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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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euch?«
    »Wir haben zusammen studiert und uns vor einiger Zeit zufällig wiedergetroffen, als er mit seinem Chef und Lady Margaret hier auftauchte.« Seine Augen strahlten, als erinnerte er sich an etwas besonders Nettes. »Ich dachte doch gleich, dass ich dieses Gesicht kenne. Das Foto wird dir aber nicht gerecht.«
    »Welches Foto? Oh, nein! Nicht dieser schreckliche Schnappschuss von der Silvesterparty! Er hat versprochen, es zu löschen.«
    Auf dem Bild trug sie ein albernes Papphütchen und schielte, was sie nach einem Glas Sekt zu viel meistens tat. Natürlich fand er das Foto süß , dass er es aber auch noch herumzeigte, ging eindeutig zu weit.
    »Ich habe es zufällig gesehen, und so schlimm ist es auch nicht.« Mick ging zur Tür. »Die fehlende Ausrüstung ist kein Problem. Wir haben drüben in der Halle alles, was du brauchst.« Er sah auf die Uhr. »Komm, der Pilot ist höchstwahrscheinlich schon da, und ich möchte dir eine kleine Auffrischung geben, bevor du den ersten Sprung machst.«
    Am liebsten wäre sie den Weg über das Flugfeld wie ein aufgeregtes Kind neben ihm her gehopst. Endlich durfte sie wieder fliegen . Noch dazu an so einem perfekten Tag. Mila konnte ihr Glück kaum fassen.
    Im Hangar angekommen stellte er ihr die anderen Springer vor. Überwiegend junge Leute, so wie sie selbst, nur ein etwa vierzigjähriger Mann, der sehr militärisch wirkte, war dabei. Alle wirkten sympathisch, und Mila fühlte sich in ihrer Gesellschaft sofort wohl.
    Neben Mick war eine Frau für die Organisation verantwortlich, die sich als Andrea vorstellte. Den Blicken nach zu urteilen, die sie miteinander wechselten, waren die beiden ein Paar.
    »Kommst du?« Sie lächelte Mila freundlich an.
    Aufgeregt folgte sie ihr in einen Raum, in dem außer fertig gepackten Fallschirmen auch die Ausrüstungen lagerten. »Warte, ich suche dir dein Zeug heraus.« Sie sammelte einige Sachen zusammen und legte sie auf den Tisch. »Du bist also Anthonys Freundin. Ihr arbeitet beide in Stanmore?«
    »Wir sind befreundet, das stimmt. Ich arbeite für eine Londoner Innenarchitektin und koordiniere momentan die Umbauarbeiten in Stanmore House«, sagte Mila, die sich ein wenig über die Frage wunderte und auch über den Blick, den ihr Andrea zuwarf.
    »Willst du eine Kombi?« Es sah aus, als hätte der Frau eine andere Äußerung auf der Zunge gelegen.
    »Ich glaube, es ist heute warm genug.« Mila liebte den Wind auf ihrer Haut, das Sweatshirt, das jetzt noch um ihre Schultern geschlungen war, würde während des flüchtigen Aufenthalts in viertausend Metern Höhe ausreichend wärmen. Das hoffte sie zumindest.
    »Wahrscheinlich. So, hier haben wir, was du brauchst: Harness, Höhenmesser, Container, Haupt- und Reserveschirm. Probier mal Helm und Brille an.«
    Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass alles bestens saß, sah sie aufmerksam zu, wie Mila die beiden Schirme überprüfte.
    »Okay, wir sollten uns beeilen, Mick will mit dem Briefing beginnen.«
    Nach einer kurzen Besprechung bewies Mila, dass sie nichts von dem vergessen hatte, was ihr früher beim Fallschirmspringen in Fleisch und Blut übergegangen war. Gemeinsam gingen sie zum Flugzeug, wo Pilot und Co-Pilot schon warteten. Sie setzten ihre Helme auf, und die kleine Cessna rollte zur Startbahn. Es rumpelte gewaltig, als sie auf dem festen Grasboden Anlauf nahm. Ihr Platz auf dem Boden der Maschine, den Rücken in Fahrtrichtung, war alles andere als bequem. Als sie endlich abhoben, atmete Mila auf. Es war laut hier oben, und der Wind rüttelte an dem geschlossenen Rollladen, den sie später hochschieben würden, um auszusteigen .
    Während des knapp halbstündigen Steigflugs sah Mick immer mal wieder zu ihr herüber, um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung war.
    Obwohl sie den Helm inzwischen abgesetzt hatte, war eine Unterhaltung nicht möglich, und so hob sie lediglich die Daumen. Je höher sie stiegen, desto besser fühlte sie sich. Ihre Begeisterung wirkte ansteckend, und auch die anderen lachten und freuten sich ganz offensichtlich auf ihren Sprung. Ein Blick auf den Höhenmesser zeigte, dass es gleich so weit sein würde. Die Reihenfolge war vorher besprochen worden. Die anderen wollten Dreiersprünge trainieren, Mick und Mila sollten zuletzt gemeinsam aussteigen, damit er im Notfall in ihrer Nähe wäre.
    Einer der Männer öffnete den Rollladen, der Wind brauste und zerrte an ihren Hosenbeinen. Die erste Gruppe sprang und danach gleich die zweite, Mila sah

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