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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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sich ihr in den Weg und hielt sie an den Armen fest. Sie wehrte sich, aber er war überraschend stark und hielt sie unerbittlich an den Handgelenken. Voller Entsetzen sah sie zu, wie die Salamander den hilflosen Geist zerfetzten. Es war beinahe, als sähe sie einen Dokumentarfilm über Ameisen, die einen geisterhaften Käfer zerlegten. Der Polizist blies in seine Pfeife, immer und immer wieder, bis das Geräusch erstickt klang, abgehackt und schließlich verstummte. Immer noch rissen die kleinen Salamander ektoplasmische Fetzen aus ihm heraus und fraßen sich voll wie Hunde, die ein Tier erlegt hatten. Und vom Bordstein aus sah Sparky ihnen voller Stolz zu.
    »Was tun die da?«, brüllte Anya.
    »Sie essen.«
    »Aber Salamander essen doch nicht …«
    »Salamander brauchen wie alle Elementargeister Energie, um zu überleben. Sparky bekommt, was er braucht, von den elektrischen Geräten in deiner physischen Welt, von den Geistern, die er dann und wann beißen darf, und von dir.«
    Sie runzelte die Stirn. »Was soll das heißen, von mir?«
    »Laternen geben eine erstaunliche Menge an Energie ab. Das lockt Salamander an. Wahrscheinlich schleckt er an deiner Aura, wenn du schläfst.«
    Anya versuchte, die unangenehme Vorstellung, ein Salamandersnack zu sein, abzuschütteln, als sich ein kleiner Molch aus der Masse löste. Er watschelte träge in den Vorgarten, stöhnte und legte sich auf den Rücken, präsentierte, alle viere von sich gestreckt, den aufgedunsenen Bauch. Seit er angefangen hatte, den glücklosen Schutzmann zu fressen, war er um etliche Zentimeter gewachsen, und sein Bauch war so aufgetrieben, als hätte er einen Golfball verschluckt. Sparky leckte ihn anerkennend.
    Charon ließ Anya los, aber sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte die Salamander an, die die zerfetzten Überreste des Geistes hinunterschlangen. Was jetzt noch von ihm übrig war, sah aus wie Pappmaché, ein weicher, ektoplasmischer Brei, der rasch an Glanz verlor wie ein zerdrückter Leuchtkäfer. Schnorchelnde, nasale Laute erklangen über dem Schlachtfeld, als die Salamander sich das Ektoplasma von den Schnäuzchen leckten.
    »Oh mein Gott«, keuchte Anya.
    Charon grinste spöttisch. »Schätze, deine Kinder sind bereit, in den Krieg zu ziehen.«
    Ein Salamanderbaby rannte vergnügt von den Überresten fort und über Anyas Fuß. Sein gefleckter Schwanz war freudig hochgereckt, und es huschte trällernd und mit leuchtenden Glibberresten auf dem Gesicht davon.

KAPITEL ACHTZEHN
    »Ich gehe nirgends mit dir hin.« Anya verschränkte die Arme vor der Brust. Es fiel ihr schwer, eine ernsthafte Abwehrhaltung einzunehmen, solange Dutzende von vollgefressenen Salamandern über ihren Körper kletterten, aber sie versuchte es dennoch. Einen, der auf ihrer Schulter stand und an ihrer Wange leckte, pflückte sie herunter und setzte ihn auf den Boden, auf dass sich Sparky um ihn kümmern sollte.
    Charon legte die Stirn in Falten. »Muss ich dich wirklich daran erinnern, was auf dem Spiel steht? Jetzt, da Hope die Büchse der Pandora hat, hat sie genug Speicherkapazität, um die Hälfte der Geister im amerikanischen Mittelwesten einzufangen.«
    »Darum geht’s nicht. Woher soll ich wissen, dass du mich auch an den Ort bringst, von dem du behauptest, du würdest mich hinbringen.« Anya konnte sich keine schlimmere Hölle vorstellen als das Feuer, das das Zuhause ihrer Kindheit verzehrt hatte, wusste aber nicht, ob sich das nicht noch steigern ließ. Und sie hatte nicht die Absicht, es herauszufinden.
    »Ich hab keine Kontrolle darüber, wohin uns der Geisterzug bringt. Du musstest hierherkommen, um deine … Angelegenheiten zu regeln.« Charon verdrehte die Augen. »Ich hab keine Lust, noch mehr Zeit mit dir zu vergeuden.«
    »Scheint so, als würdest du’s wirklich genießen, ein Psychopomp zu sein.«
    »Wie du meinst.« Charon kehrte ihr den Rücken zu. »Ich gehe zurück zum Zug und schaue, ob er mich jetzt zu Hope bringt. Du kannst mitkommen oder es sein lassen.« Er trat die Zigarette mit dem Absatz aus und stolzierte die Straße hinunter.
    Anya sah sich zu dem Haus um. Bis auf einen Haufen geschwärzter Balken, stinkende PVC-Klumpen und glitzernde Glassplitter hatte das Feuer alles verzehrt. Ihr war wenig daran gelegen, hier herumzusitzen und darauf zu warten, dass nur noch Asche übrig war. Und sie verspürte nicht den Wunsch, in den Trümmern nach den Überresten ihrer Mutter zu suchen … oder nachzusehen, ob die Feuerkreatur in Gestalt

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