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Feuerschwingen

Feuerschwingen

Titel: Feuerschwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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deine telepathischen Fähigkeiten. Wenn du ihn berührst, kannst du jederzeit Kontakt mit mir aufnehmen.«
    »Sonst nichts?«, erkundigte sie sich. Was in die eine Richtung funktionierte, konnte ebenso gut auch ihm helfen, sie zu überwachen.
    »Das weiß man nie so genau.« Seit Tagen erhellte zum ersten Mal wieder ein Lächeln sein Gesicht, das die Glückshormone wie einen Bienenschwarm in ihrem Blut summen ließ. »Grün und Platin passen gut zu deinen Augen.« Dabei umfasste er den Stein beinahe liebevoll und ließ ihn in ihre Bluse gleiten. »Lass niemand anderen sehen, wie gut«, sagte er und klang erstaunlich selbstzufrieden.
    Danach waren sie zum Herrenhaus gefahren. Er hatte sie bis zum Arbeitszimmer begleitet und sich auf die Suche nach Lady Margaret gemacht. Wenn dir irgendetwas sonderbar vorkommt, rufst du mich sofort! Wie eine Bitte hatte das nicht geklungen.
    An einem elegant geschwungenen Stock, den er ihr gleich am ersten Tag besorgt und mit den Worten Gewöhn dich besser dran in die Hand gedrückt hatte, war sie hineingehumpelt und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Je weniger Menschen ihr begegneten, desto geringer war die Gefahr, den Betrug unabsichtlich zu verraten.
    Der Smaragd lag glatt und schwer in ihrem Dekolleté, als hätte er dort seine lang vermisste Heimat gefunden. Noch niemals zuvor hatte Mila ein ähnlich wertvolles Schmuckstück getragen, und sie nahm sich vor, es so bald wie möglich zurückzugeben.
    Lucian?
    Was ist?
    Seine kurz angebundene Art brachte sie wieder zu Verstand.
    Nichts. Ich wollte nur wissen, ob es funktioniert. Hast du Lady Margaret gefunden? , fragte sie dann noch, weil sie sich ein bisschen blöd vorkam.
    Sagen wir mal so: Sie hat mich gefunden. Nun klang er amüsiert.
    Dann ist ja gut. Viel Spaß.
    Energisch griff Mila nach dem Stapel Unterlagen, den Florence unsortiert auf dem Schreibtisch für sie hinterlassen hatte. »Ich hoffe, ihr beiden vergnügt euch ebenso wie ich mich mit der Buchhaltung«, sagte sie laut und in der Hoffnung, dass Lucian diesen Kommentar nicht hören konnte. »Zweitausend Pfund für einen Wasserhahn? Das ist echt nicht meine Welt.«
    Ein Blick auf das Geschäftskonto zeigte wenig später, wie es in ihrer Welt aussah. Das Geld ging ihnen aus. Florence hatte weit mehr abgehoben, als sich aus den Belegen erklären ließ, und zudem war bald die Miete für ihre Londoner Wohnung fällig. Sie musste mit Anthony über eine Abschlagszahlung sprechen, sobald er aus Brüssel zurückkehrte. Noch besser, sie rief ihn gleich an. Andernfalls stünde wohl eines dieser peinlichen Gespräche mit der Bank an, von denen sie gehofft hatte, sie in absehbarer Zeit nicht mehr führen zu müssen.
    Anthonys Nummer kannte sie auswendig. Während das Freizeichen erklang, beschloss sie, dass sie ihm nicht von ihrem Unfall erzählen würde. Vor der bevorstehenden Aussprache grauste es ihr, doch ihn länger im Ungewissen zu lassen wäre nicht fair. Noch weniger als das, was sie ohnehin schon getan hatte. Denn wenn sie ehrlich war, dann hatte Lucian recht. Sie mochte sich menschlich fühlen, doch sie war es nicht und würde auch niemals wie ein Mensch leben können.
    Zu lange hatte sie diese Wahrheit verdrängt, weil die Angst vor dem Alleinsein sie blind dafür gemacht hatte. Die Engel Juna und Arian hatten doch auch einen Weg gefunden, mit ihrer besonderen Situation umzugehen. Sogar einen Hund hatten sie sich angeschafft. Dennoch pflegten sie offensichtlich Kontakt zu anderen ihrer Art und wirkten dabei ausgesprochen glücklich. Vielleicht sollte sie sich bald einmal mit Juna treffen, um herauszufinden, was ihr Geheimnis war.
    Anthony meldete sich nicht, und als der Anrufbeantworter ansprang, legte sie auf, ohne etwas zu sagen. Was sie mit ihm zu bereden hatte, vertraute man keiner seelenlosen Maschine an. Kurz entschlossen suchte sie die Telefonnummer heraus, die Juna ihr gegeben hatte.
    Während sie dem Freizeichen lauschte, wanderte ihr Blick über den Schreibtisch. Normalerweise hielt Anthony alle Schubladen verschlossen, aber eine ragte ein bisschen hervor. Neugierig zog sie daran und sah auf einen Stapel Papiere. Eine Standardansage informierte sie derweil, dass niemand zu erreichen sei. Dieses Mal hinterließ Mila jedoch eine Nachricht und bat um Rückruf.
    Danach sah sie sich das oberste Blatt näher an. Es war eine Adressenliste hochrangiger Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft. Jeder der Namen war mit unverständlichen Zeichen und Symbolen

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