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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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Tochter nicht mehr aus ihren Armen zu lassen. Immer wieder musste sie sich einreden, dass Dana ja nur ein paar Schritte entfernt war und ihr nichts passieren konnte. Andererseits brauchte sie jetzt diese Zeit mit Jack allein, um mit ihm zu reden.
    „Du musst mit mir kommen, Bryn“, sagte er schließlich, während er den Blick auf den Fußweg heftete, den sie gekommen waren.
    Bryns Augen folgten seinem Blick. War da etwas? fragte sie sich beunruhigt. Sie spürte, wie sich ihr die Nackenhaare aufstellten. „Das kannst du dir abschminken.“ Unbewusst machte sie einen Schritt in Danas Richtung, während Jack den Weg weiter aufmerksam im Auge behielt. „Ich denke nicht daran, in euren goldenen Käfig zurückzukehren. Und meine Tochterbekommt ihr auch nicht. Nebenbei bemerkt ist sie ein ganz normales Menschenkind.“
    „Das kann sich bald ändern. Sie ist noch klein. In ihrem Alter waren wir alle Normalsterbliche.“
    Zwei Jugendliche tauchten im Schein einer Straßenlaterne auf. Man konnte die Glut einer Zigarette in der Dunkelheit aufleuchten sehen. Vielleicht war es auch ein Joint. Als sie Jack erblickten, blieben sie stehen, änderten rasch die Richtung und schlugen den Weg über den Schulhof ein, wo sie wenig später verschwanden.
    „Ich bin bis heute eine Normalsterbliche“, sagte Bryn. Was nicht stimmte, so sehr sie es sich auch wünschte. Eine einfache Sterbliche war sie nicht. „Ich werde das nicht zulassen, Jack. Verstehst du? Es kommt nicht infrage.“
    „Du wirst …“ Jack verstummte, als er merkte, dass er so nicht weiterkam. Noch immer war sein Blick auf den Fußweg gerichtet. Er schien auf dem Sprung zu sein. „Um dich geht es gar nicht. Es geht um Lokan Krayl.“
    Bryn fuhr erschrocken zusammen, als sie ihn den Namen aussprechen hörte. „Pst“, sagte sie und blickte besorgt zu Dana hinüber, die mit leiser Stimme unentwegt auf ihre Plüschkatze Flopsy einredete, die in ihrem Schoß lag.
    „Was ist mit ihm?“, fragte Bryn.
    „Er war ein Reaper.“
    „Weiß ich.“ Sie hatte es herausgefunden, auch wenn sie sich anfangs getäuscht und ihn für irgendeinen beliebigen Supernatural, einen der weniger bedeutenden Dämonen oder einen Dschinn gehalten hatte. Mit der Zeit kamen immer weitere Indizien zutage, und schließlich wusste sie, was er war.
    „Das ist nicht alles.“
    Bryn horchte auf. Dass er anscheinend mit etwas hinterm Berg hielt, beunruhigte sie, denn sonst war Jack immer geradeheraus und hatte kein Problem damit, jedem die Wahrheit schonungslos ins Gesicht zu sagen. „Okay“, sagte sie gedehnt und sah ihn erwartungsvoll an.
    „Sie sind auf der Jagd nach …“ Er warf einen bedeutungsvollen Blick in Richtung Schaukel, sodass Bryn sofort wusste, wer gemeint war.
    Der Schreck fuhr ihr durch alle Glieder, und sie spürte plötzlich ein Summen in den Ohren wie von einem ganzen Bienenschwarm. „Wer ist es, der uns jagt?“
    Er setzte eine sorgenvolle Miene auf, bevor er antwortete. „Es sind Sutekhs Reaper.“
    Bryn verschlug es den Atem. Das war es also, was Jack nervös machte. Sie hatte sich gewundert, denn es gab nur wenige, vor denen er sich fürchten musste. Aber Sutekh … Das war etwas anderes. Sutekh, Herr des Chaos, Beherrscher der Wüsten, der mächtigste Gott der Unterwelt, bekannt für seine Grausamkeit und seinen blinden Zorn. Er war das Übel schlechthin – und jetzt machte er Jagd auf ihre Tochter.
    „Aber warum?“, fragte sie gequält. Was konnte Sutekh von ihr und von Dana wollen? War es, weil Lokan ein Reaper war? Das konnte nicht der Grund sein. Sutekh unterhielt eine ganze Armee von Reapern. „Warum?“, wiederholte sie ihre Frage.
    „Er war Sutekhs Sohn“, erklärte Jack, der offenbar wieder ihre Gedanken erraten hatte.
    Einen Augenblick lang herrschte Totenstille, dann lachte Bryn laut auf, ein heiseres, hohles Lachen. Es konnte nicht stimmen, was Jack da behauptete. Lokan konnte gar nicht Sutekhs Sohn sein. Es war schon kaum vorstellbar, dass jemand es wagte, einen Seelensammler zu töten. Aber den Sohn Sutekhs?
    „Lokan Krayl war Sutekhs jüngster Sohn. Also ist sie“, wieder machte er eine kaum wahrnehmbare Kopfbewegung zur Schaukel hin, „Sutekhs Enkeltochter.“
    Bryn schüttelte energisch den Kopf. Ihr wurde beinahe übel bei diesem Gedanken. „Nein“, flüsterte sie entsetzt.
    „Habe ich dich je belogen?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf, ohne ein weiteres Wort hervorbringen zu können.
    „Bryn, es ist die Wahrheit.“
    Bryn wich einen

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