine Drohung, und Mila bekam
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