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Feuersuende

Feuersuende

Titel: Feuersuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Silver
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ab.“
    „Du bist eine Walküre? Dann nimmst du mich gleich mit nach Walhalla, oder wie? Ich frage mich, ob uns das wirklich weiterbringt.“
    Sie wollte etwas mehr sagen, aber alles in ihr wehrte sich dagegen. Und doch musste er es wissen, um zu ermessen, was aus Dana werden konnte. Wie sollte er ihr Kind sonst wirkungsvoll beschützen? So gab sie sich schließlich doch einen Ruck und sagte: „Ich stamme in einer anderen Linie ebenfalls von Izanamino-mikoto ab. Ich bin auch eine Shinigami.“
    Lokan runzelte die Stirn. „Walküre und Shinigami?“
    Ihr war aufgetragen, dieses Geheimnis niemandem zu verraten. Es sollte, so war es ihr beigebracht worden, nur zwischen ihr und ihren Brüdern bestehen. Und jetzt war sie dabei, es Lokan zu offenbaren, ausgerechnet einem Reaper und Sohn Sutekhs. Dennoch war es unumgänglich. Nur so würde er verstehen, dass jede der Unterweltgottheiten Jagd auf Dana machen würde, wenn sie eines Tages tatsächlich den Weg ihrer Mutter beschritt.
    Da sie es nicht über sich brachte, das Geheimnis direkt auszuplaudern, beließ Bryn es bei einer weiteren Andeutung: „Eine andere meiner Linien geht zurück auf die Seelenbegleiter der Inuit.“
    Sie betrachtete ihn und wartete ab. Sekundenlang blieb sein Gesichtsausdruck ratlos, dann hörte sie es förmlich in seinem Kopf klicken. Die Puzzleteile hatten zueinandergefunden.
    Er kniff die Augen zusammen und fragte: „Sonst noch Vorfahren?“
    Man konnte sich eben auf Lokans analytischen Verstand verlassen.
    „Jeder, der dir einfällt“, sagte sie und schaute ihm dabei mutig ins Gesicht. „Nenne einen beliebigen Namen, und ich zeige dir die Linie, die mich zu ihm führt. Ich bin ein Schmelztiegel.Mein genetischer Code ist ein Flickenteppich der Götter und Dämonen der gesamten Unterwelt.“
    „Werde mal ein bisschen deutlicher, Bryn.“
    Aber das brauchte sie gar nicht. Er hatte schon begriffen.
    Sie verschränkte die Arme und rieb sich die Oberarme, als ob sie frieren würde. Lokan sah sich das nicht lange mit an. Er nahm ihre Hände und hielt sie still.
    „Ich trage das genetische Material in mir. Ich kenne mich in jedem beliebigen Territorium der Unterwelt aus, auch wenn ich noch nie dort gewesen bin. Praktisch bin ich die Karte. Ich könnte jede Seele an jede Stelle der Unterwelt führen.“
    Für eine Weile herrschte vollkommene Stille. Lokans Miene verriet nicht, was er dachte. Dann sagte er in nüchternem Ton: „Du bist der verdammte Generalschlüssel zur Unterwelt. Keines der Tore ist dir verschlossen. Du gelangst hin, wohin du willst.“ Nach einer nachdenklichen Pause fuhr er fort: „Das heißt, du könntest jedes Reich der Unterwelt infiltrieren und bräuchtest nicht einmal fürchten, entdeckt zu werden?“
    Sie schluckte, dann nickte sie.
    „Und die merken es nicht einmal.“
    Nun war es heraus. Sie hatte sich so sehr davor gefürchtet, dass es irgendwann an den Tag käme. Wenn es herauskam, musste sie damit rechnen, dass sie verfolgt wurde, dass man ihr eine Falle stellte, sie einsperrte und sie dann irgendeinem Gott oder Dämon mit ihren besonderen Gaben zu Diensten sein musste. Und nun war es Lokan Krayl, der Sohn des finstersten, hinterhältigsten und mächtigsten Gottes der Unterwelt, mit dem sie dieses Geheimnis teilte.
    Was er noch nicht wusste, war, dass es für ihn bereits zu spät war, dieses Wissen für sich auszunutzen. Es war ihre Bestimmung, Seelen in die Unterwelt zu geleiten, nicht heraus. Der Übertritt in die Unterwelt kostete immer eine Seele. Wenn sie Lokan also durch die zwölf Pforten herausbrachte, wurde die Bezahlung fällig – eine Seele zum Ausgleich für die, die sie entführt hatte. Und das würde ihre eigene sein.
    Boone hatte mit seinem und ihrem Vater gesprochen, und der war zu Osiris gegangen und hatte mit ihm den Deal ausgehandelt.
    Niemals würde sie frei sein.
    Sie war hier gefangen, dazu gezwungen, die Seelen, die die Vorhalle betraten, zu begrüßen und sie vor Osiris’ Angesicht zu führen. Die zwölf Pforten – das war demnächst einzig und ausschließlich ihre Welt.
    Letztlich war es ihre Entscheidung gewesen, eine Entscheidung, die getroffen werden musste. Um Danas willen.
    Sie würde Lokan hier herausschaffen, sodass er wieder auf die Erde und unter die Menschen kam. Und dann war für die Sicherheit ihrer Tochter gesorgt. Lokan war der Einzige, der dafür sorgen konnte.
    Nur den Preis dafür kannte er noch nicht.

13. KAPITEL
    Es herrscht Dunkelheit auf dem Weg durchs

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