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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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du ja. Ich dachte schon, du hättest dich völlig in Rauch aufgelöst.«
    Sehr witzig. Wirklich.
    Magdalena schaltete den Computer ein und lehnte sich im Stuhl zurück.
    »Wie ist denn die allgemeine Stimmung in Hagfors so?«, fuhr Bertilsson fort, als Magdalena nicht antwortete.
    Ja, was glaubst denn du, dachte sie, antwortete aber:
    »Ja, was soll man sagen. Die Leute finden das natürlich unangenehm, vor allem, weil die Brände ganz gewöhnliche und ehrbare Leute getroffen haben, wie man so schön sagt. Zudem glaubt die Polizei, dass es sich um einen Serientäter handelt, das macht natürlich Angst.«
    »Das klingt nach mindestens zwei Artikeln für die morgige Ausgabe«, sagte Bertilsson. »Einen über die Angst der Leute und einen über die Jagd nach dem Pyromanen.«
    »Das hatte ich mir auch so gedacht.«
    »Sehr gut«, sagte er. »Der Artikel über das Benzin heute war auch gut. Bleib weiter so nah dran, was die polizeilichen Ermittlungen angeht. Wir sprechen uns später.«
    Magdalena legte auf und blätterte durch die Zeitungen, die Barbro auf ihren Tisch gelegt hatte. Doch, das sah gut aus. Wenigstens war es Saxberg nicht gelungen, bessere Informationen zu bekommen. Sie faltete die Zeitungen zusammen und ging in die Teeküche.
    »Möchtest du auch eine Tasse Tee?«, fragte sie zum Empfang hin, während sie den Wasserkocher füllte.
    »Nein, danke«, rief Barbro.
    Bis das Wasser kochte, nahm sie sich zwei Zwieback aus der Tüte, die sie gekauft hatte, und aß sie an die Spüle gelehnt. Die Übelkeit ließ nach. Dann nahm sie die Teetasse mit und ging zu Barbro.
    »Hattest du einen schönen Sommer?«, fragte sie über den Tresen.
    »Doch, kann man sagen.«
    »Was Besonderes gemacht?«
    »Ich war in Skåne unten und habe meine Schwägerin besucht, aber mehr habe ich nicht unternommen.«
    Magdalena zog an der Schnur des Teebeutels. Es konnte auch nicht leicht sein, in richtige Urlaubsstimmung zu kommen, wenn man sowohl Mann als auch Sohn verloren hatte. Sie hatte schon oft vorgehabt, nach dem Sohn zu fragen, hatte sich aber nicht richtig getraut. Über Krankheiten konnte man nach einer Weile reden, mit Selbstmord war es schwieriger.
    »Aha«, sagte Magdalena, »wo in Skåne wohnt sie denn?«
    »In der Nähe von Helsingborg.«
    »Ah, da ist es schön.«
    »Ja, wirklich.«
    Als Barbro nichts weiter sagte, nahm Magdalena vorsichtig einen Schluck Tee. Die Gespräche mit Barbro verliefen fast immer auf diese Weise im Sande, aber Magdalena versuchte es trotzdem immer wieder, denn schließlich waren sie Arbeitskolleginnen. Jetzt, nach einem halben Jahr, hatte sie den Eindruck, dass Barbro die Pensionierung des früheren Lokalredakteurs Åke allmählich verwunden hatte und anfing, sie zu akzeptieren.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Barbro und riss sie aus ihren Gedanken. »Ich finde, du siehst wirklich blass aus.«
    »Doch, ist in Ordnung«, erklärte Magdalena. »Ich habe nur ein bisschen Bauchweh, wenn ich an Nils denke. Das mit der Einschulung und so ist schon etwas Spezielles. Da kann so viel schiefgehen.«
    »Es wird schon gut werden, du wirst sehen.«
    Barbro sah an Magdalena vorbei aus dem Fenster.
    »Übrigens«, sagte Magdalena, »weißt du, wo man Feuerlöscher kaufen kann?«
    Barbro wandte den Blick vom Fenster und rückte die Perlenkette über dem Blusenkragen zurecht, während sie nachdachte.
    »Hm, könnte es die vielleicht im Eisenwarengeschäft geben?«
    »Ja, das könnte sein. Ich habe Nils versprochen, einen zu kaufen. Er spricht kaum mehr von was anderem als von Bränden.«
    »Das ist verständlich«, sagte Barbro und sah wieder aus dem Fenster. »Kein Wunder.«
    Magdalena trank rasch ein paar Schlucke und sagte:
    »Nun gut, ich sollte wohl mal in die Tasten hauen. Die Zeit läuft.«
    Als sie in ihr Zimmer kam, liefen gerade die Nachrichten. Sie drehte die Lautstärke etwas auf und steckte einen aufgeladenen Akku in die Kamera.
    »Die Suche der Polizei nach dem Pyromanen, der in Hagfors sein Unwesen treibt, hat bisher noch keine Ergebnisse gezeigt, doch wie Polizeichef Sven Munther sagt, arbeitet man an mehreren konkreten Spuren.«
    Munther war also zurück. Sie hängte sich die Tasche über die Schulter, hörte im Rausgehen noch die Sendung zu Ende und verließ die Redaktion.
    Christer sank auf seinen Stuhl. Alle Energie und aller Arbeitseifer, die er heute früh mitgebracht hatte, waren wie weggeblasen.
    Munther würde in Rente gehen. Warum hatte er ihm nichts davon gesagt? Er kannte doch

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