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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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die Fremden durch das Fallgitter hindurch den Hof beschießen.«
    Dem Krieger passte es wenig, auch noch von Ciara gescholten zu werden, und baute sich breit vor ihr auf. »Da Buirre nicht hier ist, bin ich der Kommandant. Ihr Frauen verschwindet jetzt in dem Turm, bis wir wissen, wer vor unserem Tor steht.«
    »Hast du es deswegen offen stehen lassen, um besser sehen zu können?«, spottete Saraid und ging nach vorne zum Fallgitter.
    Ciara folgte ihr, ohne sich um den Mann zu kümmern. Für einen Augenblick streckte dieser die Hand nach ihr aus, um sie zu packen und ins Haus zu zerren. Immerhin war sie die Schwester des Taoiseachs, und wenn ihr etwas zustieß, lud er Oisins Zorn auf sich. Doch Ciara wich seinem Zugriff mit einer geschickten Bewegung aus und blieb neben Saraid stehen.
    Diese blickte der Schar mit gerunzelter Stirn entgegen. »Das ist ein ziemlich abgerissener Haufen. Es würde mich nicht wundern, wenn es Marodeure sind.«
    »Auf jeden Fall sind sie nicht gut bewaffnet. Daher glaube ich nicht, dass sie die Burg einnehmen können. Allerdings verfügen wir nur über vier Krieger, und das sind mehr als fünfzig«, antwortete Ciara.
    »Mehr Sorgen als um uns mache ich mir um unsere Sammlerinnen. Die Kerle kommen aus der Richtung, in die die größte Gruppe gezogen ist!« Saraids Stimme klang düster. Wenn diese Männer Engländer waren, hatten sie kaum Schonung gekannt.
    Da hörte sie die Stimme ihres Mannes und verzog das Gesicht. »Buirre kommt auch nicht mehr zu Verstand. Er hätte doch den Viehjungen vorausschicken können! Dann wüssten wir von der Ankunft der Fremden und hätten uns nicht so geängstigt.«
    »Vielleicht zwingen ihn diese Kerle dazu, sie als Freunde auszugeben, damit wir das Fallgitter hochziehen«, gab Ciara zu bedenken.
    Saraid schüttelte den Kopf. »Nicht Buirre! Dafür ist er zu stur. Der lässt sich eher in Stücke schneiden, als den Clan zu verraten.«
    Davon war Ciara nicht überzeugt. Daher schickte sie Ionatán und einen der anderen Männer auf die Mauer, um sich zu überzeugen, ob Buirre die Wahrheit sprach. Sie selbst beobachtete die Ankömmlinge durch das Fallgitter hindurch und kniff schließlich überrascht die Augen zusammen. Den Mann neben Buirre kannte sie doch!
    »Es ist Simon von Kirchberg! Rasch! Zieht das Fallgitter hoch. Saraid, sorge dafür, dass in der Halle die Tafel aufgetragen wird, und spare nicht an Braten und Brot. Lass auch Met hinschaffen und Whiskey für Herrn von Kirchberg!«
    Vor Aufregung sprudelte Ciara ihre Anweisungen so schnell heraus, dass man sie kaum verstehen konnte. Saraid schüttelte missbilligend den Kopf, warf noch einen Blick auf Simons Schar und schnaubte verächtlich.
    »Hieß es nicht, Herr von Kirchberg käme mit einem halben Heer? Doch das da draußen ist der verlottertste Haufen, der mir je untergekommen ist.«
    Auch Ciara wunderte sich über das Gefolge des Edelmanns, denn diese Schar hatte nichts mit der Truppe gemein, die ihr Bruder erwartet hatte. Dennoch flatterte ihr Herz wie ein Schmetterling, und sie konnte es nicht erwarten, bis das Fallgitter wieder hochgezogen worden war.
    Kaum war der Weg frei, eilte sie hinaus und streckte dem Edelmann die Hand entgegen. »Endlich seid Ihr hier, Herr von Kirchberg! Mein Bruder wartet sehnsüchtig auf Euch und Eure Mannen.«
    Ab diesem Augenblick waren die Söldner keine zerlumpte Schar mehr für sie, sondern tapfere Recken, die mithelfen würden, Irlands Freiheit zu erringen.
    Simon betrachtete die impulsive junge Frau und überlegte verzweifelt, wer sie sein konnte. Das Wort »Bruder« brachte ihn auf die Spur, dennoch dauerte es noch einige Augenblicke, bis er die dunkelhaarige Schöne mit dem mageren Mädchen in Verbindung brachte, das er vor einigen Jahren in jenem halb verfallenen Turm an der Küste von Donegal kennengelernt hatte.
    »Jungfer Ki…« Er rettete sich in ein Hüsteln, da er den Namen vergessen hatte, und setzte seine Rede danach ansatzlos fort. »Meine Güte, habt Ihr Euch herausgemacht! Beinahe hätte ich Euch nicht wiedererkannt.«
    Sein Lächeln brachte Ciara dazu, ihm zu vergeben. Auch war ihre Freude größer, ihn zu sehen, als der kleine Stich, den sein Nichterkennen ihr versetzt hatte. Mit einer umfassenden Geste wies sie über das Tal. »So weit Ihr sehen könnt, ist dies Ui’Corra-Land. Meinem Bruder ist es gelungen, die englische Kröte Richard Haresgill zu vertreiben, aber er braucht Euch und Eure Männer, um unser Land gegen diesen und andere

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