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Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04)

Titel: Feurige Schatten - Carriger, G: Feurige Schatten - Heartless (04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Unterstützung – keine Berührung, nicht einmal um der Höflichkeit willen.
    Ambrose ließ die Zügel schnalzen, und sofort zogen die Pferde an und fielen in einem leichten Galopp, viel zu schnell für die überfüllten Straßen Londons. Das Rattern der Räder auf dem Kopfsteinpflaster war fürchterlich laut, und die Kutsche schien in den Kurven viel stärker zu schwanken, als Alexia bisher aufgefallen war. Ihr Bauch protestierte gegen das Geschaukel.
    Normalerweise dauerte es knapp unter zwei Stunden, um von Woolsey ins Zentrum von London zu gelangen, für einen Werwolf in vollem Pelz natürlich weniger. Der Count of Trizdale hatte einmal behauptet, es in seinem High-Flyer in nur eineinviertel Stunden geschafft zu haben. Lord Ambrose, so schien es, war fest entschlossen, diesen Rekord zu brechen.
    Innerhalb der Stadt waren die Straßen ausgefahren genug für eine relativ ruhige Fahrt, und trotz seiner jahrhundertelangen Ortsgebundenheit an Mayfair kannte Lord Ambrose den Weg. Er hatte ja auch jede Menge Zeit gehabt, um Straßenkarten zu studieren, vermutete Alexia. Sie nahmen die weniger benutzte Straße in Richtung West Ham. Als sie jedoch die Stadt verließen, lief alles aus dem Ruder.
    Nicht dass die Ereignisse des Abends bis zu diesem Augenblick in geregelten Bahnen verlaufen wären.
    Als Erstes – und Allerschlimmstes, soweit es Lady Maccon betraf – erreichten sie die ungepflasterte Landstraße. Das hatte ihr bisher nie sonderlich viel ausgemacht, und die Kutsche war gut gefedert und die Sitzbänke gepolstert. Aber das schnelle Tempo sorgte für ein mehr als normales Gerüttel, und das ungeborene Ungemach war nicht erfreut darüber. Fünfzehn Minuten später spürte Alexia, wie eine neue körperliche Empfindung einsetzte – ein dumpfer Schmerz in ihrem Kreuz. Sie fragte sich, ob sie sich vielleicht bei irgendeinem der vielen Tournüre zerdrückenden Stürze dieses Abends verletzt hatte.
    Dann hörten sie Lord Ambrose brüllen und rochen beißenden Rauch. Hier, abseits der dräuenden Schatten der Stadthäuser und unter dem Licht des Vollmonds war alles leichter zu erkennen. Alexia beobachtet durchs Fenster, wie ein Vampir ihrer Eskorte einen Spurt einlegte, zur Kutsche aufholte und sprang. Das Gefährt machte einen Satz, wurde aber nicht langsamer, und dann erklang das Geräusch von heftigen Schlägen gegen das Dach über ihnen.
    »Steht die Kutsche in Flammen?« Lady Maccon rückte auf ihrer Bank in eine bessere Position, schob die Fensterscheibe nach unten, streckte den Kopf hinaus in den Fahrtwind und versuchte, nach hinten zu sehen.
    Es wäre ihr schwergefallen, ihren Feind zu erkennen, wenn es sich dabei um einen Reiter oder eine andere Kutsche hinter ihnen gehandelt hätte, aber das Ding, das über die Felder und zwischen den Hecken hinter ihnen herrannte, tat dies auf acht riesigen Tentakeln. Nun ja, sieben riesigen Tentakeln. Den achten hatte es vor sich erhoben und beschoss die Kutsche mit Feuer. Außerdem war es mehrere Stockwerke hoch.
    Alexia zog den Kopf wieder zurück ins Innere. »Dr. Caedes, ich schlage vor, Sie sorgen dafür, dass sich Ihr Schützling hier zu Erkennen gibt. Das könnte Genevieve vielleicht davon abhalten, uns tatsächlich umzubringen.«
    Die Kutsche machte wieder einen Satz nach vorn und gewann an Geschwindigkeit, die sie zuvor erheblich eingebüßt hatte. Der Vampir auf dem Dach war wieder abgesprungen, nachdem es ihm gelungen war, die Flammen auszuschlagen. Aber sie fuhren nicht einmal mehr annähernd so schnell wie zu Anfang. Die Pferde waren durch das enorme Tempo zuvor ermüdet.
    Der Oktomat holte auf, und Woolsey Castle lag immer noch ein gutes Stück entfernt.
    Dr. Caedes, der den Jungen festhielt, versuchte Quesnel dazu zu zwingen, den Kopf aus dem Kutschfenster zu stecken. Der aber war ganz und gar nicht geneigt, irgendetwas zu tun, was irgendeiner der Vampire von ihm verlangte. Alexia gab dem Sohn ihrer Freundin mit einem beinahe unmerklichen Nicken zu verstehen, dass er es dennoch tun sollte, woraufhin er sich fügte. Er steckte nicht nur den Kopf, sondern auch ein dünnes Ärmchen aus dem Fenster und winkte der Kreatur hinter ihnen wild zu.
    Der Schmerz in Lady Maccons Rücken wurde heftiger, und sie spürte, wie sich ihr Bauch zusammenzog. Noch nie zuvor hatte sie so ein Gefühl erlebt. Sie stieß einen verängstigten Schrei aus und fiel nach hinten gegen die gepolsterte Wand der Kutsche. Dann war es vorbei.
    Alexia piekste sich mit dem Finger in den

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