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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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aufmerksam werden. Diese sah auch den gewölbten Bauch der jungen Irin und spann ihre Gedanken weiter. »Ist die junge Dame dein Weib?«, fragte sie neugierig.
    »Leider nicht. Noch ist sie mit einem anderen Mann verheiratet, doch lehnt sie jede weitere Gemeinschaft mit ihm ab.«
    Mehr wollte Ferdinand nicht verraten, denn Simon war ebenso wie er ein Neffe des alten Paares, und da mochten Klagen und Vorwürfe gegen seinen Vetter übel aufgenommen werden.
    Als hätten Ferdinands Gedanken ihn herbeigerufen, trat Simon im gleichen Augenblick ein. Er warf einen beiläufigen Blick auf die Gruppe und blieb dann vor seinem Onkel stehen. »Haben die Knechte wieder Diebesgesindel aufgegriffen? Lasst ihnen die Peitsche geben, dann wissen sie, dass es sich nicht lohnt, nach Kirchberg zu kommen.«
    »Eure Augen waren auch schon einmal besser, Vetter!«, sprach Ferdinand ihn mit grimmigem Spott an.
    Simon riss es herum, und er starrte die fünf entgeistert an. Seine Lippen bewegten sich, als wolle er etwas sagen, doch es kam kein Ton aus seinem Mund. Das bot den anderen die Gelegenheit, ihn genauer anzusehen. Da er sich ausgiebig bei den Gewändern seines toten Vetters bedient hatte, wirkte er nicht mehr wie ein Soldat, sondern wie ein reicher Landedelmann.
    Bisher hatte Simon geglaubt, die Herrschaft Kirchberg würde ihm direkt in den Schoß fallen. Doch nun stand auf einmal Ferdinand vor ihm. Fassungslos schüttelte er den Kopf.
    »Das ist unmöglich! Ich habe selbst gesehen, wie die Spitze des Turmes explodiert ist, in der du gesteckt hast.«
    »Ihr hättet damals nach meinem Leichnam suchen lassen sollen, Herr Vetter. Doch Ihr hattet es allzu eilig, nach London zu kommen!« Ferdinand sprach Simon so an, wie dieser es einst in Irland gefordert hatte.
    Dies und auch das beredte Mienenspiel der beiden bewiesen Franz und Irmberga von Kirchberg, dass die Vettern nicht als Freunde voneinander geschieden waren.
    »Zum Glück ist Ferdinand gesund zu uns zurückgekehrt, und so kann der Erbfall so eintreten, wie ich es von Seiner Durchlaucht, Herzog Maximilian, erwirkt habe«, erklärte der Schlossherr.
    Während Ferdinand ihn nur verwirrt ansah, fuhr Simon wütend auf. »Das dürft Ihr nicht! Ihr habt mir das Erbe versprochen. Diesem Landstreicher hier weiche ich nicht!«
    »Dieser Landstreicher, wie du ihn nennst, ist der Sohn meines jüngsten Bruders und der jüngeren Schwester meiner Gemahlin und steht uns somit näher als du«, wies Franz ihn zurecht.
    »Ich bestreite Ferdinands Anrecht! Nach den Erbregeln derer von Kirchberg …«, hub Simon an.
    Sein Onkel unterbrach ihn. »Ich sagte bereits, dass der Herzog eingewilligt hat, dass ich Ferdinand als meinen Erben einsetze. Dir werde ich helfen, so weit es in meiner Macht steht, wieder ein Söldnerkommando zu übernehmen, aber mehr kann ich nicht für dich tun.«
    Der Blick des Schlossherrn warnte Simon, sich länger widerspenstig zu zeigen. Doch noch hatte dieser den Kelch der Enttäuschung nicht zur Gänze geleert, denn Ciara schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Bevor er reagieren konnte, trat Ferdinand zwischen die beiden.
    »Mäßige dich! Oder soll ich dem Oheim berichten, was wirklich in Irland geschehen ist und später in London?« Obwohl er leise gesprochen hatte, war es bis zu Franz’ Ohren gedrungen.
    »Rede, Neffe! Ich will alles wissen.«
    »Es sind doch nur die Lügen dieses Neidhammels!«, rief Simon voller Wut.
    »Diese Menschen hier sind Zeugen, dass es keine Lügen sind«, antwortete Ferdinand gelassener, als er sich fühlte. »Wenn ich vorstellen darf, dies sind Ciara und Saraid Ní Corra, Schwester und Cousine des irischen Edelmanns Oisin O’Corra, den Simon an den Engländer Sir Richard Haresgill verraten hat. Bríd und Ionatán zählen zu ihrem Gesinde.«
    Franz deutete eine Verbeugung in Ciaras und Saraids Richtung an und forderte dann Ferdinand auf weiterzusprechen. Zwar versuchte Simon mehrfach, dessen Bericht zu unterbrechen, und nannte die Anschuldigungen infame Lügen, mit denen Ferdinand ihn als Erbe von Kirchberg verdrängen wolle. Aber damit kam er bei dem Schlossherrn nicht gut an.
    »Schweig!«, herrschte er Simon schließlich an. »Du wirst noch ausreichend Gelegenheit erhalten, dich zu rechtfertigen.«
    Während Ferdinand berichtete, blieb Simon nichts anderes übrig, als zähneknirschend zuzuhören. Doch als die Rede auf seine Rolle bei der Erstürmung des Turms in Donegal kam, konnte er sich nicht mehr beherrschen.
    »Es ist alles Lüge!

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