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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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geangelt. Doch wie es aussah, war Oisin O’Corra nicht so zupackend bei Frauen wie sein Burgverwalter. Enttäuscht verließ die Magd den Raum und traf kurz darauf auf Bríd, die gerade den Frühstücksbrei für Oisin in eine Schüssel füllte.
    »Wenn du willst, kannst du das dem Herrn bringen«, sagte Bríd.
    Die Magd schüttelte den Kopf. »Mach du das! Ich will sehen, ob Herr Aithil etwas benötigt.« Der, so hoffte sie, würde weniger abweisend sein als der Taoiseach.
    Bríd zuckte mit den Achseln und schöpfte noch einen Krug Met aus dem fast leeren Fass. Dann lud sie alles auf ein Tablett und begab sich zu Oisin O’Corras Räumen. Dieser zog sich gerade an.
    »Stell es hin!«, forderte er Bríd auf, ohne sich nach ihr umzudrehen. Die junge Magd folgte der Aufforderung, knickste und verließ den Raum.
    Draußen kam ihr Ciara entgegen. »Hast du meinem Bruder das Frühstück gebracht?«
    »Ja, Herrin!« Bríd wollte an ihr vorbeischlüpfen, da hielt Ciaras Stimme sie auf. »Sieh nach, ob Herr Simon von Kirchberg bereits sein Frühstück erhalten hat.«
    »Ich glaube nicht, denn er ist erst sehr spät zu Bett gegangen«, antwortete Bríd, sah aber dann durch eines der kleinen Fenster, dass der Deutsche gerade den Hof betrat und dabei so frisch aussah, als hätte er die ganze Nacht geruht. Auf dem Weg nach unten sagte sich die Magd, dass sie auch für Simons jungen Vetter und den bärbeißigen Hufeisen das Frühstück mitnehmen könne, und setzte ihr Vorhaben sofort in die Tat um.
    Unterdessen betrat Ciara das Zimmer ihres Bruders und wurde gleich mit einer Beschwerde konfrontiert. »Wer hat gesagt, dass ich heute Met zum Morgenmahl will?«
    »Du trinkst doch immer Met am Morgen«, wunderte Ciara sich.
    »Der ist nicht mehr gut«, brummte ihr Bruder.
    »Was?« Sofort ergriff Ciara den Becher und trank einen Schluck. »Also, ich kann an diesem Met nichts Schlechtes finden«, sagte sie, nachdem sie den Becher abgesetzt hatte.
    »Mir schmeckt er nicht!« Oisin verzog das Gesicht und stach dann mit seinem Löffel in den Brei. Bevor er jedoch zu essen begann, sah er Ciara an.
    »Besorge mir etwas anderes zum Trinken!«
    »Ich könnte dir höchstens Wasser bringen oder das säuerliche Bier, das wir für die Knechte brauen und das du noch nie mochtest.« Aus Ciaras Stimme sprach Ärger, denn sie nahm an, Oisin wolle mit seinen Beschwerden nur der Aussprache mit ihr entgehen.
    »Bring mir einen Krug Bier – oder besser, lass einen bringen! Derweil können wir uns unterhalten.«
    »Gerne!« Sofort eilte Ciara zur Tür und rief den ersten Knecht heran, der ihr unter die Augen kam. Nachdem sie diesen angewiesen hatte, Bier zu holen, wandte sie sich wieder ihrem Bruder zu. »Ich führe Klage gegen Buirre. Er betreibt Unzucht mit Ionatáns Ehefrau Maeve.«
    »Ich kann nicht jeden Mann daran hindern, einem anderen Weib als dem seinen die Röcke zu heben«, antwortete Oisin mit einer wegwerfenden Handbewegung.
    »Sie haben es in der Küche getrieben! Saraid kam hinzu, ich ebenfalls und auch einige andere.« Der scharfe Unterton in Ciaras Stimme verriet ihrem Bruder, dass sie diese Sache nicht auf sich beruhen lassen würde.
    »Es ist tatsächlich ärgerlich, dass Buirre und Maeve sich in der Küche vergessen haben«, antwortete er und überlegte, wie er seine Schwester und vor allem seine Cousine besänftigen konnte.
    »Der größte Schimpf, den ein Ehemann seinem Weib antun kann, ist es, wenn er in ihrer eigenen Küche mit einem anderen Weib Unzucht treibt!«, trumpfte Ciara aus.
    »Du vergisst das Ehebett! Das wäre noch schlimmer.«
    Ciaras Gesicht färbte sich dunkel vor Zorn, und ihre Augen sprühten Funken. »Es ist auch meine Küche, und ich lasse nicht zu, dass Buirre sie in ein Hurenhaus verwandelt! Ich verlange, dass er dafür bestraft wird. Wenn das nicht geschieht, werden Saraid und ich in dieser Burg keinen Finger mehr rühren, das schwöre ich dir!«
    Oisin wusste, wie nahe sich seine Schwester und seine Cousine standen, und hätte Buirre für diese Dummheit am liebsten geohrfeigt. Doch wenn er dies tat, würde der Mann ihm die Gefolgschaft aufkündigen. Das durfte er nicht riskieren. Er legte seinen Löffel beiseite, stemmte beide Ellbogen auf die Tischplatte und musterte Ciara durchdringend.
    »Ich verstehe, dass Saraid gekränkt ist, doch ich kann auf Buirre nicht verzichten. Er ist einer meiner besten Krieger und einer der wenigen, denen ich die Sicherheit unserer Burg und damit auch die deine anvertrauen

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