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Feuertaufe für Darlene

Feuertaufe für Darlene

Titel: Feuertaufe für Darlene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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entglitten die Gesichtszüge, als schlagartig die Erinnerung einsetzte. »Großer Gott. Das Saloongirl. Es hatte Streit mit Hancock und ist wütend auf seinem Zimmer verschwunden.« Er reckte den Hals und drehte sich einmal um die eigene Achse. »Ich kann die Lady nirgends entdecken. Sie muss noch im Haus sein.«
    »Wo ist ihr Zimmer?«
    »Oben im ersten Stock. Sie wird …«
    Lassiter hörte die weiteren Worte nicht, denn er war schon davon gestürmt. Im Spurt riss er einem weiteren Mann den Wassereimer aus den Händen. Er kippte den Inhalt über sich aus, dann hetzte er weiter dem Eingang entgegen.
    »Was macht der Kerl da? Hat er den Verstand verloren?«
    »Herrgott, er will in den Saloon! Das ist doch Selbstmord!«
    Lassiter kümmerte sich nicht um die entsetzten Rufe, sondern jagte durch die Schwingtür in das Gebäude.
    Das Innere des Coyote’s Inn war ein Inferno. Dichte Rauchschwaden begrenzten die Sicht auf gerade einmal doppelte Armeslänge. Zwischen ihnen schossen immer wieder blendende Flammenzungen in die Höhe.
    Die Hitze war unerträglich. Ein Sommertag in der Hölle konnte kaum heißer sein.
    »Jennie! Hancock!«, brüllte Lassiter, während er sich einen Weg durch das brennende Chaos bahnte. »Seid ihr hier irgendwo? Gebt Antwort, damit ich euch finden kann!«
    Der beißende Qualm ließ das Rufen zur reinen Folter werden. Jeder Atemzug fühlte sich an, als wickle sich ein Gestrüpp von Stacheldraht um seine Lungen. Ein Hustenanfall brachte seinen gesamten Körper zum Erbeben.
    Er war schon kurz davor, den Saloon wieder zu verlassen, als er über sich eine schwache Stimme hörte.
    »Hilfe … hört mich denn keiner? O Gott, mir ist so schwindlig … ich will noch nicht sterben.«
    Als Lassiter nach oben sah, entdeckte er eine Frauengestalt, die sich inmitten des Rauchs am Rand der Galerie abzeichnete. Das Saloongirl schien am Ende seiner Kraft zu sein. Es machte ein paar unkoordinierte Schritte, geriet ins Taumeln und sackte schließlich auf die Knie.
    Lassiter erkannte sofort, dass die junge Frau ohne seine Hilfe verloren war.
    »Halte durch, Jennie! Ich bin gleich bei dir!«
    Das Halstuch fest vor Mund und Nase gepresst, stürmte er in die Richtung los, in der er die Treppe vermutete. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis sein Fuß tatsächlich an die unterste Stufe stieß.
    Er begann die Stiegen nach oben zu hetzen. Doch schon nach wenigen Schritten merkte er, dass die hölzerne Konstruktion ebenfalls bereits Feuer gefangen hatte. Flammen leckten zwischen den Stufen hervor.
    Der gesamte Untergrund begann zu wackeln. Jedes Mal, wenn er einen Fuß aufsetzte, war ein Krachen und Knirschen zu hören. Lassiter zwang sich, nicht darauf zu achten – bis sein linker Stiefel plötzlich ins Leere trat.
    Die Stufe war unter ihm entzweigebrochen.
    Geistesgegenwärtig warf er sich nach vorn. Es gelang ihm, die Endsäule des Geländers am oberen Treppenabsatz zu fassen zu bekommen. Gerade noch rechtzeitig, denn in diesem Moment schwoll das Krachen zu einem Getöse an, das jeden anderen Lärm übertönte.
    Funken hüllten Lassiter ein wie ein glühender Hornissenschwarm, als die Treppe vollständig einstürzte.
    Mit beiden Händen an die Säule geklammert, pendelte er über mannshohen Flammenkrallen, die aus der Tiefe nach ihm griffen.
    Seine Halssehnen traten hervor, als er sich nach oben zu ziehen begann. Inch für Inch arbeitete er sich vorwärts, bis es ihm gelang, sich über die Abbruchkante auf die Galerie zu schieben.
    Obwohl sein Herz wie der Kolben einer Dampfmaschine in seinem Brustkorb pumpte, blieb ihm zum Ausruhen keine Zeit.
    Lassiter katapultierte sich zurück auf die Füße und rannte er zu der Stelle der Galerie, an der er das Saloongirl zuletzt gesehen hatte.
    Jennie war neben der Balustrade zusammengesunken. Als Lassiter neben ihr auf die Knie ging, stellte er erleichtert fest, dass sie zwar nicht ansprechbar, aber noch am Leben war. Kurzentschlossen schob er die Arme unter sie und hob sie auf.
    Mit seiner attraktiven Last in den Armen sah er sich suchend um. Der Rückweg durch den Saloon war ihnen versperrt. Und es war nur noch eine Frage kurzer Zeit, bis die Flammen auch auf die Galerie übergreifen würden. Für eine Flucht würde ihnen höchstens noch eine Minute bleiben. Eher weniger.
    Das Saloongirl dicht an sich gepresst, baute er sich vor der Tür auf, die ihnen am nächsten war. Beim dritten Tritt gab der Riegel nach. Lassiter stürmte in das Hotelzimmer, hetzte quer durch den

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