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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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Tee und Sandwiches und blieb danach verlegen mitten im Raum stehen. »Ich wollte fragen, wie lange Sie noch arbeiten.«
    »Ich weiß nicht.« Mila zeigte auf die verschiedenen Stapel, die den Schreibtisch bedeckten. »Es hat sich doch mehr angesammelt, als ich dachte, und Anthony wartet schon darauf. Ich meine Mr. Khavar«, korrigierte sie sich hastig, denn Anthony war daran gelegen, dass im Haus niemand erfuhr, wie nahe sie sich standen.
    Aber nachdem sie ihm gerade ein Hemd stibitzt hatte, brauchten sie zumindest Janet nichts mehr vorzumachen.
    Die Haushälterin sah sie wissend an und räusperte sich. »Ich wollte heute gern ins Pub nach Ivycombe. Es wäre mein freier Abend.«
    »Aber natürlich! Gehen Sie nur. Oder brauchen Sie jemanden, der Sie hinbringt? Ich könnte …«
    »Nein, das ist nicht nötig. Vielen Dank.«
    »Aber es sind mindestens sechs Meilen, fährt denn nachher überhaupt ein Bus?« Erst jetzt fiel ihr auf, dass Janets Gesicht eine feine Röte angenommen hatte. »Ach, ich bin unmöglich, oder? Es geht mich schließlich nichts an. Bitte verzeihen Sie mir.«
    »Aber nein. Es ist nett, wenn sich mal jemand Gedanken macht …« Janet räusperte sich erneut. »Boris will auch in die Stadt.«
    »Oh, wirklich? Ja dann … Lange werde ich nicht mehr brauchen. Ich schließe einfach ab, wenn ich nach Hause gehe.«
    Ein wenig unentschlossen sagte Janet: »Wenn das für Sie in Ordnung ist? An der Hintertür hängt eine Laterne. Bevor ich gehe, sehe ich noch einmal nach, ob Streichhölzer bereitliegen. Sie werden sich doch nicht fürchten, so allein in dem großen Haus?«
    Mila dachte an ihre Nahkampfausbildung bei der Armee und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich kann gut auf mich aufpassen.«
    »Sie sind ein Engel.« Die Wirtschafterin bedankte sich überschwänglich und verschwand.
    Zehn Minuten später steckte sie noch einmal den Kopf durch die Tür. Das Herz schlug Mila bis zum Hals, doch sie versuchte, sich den Schreck nicht anmerken zu lassen.
    »Fast hätte ich es vergessen. In einigen Zimmern sind Zeitschaltuhren installiert. Wundern Sie sich also nicht, wenn hier und da Licht angeht.«
    »Ja, danke. Das ist gut zu wissen.«
    Sie sah Janet nach, bis sich die Tür hinter ihr schloss, und blickte dann zum Fenster. Noch war der Himmel hell, und sie nahm sich vor, ihre Arbeit so rasch wie möglich zu beenden. Ein altes Haus besaß womöglich ein Eigenleben, und so ganz geheuer wäre es ihr doch nicht, zu später Stunde darin allein zu sein.
    Als Mila allerdings das nächste Mal aufsah, war die Lampe auf ihrem Schreibtisch die einzige Lichtquelle, und die Konturen des Büros verschwanden vor ihren müden Augen in den undurchdringlichen Schatten. Außerdem fror sie, und der Magen knurrte ihr trotz der reichlichen Teemahlzeit.
    »Den Rest mache ich morgen.« Viel blieb nicht mehr zu tun, und sie hatte ohnehin das ganze Wochenende Zeit, um diese langweiligen Arbeiten zu erledigen. Zu Hause im Cottage wartete ein spannendes Buch auf sie. Es gab also keinen Grund, heute noch länger hierzubleiben.
    Mila knipste das Licht aus und wartete kurz, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Ihre getönte Brille steckte sie sich ins Haar und wollte gerade zur Tür gehen, da vibrierten plötzlich all ihre magischen Alarmsysteme: Jemand hatte das Haus betreten.
    Das Training für den Ernstfall versagte. Ihr Herz klopfte so laut, dass sie glaubte, nichts anderes mehr hören zu können. Ihr Verstand setzte vor Furcht aus … bis sich Mila schließlich zusammenriss und lautlos zur Verbindungstür zwischen diesem und Lord Huberts Büro schlich, in dem sie den Eindringling vermutete. Merkwürdigerweise war sie sich sicher, dass es sich um eine einzelne Person handelte.
    Keine Magie, meldete ihr Unterbewusstsein. Zwar behauptete es das seit ihrer Bekanntschaft mit Gabriel so gut wie immer, aber was blieb ihr übrig, als sich auf ihre Intuition zu verlassen?
    Sie hätte natürlich weglaufen können, doch das entsprach ihr nicht. Wer auch im Raum nebenan sein mochte, er wusste offenbar von den Zeitschaltuhren im Haus, nicht aber davon, dass sich direkt nebenan eine kampfbereite Exsoldatin befand. Wäre ja gelacht, wenn ich einen Zivilisten nicht im Handumdrehen ausschalten könnte , dachte Mila und bedauerte es, nicht wenigstens einen Schlagstock oder Ähnliches zur Hand zu haben.
    Ein Blick durch das Schlüsselloch enthüllte nichts. Im Nebenraum war es ebenso dunkel wie bei ihr. Kein Geräusch klang zu ihr

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