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Feuertochter: Roman (German Edition)

Feuertochter: Roman (German Edition)

Titel: Feuertochter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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der kleine Vetter des großen Simon von Kirchberg. Bis dorthin aber lag noch ein langer, harter Weg vor ihm.

11.
    D urch das Bündnis zwischen den Ui’Néill und den Ui’Domhnaill entstand eine Macht in Ulster, die imstande war, sich dort gegen England zu behaupten. Mindestens ebenso wichtig aber war es, die Clans aus Chonnacht und An Mhuma und nach Möglichkeit auch die in Laighean zum Aufstand zu bewegen. Dafür waren lange Verhandlungen nötig.
    Da die Engländer den Iren nicht nur deren Land, sondern auch den Glauben nahmen und sie auf den Pfad der Ketzerei führen wollten, sah Aodh Mór O’Néill große Chancen, die meisten Iren um sich zu versammeln. Gleichzeitig aber mussten die Engländer beschäftigt werden. Während er selbst die Verteidigung des von ihm befreiten Landes übernehmen wollte, brauchte er Krieger, die dem Feind schmerzhafte Nadelstiche versetzen konnten.
    Keine zwei Wochen nach dem großen Treffen der Clanführer erschien Aodh Mór O’Néill mit nur wenigen Reitern vor der Ui’Corra-Burg und forderte Ciara auf, ihren Bruder und dessen Anführer aus der Grenzfestung holen zu lassen.
    Ciara sah den hochgewachsenen Mann erstaunt an und wandte sich dann an Ionatán. »Geh zu meinem Bruder und sage ihm, dass Aodh Mór O’Néill mit ihm sprechen will.«
    »Jawohl, Herrin!« Ionatán wollte schon loslaufen, doch da hielt O’Néill ihn auf.
    »Nimm ein Pferd, Bursche, und reite! Sonst brauchst du zu lange. Ich will morgen früh wieder aufbrechen.«
    Ionatán sah Ciara entsetzt an. Als Tagelöhner hatte er nie reiten gelernt und traute sich nicht zu, die Strecke bis zur Grenzfestung zu schaffen.
    Da Ciara jedoch ihren Befehl nicht zurücknehmen konnte, ohne den jungen Mann als Tölpel hinzustellen, nickte sie ihm aufmunternd zu. »Tu, was der Herr der Ui’Néill vorschlägt!«
    Mit einem tiefen Seufzen ging Ionatán zum Pferdestall hinüber. Dort wartete bereits Aithil auf ihn und klopfte ihm auf die Schulter. »Keine Sorge, du schaffst das!«
    »Danke, Herr!«, antwortete Ionatán, wirkte aber nicht überzeugt.
    Aithil ließ ihm ein Pferd satteln, das als äußerst zuverlässig galt und im Notfall seinen Weg zur Festung von alleine finden konnte. Er half Ionatán aufzusteigen und begleitete ihn bis zum Tor.
    »Lass den Gaul laufen und versuche einfach, oben zu bleiben«, riet er ihm leise und klopfte dem Pferd auf das Hinterteil. Als es gehorsam lostrabte, hielt Ionatán sich mit Mühe im Sattel. Er passierte das Tor der Burg, und dann ging es neben dem von Weiden und Büschen gesäumtem Bach das Tal entlang in Richtung des dunkelgrün schimmernden Waldes, der sich wenig mehr als eine Reitstunde entfernt im Süden erstreckte.
    Aithil sah ihm kurz nach und kehrte in die Burg zurück. Dort hatte Ciara O’Néill und dessen Begleiter bereits in die Halle geführt und ließ ihnen Met und einen Imbiss auftischen.
    Aodh Mór O’Néill aß mit gutem Appetit und lobte Ciara und Saraid für Speise und Trank. Schließlich strich er sich nachdenklich über seinen stattlichen roten Bart und schien in unerreichbare Fernen zu schauen. »Euer Bruder hat sich in Frankreich einen guten Ruf als Söldnerführer errungen, Maighdean«, sagte er unvermittelt.
    »Oisin erzählt kaum etwas über seine Zeit auf dem Kontinent, aber von dem einen oder anderen seiner Krieger habe ich einiges erfahren«, antwortete Ciara.
    »Seine Fähigkeiten kann ich hier in Irland gut gebrauchen«, fuhr O’Néill fort. »Er soll den Engländern ein wenig Feuer unter dem Hintern machen. Glaubt Ihr, dass Euer Bruder dies vermag?«
    Verwundert nickte Ciara. »Das kann Oisin ganz bestimmt. Außerdem hat er Kirchbergs Söldner an seiner Seite.«
    Es war seltsam, dass bei Nennung dieses Namens nicht Simons, sondern Ferdinands Bild vor ihrem inneren Auge aufstieg. Ciara kam jedoch nicht dazu, darüber nachzudenken, denn der hohe Gast forderte ihre gesamte Aufmerksamkeit.
    Zwar sprach Aodh Mór O’Néill nicht weiter von Krieg, sondern über andere Dinge. Doch er erwies sich als guter Gesprächspartner, und so verging die Zeit wie im Flug. Saraid ließ noch ein zweites Mal Essen auftragen, und als die Näpfe und Brettchen wieder abgeräumt wurden, klang draußen Hufschlag auf. Kurz darauf trat Oisin ein. Seinem Aussehen nach hatte er sein Pferd nicht geschont, denn seine Kleidung war mit Schlamm bedeckt, und an den Beinen klebten Schweißflocken.
    »Willkommen auf der Burg der Ui’Corra«, begrüßte er O’Néill und reichte ihm die

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