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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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haben. Anstatt ihr zu sagen, dass Männer der Art, über die sie geklagt hatte, nur eine verachtenswerte Minderheit darstellten, hatte er deren Tun sogar noch verteidigt. Da war es kein Wunder, wenn Ciara Ní Corra auch ihn für verachtenswert hielt.

9.
    A m nächsten Morgen sahen Ciara und Ferdinand sich wieder. Saraid hatte den jungen Mann kurzerhand zum Frühstück eingeladen, weil ihr davor graute, mit ihrer Cousine und Buirre allein zu sein. Obwohl ihr Mann eigentlich noch in der Nacht zu seinen Leuten hätte zurückkehren müssen, war er geblieben, um allen zu zeigen, dass er sein Weib gezähmt hatte.
    Nach außen hin mochte es so erscheinen, als sei er ihr Herr. In ihrem Herzen aber verabscheute Saraid ihren Mann und sann verzweifelt über einen Ausweg nach. Da er die Unterstützung des Paters genoss, fühlte sie sich wie mit eisernen Ketten gebunden. Bislang hatte sie Pater Maitiús Anwesenheit auf der Burg begrüßt, doch nun hasste sie den Priester, weil er sie gezwungen hatte, sich ihrem Mann zu ergeben. Darüber durfte sie sich jedoch nicht bei anderen beschweren. Selbst bei Ciara sollte sie das Thema nicht ansprechen, denn diese würde sonst mit Buirre oder gar mit dem Pater aneinandergeraten.
    Daher setzte sie Ferdinand ein reichhaltiges Morgenmahl vor, schenkte ihm persönlich Met ein und ignorierte lächelnd den Becher, den Buirre ihr hinhielt.
    »Willst du ihn nicht füllen?«, fragte dieser ungehalten.
    »Verzeih, ich habe es nicht gesehen.« Mit einem Lächeln, das falscher nicht sein konnte, füllte sie Buirres Becher bis gut zur Hälfte. Als er sich zufrieden über seinen Gerstenbrei hermachte, schüttete sie ihm heimlich noch einen kräftigen Schuss Whiskey nach.
    Buirre nahm den Becher, trank ihn in einem Zug leer und rülpste kräftig. »Das ist ein Met, wie er sein soll! Komm, gieß noch einmal ein.«
    Das ließ Saraid sich nicht zweimal sagen. Auch diesmal gelang es ihr, den Met unbemerkt mit einem kräftigen Schuss Whiskey zu versetzen. Ihr Mann trank erneut und zwinkerte dann Ferdinand zu, der gerade seinen Gerstenbrei löffelte.
    »Ein Becher Met am Morgen ist doch etwas Gutes, nicht wahr?«
    »Da habt Ihr recht, Herr Buirre.« Da Buirre als einer der Stellvertreter Oisin O’Corras galt und zudem mit diesem verwandt war, sprach Ferdinand ihn an, wie es einem Herrn von Stand zukam.
    Das gefiel Buirre, und er gönnte sich einen weiteren Becher. Diesmal ergriff er ihn so rasch, dass Saraid darauf verzichten musste, Whiskey hinzuzugeben. Doch kaum hatte ihr Mann einen Schluck getrunken, knurrte er unwillig. »Den hast du wohl aus einem anderen Fass genommen, denn er schmeckt wie Wasser. Los, schenk mir einen Becher Whiskey ein!«
    Diesen Gefallen tat Saraid ihm gerne. Mit heimlichem Spott sah sie zu, wie ihr Mann abwechselnd Met und Whiskey trank und sich immer wieder nachschenken ließ. Von seinem Gerstenbrei hatte er kaum etwas gegessen, und nun schob er die Schüssel beiseite. Anschließend wandte er sich grinsend an Ferdinand.
    »Ich werde Euch zur Festung begleiten, Deutscher, und Eure Fuhre bewachen. Nicht, dass Euch jemand den guten Whiskey und den Met rauben will!« Buirre lachte wie über einen guten Witz und trank erneut.
    Ciara wunderte sich, dass ihre Cousine den Mann so bereitwillig bediente. Während Ferdinand gerade mal einen Becher Met und einen mit Milch getrunken hatte, war Buirre bereits bei einem halben Dutzend Bechern angekommen und hatte auch den Krug mit dem Whiskey bestimmt schon zu zwei Dritteln geleert.
    »Habt Ihr noch Hunger?«, fragte sie Ferdinand.
    »Nein, eine Schüssel Brei reicht voll und ganz!«
    »Und wie ist es mit dem Trinken?«
    Ferdinand begriff, dass sie auf Buirre anspielte, und schüttelte den Kopf. »Wenn Ihr mir noch einen Becher Milch bringen lassen könnt, wäre ich Euch dankbar. Met mag ich keinen mehr, denn der steigt mir zu schnell in den Kopf!«
    Er hatte wahrgenommen, dass Saraid ihrem Mann Whiskey in den Becher getan hatte, und befürchtete nun, sie könne es auch bei ihm tun.
    »Um irischen Met und irischen Whiskey zu vertragen, muss man schon Ire sein!«, rief Buirre lachend. »Ein Ausländer kann da nicht mithalten!«
    Er gehörte zu den Männern, die nicht mehr aufhören konnten, wenn sie einmal zu trinken begonnen hatten. Daher blieb er am Tisch sitzen und rief immer wieder nach neuem Met und Whiskey.
    Die Zeit verging, und Ferdinand überlegte, ob er nicht ohne Buirre aufbrechen sollte. Immerhin lagen fast zwanzig Meilen Weg vor

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