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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ninni Schulman
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gewiss. Und ich möchte in dieser Sache ganz ehrlich mit dir sein, Berglund.«
    Munther machte eine Pause, nahm die Lesebrille vom Tisch, klappte sie zusammen und sagte dann:
    »Ich glaube, du bist noch nicht richtig reif für die Aufgabe.«
    Ehrlich sein, nicht reif. Nicht. Reif. Nicht. Reif.
    »Ich verstehe, dass es hart ist, das zu hören«, sagte Munther von irgendwo am anderen Ende eines langen, widerhallenden Tunnels.
    Plötzlich begriff Christer, wie unnötig das alles war, stand auf und eilte zur Toilette. In dem Moment, als er das Schloss umdrehte, hörte er die Sirenen.
    »Es brennt hinter der Asplundschule.«
    Sven Munther kam mit der Lesebrille auf der Stirn und dem Handy in der Hand in Petras Zimmer.
    »Ein Jogger hat den Rettungsdienst gerufen«, sagte er. »Er hat ein paar Jugendliche weglaufen sehen. Kannst du hinfahren und mit ihm reden?«
    Nein. Keine weiteren Brände mehr. Nicht mehr so was.
    Petra hatte die Sirenen gehört und gespürt, wie ihr Körper zu zittern begann.
    »Klar«, sagte sie und stand auf. »Ist er noch da?«
    »Das müsste er eigentlich. Ich kann Christer nicht finden, also nimm Folke mit.«
    Man konnte es schon riechen, als Petra aus der Garage gefahren war, und sowie sie auf dem Dalavägen waren, konnten sie die Rauchwolke sehen, die wie ein grauer Pfeiler in die stille Luft ragte.
    »Und das, wo doch wegen der Trockenheit Feuerverbot ist«, sagte Folke. »Was meinst du?«
    Er sagte das sachlich und schien kein Lächeln von ihr zu erwarten, was er auch nicht bekam.
    Petra fuhr hinter das Schulgebäude und blieb auf dem großen, menschenleeren Parkplatz stehen. Der Brand hatte sich vom Birkengestrüpp am Waldrand ausgebreitet und sich jetzt bis zum Tannenwäldchen vorgearbeitet. Die meterhohen Flammen knisterten und sprühten Funken.
    »Sieht ja ganz so aus, als hätten sie es einigermaßen unter Kontrolle«, meinte Folke.
    Doch, so sah es aus. Die Schläuche waren ausgerollt, die Feuerwehrmänner hatten ihre Positionen eingenommen, das Wasser kam aus vier Richtungen in breitem Strahl.
    Ein Mann mittleren Alters in glänzender Trainingskluft eilte quer über den Parkplatz auf sie zu.
    »Kennet Wahl«, sagte er und streckte eine sehnige Hand aus. »Ich habe die Feuerwehr gerufen.«
    Petra holte ihren Notizblock heraus und bat ihn zu erzählen, was er gesehen hatte.
    »Also, ich kam dort oben angelaufen, und da sah ich, dass von dem Container da hinten Rauch kam. Daneben standen zwei Jungs, Jugendliche, die irgendetwas machten, ich weiß nicht, was.«
    Kennet zeigte auf einen Container, der einmal blau gewesen war.
    »Plötzlich lief ein Feuerband über den Asphalt und hinein ins Gras. Hohe Flammen. Binnen weniger Sekunden brannten schon kleine Bäume. Ich schrie sie an, was zum Teufel macht ihr da, und lief auf sie zu, aber da kriegten sie es mit der Angst und hauten ab. Sie sammelten etwas in einen Rucksack und liefen in die Richtung.«
    Kennet zeigte wieder, diesmal zwischen die Schulgebäude.
    »Kannten Sie einen von den Jungs?«
    »Ich könnte nicht sagen, dass ich ganz sicher bin, aber ich glaube, einer von ihnen heißt Amadeus.«
    Folke und Petra sahen sich an. Der schon wieder.
    »Den anderen kannte ich nicht.«
    Kennet verstummte.
    »Sie müssen versuchen, das hier in den Griff zu kriegen«, sagte er dann. »Die Leute haben Angst um ihr Leben.«
    »Seien Sie versichert, dass wir alles tun, was in unserer Macht steht«, erwiderte Petra.
    »Danke fürs Essen, auf dem Tisch hat gesessen eine Kuh, die hieß Ruth und die hat gepupt«, brabbelte Nils und stellte das leere Milchglas mit einem Klirren auf den Teller.
    Manche Kehrreime bekam man offenbar niemals über. Magdalena lächelte Petter zu, der am anderen Tischende saß.
    »Sei so gut und stell den Teller in die Spülmaschine, dann kannst du gehn«, sagte sie zu Nils.
    »Es war auch wirklich lecker«, sagte Petter.
    Er schob sein Besteck zusammen, lehnte sich über den Tisch und streckte ihr beide Hände entgegen.
    Magdalena strich mit den Fingerspitzen über seine Knöchel und spürte seine Beine unter dem Tisch an ihren. Nils verschwand wie ein entfernter Schatten aus der Küche.
    Jetzt sollte ich es sagen. Sie machte den Mund auf, aber ihr Atem kam und ging ohne einen Laut.
    »Du«, sagte Petter und sah sie unverwandt an.
    Was für Augen er hat.
    »Ich habe viel über das nachdenken müssen, was du über das Wegziehen gesagt hast«, sagte er. »Wie hast du das eigentlich gemeint?«
    Magdalena senkte den Blick und sah

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